Gefühle gemalt in buntem Acryl

Bruchhof-Sanddorf. Mit Karla Hafner hat eine gebürtige Sanddorferin im Wichernheim der protestantischen Kirchengemeinde eine Auswahl ihrer Arbeiten ausgestellt. Die heute in Altenstadt in Hessen lebende Künstlerin zeigte hier 56 Bilder unter dem Motto "Inspiration Farbe". Viele der Bilder, die im Wichernheim zu sehen waren, waren von einer Farbe dominiert

 Die Ausstellung von Karla Hafner brachte der Künstlerin auch ein Wiedersehen mit ihrem Vater Karl. Foto: Michael Schneider

Die Ausstellung von Karla Hafner brachte der Künstlerin auch ein Wiedersehen mit ihrem Vater Karl. Foto: Michael Schneider

Bruchhof-Sanddorf. Mit Karla Hafner hat eine gebürtige Sanddorferin im Wichernheim der protestantischen Kirchengemeinde eine Auswahl ihrer Arbeiten ausgestellt. Die heute in Altenstadt in Hessen lebende Künstlerin zeigte hier 56 Bilder unter dem Motto "Inspiration Farbe". Viele der Bilder, die im Wichernheim zu sehen waren, waren von einer Farbe dominiert. Die auf den ersten Blick monochromen Arbeiten sind weit mehr als die Pflanzen, Tiere oder Gegenstände, die der Betrachter im ersten Augenblick sieht. In erster Linie sind es Bilder aus dem Innersten der Künstlerin, wie sie in Gesprächen erläuterte. Sie macht in ihren Bildern, besonders in den in Acrylfarben gemalten Bildern, ihre Gefühle sicht- und greifbar. Das kann Freude sein, aber auch Sorgen, Euphorie oder Traurigkeit. Beispielhaft sei hier das Bild genannt, das eine mit Wasser gefüllte Glaskugel vor einem tiefroten Hintergrund zeigt. Das goldfarbene Bändchen, an dem die Kugel aufgehängt ist, ist nicht nur auf dem Malgrund zu sehen, sondern erstreckt sich auch darüber hinaus auf den im gleichen Rot gehaltenen Rahmen. Zerbrechlich wirkt die gläserne Kugel, und sie ist das Symbol für die Welt, wie Karla Hafner sie empfand, als sie dieses Bild malte. Zerbrechlich wirkt das gläserne Gebilde, jede Berührung kann sie zerspringen oder zu Boden fallen lassen. So könne es auch der Erde ergehen, wenn sie nicht endlich sorgsam behandelt werde, das will Karla Hafner mit diesem Kugelbild ausdrücken. Nicht immer erschließt sich dem Betrachter etwas Gegenständliches, wenn er sich Bildern von Karla Hafner nähert. Zuweilen fließen Acrylfarben ineinander, ergeben sich noch beim Trockenvorgang neue, zuweilen skurril wirkende Formen. Aller Ausgang ist offen. So wie es in den Menschen mit ihren Gefühlen aussieht, so ist manchmal auch völlig offen, wie sie letztlich mit ihnen umgehen. Aus der Erinnerung tauchen Motive mit Tieren und Pflanzen auf. Sie werden mit neuen Bildideen kombiniert, geben farbigen Flächen lebendige Elemente. smi

Zur Person Karla Hafner, Jahrgang 1959, studierte Grafik und Design in Wiesbaden. Nach Abschluss ihrer Ausbildung nahm sie ihre Arbeit als Grafik-Designerin auf. Der Malerei, anfangs hauptsächlich Tier- und Pferdebilder, blieb sie seit ihrer Kindheit treu. In den 80er Jahren widmete sie sich verstärkt der Malerei, stellte 1991 erstmals öffentlich aus. smi

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