Gefahren in der dunklen JahreszeitAchtung am Morgen und in der DämmerungWichtige Tipps zur Sicherheit

Homburg/Bexbach/Kirkel. Der Herbst bringt für Autofahrer zahlreiche Gefahren mit sich. Nebel und Regen verschlechtern zum Beispiel die Sicht. Viele Straßen werden zunehmend mit Laub bedeckt. Dies kann zu gefährlichen, Rutschpartien führen. Auch für Fußgänger, Radfahrer und vor allem Kinder wird diese Jahreszeit zunehmend gefährlich

Homburg/Bexbach/Kirkel. Der Herbst bringt für Autofahrer zahlreiche Gefahren mit sich. Nebel und Regen verschlechtern zum Beispiel die Sicht. Viele Straßen werden zunehmend mit Laub bedeckt. Dies kann zu gefährlichen, Rutschpartien führen. Auch für Fußgänger, Radfahrer und vor allem Kinder wird diese Jahreszeit zunehmend gefährlich. Durch die früher einsetzende Dämmerung verschiebt sich zudem der Wildwechsel in verkehrsreichere Zeiten. Dadurch passieren mehr Wildunfälle. "Deshalb ist erhöhte Aufmerksamkeit für alle am Straßenverkehr Beteiligten gefordert," sagt Polizeioberkommissar Frank Reinke, Arbeitsbereich Einsatz, Verkehr, Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeibezirk Saarpfalz-Kreis in Homburg, im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung (siehe nebenstehende Tipps). Er nennt auch die gefährlichsten Verkehrsstrecken in der Region (siehe Infokasten). Generell gelte "aber Aufmerksamkeit auf allen Straßen". In diesem Zusammenhang weist die Polizei auf die noch bis Ende Oktober laufende "Beleuchtungsaktion Licht-Test 2010" hin. Die Kfz-Meisterbetriebe böten allen Autofahrern kostenlos die Überprüfung der Licht-Anlage ihres Fahrzeugs in den Fachwerkstätten an. Auch Brummifahrer würden in die Aktion eingebunden. Reinke: "Wer mit Licht unterwegs ist, verschafft sich einen klaren Sicherheitsvorteil und erfüllt zudem auch rechtliche Verpflichtungen." Laut Straßenverkehrsordnung müssen Autofahrer das Abblendlicht auch tagsüber einschalten, wenn etwa Nebel oder Regen die Sicht erheblich behindere. Nur dann dürfen auch vorhandene Nebelscheinwerfer eingeschaltet werden. Die Nebelschlussleuchte etwa darf nur eingeschaltet werden, wenn die Sicht durch dichten Nebel weniger als 50 Meter beträgt. Homburg. "Wildunfälle passieren grundsätzlich ganzjährig", sagt Polizeioberkommissar Frank Reinke. Erfahrungsgemäß nehmen diese aber im Frühjahr und im Herbst zu. Über 90 Prozent der Unfälle passieren zwischen Tier und Pkw. Besondere Vorsicht sei geboten, da Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine in Gruppen beziehungsweise in Rotten auftreten. Hauptsächlich im Bereich von Bundes- und Landstraßen würden die Tiere in den frühen Morgenstunden und ab einsetzender Abenddämmerung die Fahrbahn wechseln: "Die meisten Unfälle geschehen zwischen fünf und acht Uhr und 17 Uhr bis nach Mitternacht." Der Saarpfalz-Kreis gehöre neben den Landkreisen St. Wendel und Merzig-Wadern zu den unfallträchtigsten. "Die Unfallstatistiken sprechen deutschlandweit im langjährigen Durchschnittswert von 20 bis 25 Toten und bis zu 700 Schwerstverletzten nur bei Wildunfällen", erklärt der Polizeibeamte. Er fügt an: "Wildwechsel tritt nicht nur an den speziell beschilderten Strecken auf. Auch wo keine Verkehrsschilder warnen, können Tiere die Fahrbahn queren. Daher ist in Wald-und Flurgebieten immer erhöhte Aufmerksamkeit geboten." Wichtig sei immer, "Verkehrswarnfunk-Durchsagen im Radio ernst nehmen, immer bremsbereit sein, die Fahrbahn beobachten". Sofern etwa ein Reh die Straße überquert habe, sei auf die hohe Wahrscheinlichkeit nachfolgender Tiere zu achten. Reinke: "Bremsen, hupen, abblenden, Tiere nicht blenden. Sie bleiben dann stehen." Als Faustregel gelte: "Auch wenn es schwer fällt - bei Kleintieren nicht ausweichen und sich dadurch selbst in Lebensgefahr bringen." Geschieht ein Unfall, solle man die Polizei informieren: Wildunfälle seien Sachschadensunfälle und würden polizeilich aufgenommen. jknHomburg. Die Polizei gab im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung wertvolle und damit auch lebensrettende Tipps für die dunkle Jahreszeit: Autofahrer: Sie sollten Folgendes beachten: Runter vom Gas. Größeren Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einhalten. Bei Laub auf der Fahrbahn besonders vorsichtig fahren. In Wald- und Flurgebieten mit Wildwechsel rechnen - bremsbereit sein. Fußgänger sind im Herbst ebenfalls zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Hauptsächlich werden sie aufgrund schlechter Sicht zu spät oder gar nicht von den Autofahrern erkannt. Um nicht übersehen zu werden, sollen Personen helle und reflektierende Oberbekleidung tragen. Insbesondere Kinder sollten zusätzlich mit reflektierenden Elementen (etwa mit Blinkis oder Sicherheits-Armbändern) am Körper ausgestattet werden. Somit ist die Sicherheit auch optisch Fußgänger verbessert. Radfahrer sollten ihr Gefährt immer korrekt beleuchtet haben. Sie sollten immer helle weithin sichtbare Kleidung tragen. jkn

Auf einen BlickDie gefährlichsten Strecken in der Region: B 423 zwischen Jägersburg und Kleinottweiler L 119 zwischen Limbach und Homburg L 120 zwischen Sanddorf und Käshofen L 213 zwischen Homburg und Kirrberg L 214 zwischen Kirrberg und Zweibrücken L 215 zwischen Sanddorf und Bechofen

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