Gefühle für blaue Farbenspiele

Homburg · Die Homburger Künstlerin Julia Johannsen setzt auf Kunst- und Kommunikation.

 Auch in diesen beiden Werken von Julia Johannsen spiegeln sich die vielen Gesichter der Farbe blau. Fotos: Sammlung Johannsen Privat

Auch in diesen beiden Werken von Julia Johannsen spiegeln sich die vielen Gesichter der Farbe blau. Fotos: Sammlung Johannsen Privat

"Blau war schon immer meine Farbe", gesteht die aus Homburg stammende Künstlerin Julia Johannsen, die sich seit frühester Jugend mit Malerei beschäftigte. Fast immer dominiert die Farbe Blau: Mondblau, Schattenblau, Polarblau in vielfältiger Variation, mal matt, mal glänzend, mal transparent, aufgebracht mit Pinsel, Spachtel, Schwamm und Walze. Großformatig, zumeist abstrakt, von der Natur inspiriert, lassen sich zu ihren Bildern Licht, Luft und Wasser assoziieren - eben "Feeling Blue". Seit alters her sei Blau als Farbe der Transzendenz bekannt, und auch heute erzähle diese Farbe noch von Weite, von Tiefe und Unendlichkeit, sagt die Künstlerin. "Das Blau in meinen Werken verändert sich mit den Tageszeiten, dem Lichteinfall und natürlich auch mit der Stimmung der Person, die es betrachtet", erzählt sie - und dass es letztlich die Natur sei, die sie inspiriere. Die Kunst sei ein ganz wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Außerdem spielten auch Licht und Farbe in der sakralen Kunst schon immer eine große Rolle, betont die studierte Germanistin und Theologin, die während ihres Studiums ein Praktikum bei der Saarbrücker Zeitung absolvierte, und fügt an: "Wie die Theologie, so ist auch die Kunst für alle da." Zwar ist das Blau ein beherrschendes Element, doch es sind auch Wolken- und Himmelsbilder zu sehen, die mit Weiß und Grau gestaltet wurden.

Ab Juli eröffnet sie mit "Julia Johannsen.de" in Homburg in der Saarbrücker Straße 7 ihren eigenen Kunst- und Kommunikationsort. Nach zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Homburg, Saarbrücken, St. Ingbert, Metz und Berlin wünschte sich Julia Johannsen "einen dauerhaften Arbeits- und Präsentationsort für meine Malerei". In der Eröffnungsausstellung "Ein Stück vom Norden" wird eine Begegnung von Malerei und Fotografie zu sehen sein. Julia Johannsen gestaltet diese gemeinsam mit der Berliner Fotokünstlerin Sandra Bergemann. Julias Johannsen sagte im Vorfeld: "Es wird keine "One-woman-show" sein." Wie schon in den vergangenen zehn Jahren sucht sie den Austausch mit Künstlerkollegen über regionale, Alters- und Genregrenzen hinweg. So entstand 2012 im Saarbrücker "U2-Raum" die Reihe "Generationending" mit dem Satiriker und Karikaturisten Roland Stigulinszky, der Fotografin Monika Zorn, der Malerin Annette Linneweber (Ali) und dem Digital-Artisten Markus Germeyer.

Seit einigen Jahren ist der Lyriker Raphael "El Nino" Klein integriert in die Kunstprojekte, so war er auch im vergangenen Jahr bei der Einzelausstellung von Julia Johannsen in der Galerie Sheriban Turkmen in Charlottenburg mit "im Gepäck". Zu den Vernissagen gehören immer Musik-Performances von befreundeten Künstlern, sei es Klassik, Jazz, Singer und /oder- Songwriting oder auch mal Rap. Zum "Dialog" mit der Musik kommt es auch seit 2012 bei der jährlichen Ausstellung beim "Internationalen Jazzfestival" in St. Ingbert. Ende Juli steht für die 28-jährige Homburgerin das nächste Projekt an: Eine Ausstellung im Rahmen des Festivals "Templiner Wasserspiele" in der Uckermark gemeinsam mit Sandra Bergemann und der Berliner Foto- und Videokünstlerin Corinna Rosteck.

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 Die Künstlerin Julia Johannsen aus Homburg, hier vor einem ihrer Werke bei einer Ausstellung in der St. Ingberter Rathaus-Galerie, eröffnet Anfang Juli in der Saarbrücker Straße in ihrer Heimatstadt Homburg mit „Feeling Blue“ den Kunst- und Kommunikationsort „Julia Johannsen.de“. Foto: Brigitte Quack/SZ

Die Künstlerin Julia Johannsen aus Homburg, hier vor einem ihrer Werke bei einer Ausstellung in der St. Ingberter Rathaus-Galerie, eröffnet Anfang Juli in der Saarbrücker Straße in ihrer Heimatstadt Homburg mit „Feeling Blue“ den Kunst- und Kommunikationsort „Julia Johannsen.de“. Foto: Brigitte Quack/SZ

Foto: Brigitte Quack/SZ

Julia Johannsen, 1988 in Homburg geboren, ging dort zur Schule und studierte an der Saar-Universität Germanistik und Theologie. Ihre Examensarbeit lautete: "Betrachtung des Lichts in Johannes 8, 12 und in der Glasmalerei von Hermann Juncker, Johannes Schreiter und Gerhard Richter". 2008 gründete sie die Künstlerguppe "KunterBunt". Seitdem stellt sie an vielen Orten aus. Im Juli eröffnet sie in Homburg einen Kunst- und Kommunikationsort.

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