Von Glühwein, Schnee und Baustellen Zu viel Winter soll’s auch nicht sein

Es sind an trüben Novembertagen vermutlich mit die tristesten Stunden: Wenn man vor einem Blatt sitzt, auf das man lustlos Kreise und Striche kritzelt. Und das nicht, weil man eine versteckte künstlerische Ader zu entdecken hofft, sondern weil man ausprobiert, welcher der vielen Stifte leer ist.

Gedanken zum Start in die Weihnachtsmarktzeit
Foto: SZ/Robby Lorenz

Der kann  ohne größeren Trennungsschmerz in die Mülltonne wandern. Da fällt die Entscheidung bei Kleidern oder Spielsachen schon schwerer.

Glaubt man diversen Ratgebern, dann soll Ausmisten ja eine rundum positive Wirkung haben. Wer mittendrin steckt, sieht das vermutlich anders: Drei Stunden Kinderzimmer entrümpelt, und es sieht eigentlich immer noch nicht entscheidend anders aus. Man findet aber auch verloren geglaubte Dinge wieder – und gräbt außerdem die dicken Winterjacken, Mützen und Handschuhe aus, die man jetzt sogar wirklich mal braucht.

Der Sommer hat kurz vor dem Start in die Adventszeit frostigerem Wetter Platz gemacht. Da können alle aufatmen, die demnächst mit ihren Weihnachtsmärkten in die Vollen gehen. Glühwein mit musikalischer „Schneeflöckchen, Weißröckchen“-Untermalung  bei 20 Grad Celsius wäre doch eher ein Stimmungskiller. Da würde ein leichter Weißwein besser passen.

Weniger gut ist allzu winterliches Wetter aber für die Baustellen, die jetzt auf die Zielgerade gehen sollen. Wird es eisig, fällt sogar richtig Schnee, würde das zwar zum Weihnachtsbild im Kinderbuch passen, aber Bagger, Rüttler, Sperrungen, Staus würden einem noch länger erhalten bleiben. Das wiederum schlägt ebenfalls aufs Gemüt. Dann lieber ein bisschen weniger Winterromantik – und zur Not auch mal ein Weißwein zum Weihnachtslied.

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