FWG-Neujahrsgespräch FWG gegen Aufzug am Schlossberg

Homburg · Freie Wähler-Gemeinschaft Homburg stellt ihren Ideenkatalog für die nahe Zukunft vor.

 Bei einer Pressekonferenz präsentierte die Homburger FWG ihre Zukunftspläne. Von links: Geschäftsführer Michael Eckhardt, Thorsten Bruch, Stadtverbandsvorsitzende Carola Jank und Fraktionssprecher Axel Ulmcke.

Bei einer Pressekonferenz präsentierte die Homburger FWG ihre Zukunftspläne. Von links: Geschäftsführer Michael Eckhardt, Thorsten Bruch, Stadtverbandsvorsitzende Carola Jank und Fraktionssprecher Axel Ulmcke.

Geht es nach der Homburger FWG, dann wird es am Schlossberg keinen gläsernen Aufzug geben. Das von Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) angedachte Zukunftsprojekt stößt bei den Freien Wählern auf keine Gegenliebe. Der Sprecher der Stadtratsfraktion, Axel Ulmcke, am Donnerstag beim Neujahrsgespräch der Gemeinschaft im Gasthaus „Jank’s“: „Trotz angedachter Zuschüsse ist dieser Aufzug unnötig und birgt Folgekosten, die sich unsere Stadt nicht leisten kann.“ Außerdem hinke der Vergleich mit der Saarschleife.

Die bessere Anbindung der Schlossberghöhlen an die Altstadt sei hingegen gut. Über die Brauerei sei dies durch einen eigenen Zugang möglich, auch mit einem Aufzug innerhalb der Höhlen, „der aber auch wieder Geld kosten würde“, so Ulmcke.

Problematisch sei auch die Parkplatzsituation auf dem Homburger Hausberg. Notfalls könne man den alten Sportplatz nutzen. Nutzen möchte die FWG künftig auch den derzeit nicht gepflegten Trampelpfad von der Spitzkehre der Höhenstraße her hinauf zum Gipfel. Dieser ließe sich ausbauen. Der Ausbau des Höhleneingangs sei unausweichlich. Derzeit präsentiere er sich für Besucher und Mitarbeiter „völlig unattraktiv“. Der FWG-Sprecher in Richtung Stadtverwaltung: Auf der einen Seite würden große Tourismuspläne geschmiedet, auf der anderen lasse man die Ruinen auf dem Schlossberg verfallen. Dabei werde der Schlossberg auch heute schon sehr gut angenommen – „auch ohne den Fahrstuhl“. Hier müssten die Attraktionen einfach erlebbar gemacht werden.

Bei der Pressekonferenz, an der neben Ulmcke auch die Vorsitzende des FWG-Stadtverbandes, Carola Jank, Geschäftsführer Michael Eckhardt, Stadtratsmitglied Berthold Spies und die Mitglieder Christa Barth und Thorsten Bruch teilnahmen, ging es natürlich auch um die immer noch auf sich wartende Enklerplatz-Bebauung. Die FWG-Mitglieder seien hierbei durchaus unterschiedlicher Meinung. Er, Ulmcke, sei aber der Auffassung, dass man dieses Shoppingcenter nicht brauche, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten. „Solche Center sind auch wegen des Internethandels auf dem absteigenden Ast. Die Leerstände in Homburg würden mit einem solchen Center weiter zunehmen“, befürchtet Ulmcke. Aber es gibt doch auch so schon etliche Leerstände in der City?, lautete eine Frage. Ulmcke: „Das liegt auch an der Vermieterei. Erst, wenn die Mieten wieder auf einem normalen Niveau sind, ist das Überleben des Einzelhandels möglich.“

Der Bau des Vauban-Carrees gegenüber dem Saarpfalz-Center sei seit langem überfällig. Hier bestehe seit Jahren Baurecht, auch Investoren seien da: „Nur um den Enklerplatz zu retten, verhindert man diese Maßnahme. Vertragsprobleme muss man angehen und darf sie nicht aussitzen.“

Weiter auf dem Wunschzettel der Freien Wähler steht der Wochenmarkt. Dieser soll künftig auf den Christian-Weber-Platz. Hier sei mehr Frequenz, und damit könne auch die Händlerzahl wieder steigen. Christa Barth monierte: „Leute, die von außerhalb kommen, nehmen heute gar nicht mehr wahr, wann Markttag ist.“ Axel Ulmcke ergänzte: „Natürlich ist der Marktplatz das Wohnzimmer der Stadt und wird zu Recht hofiert. Aber es gibt noch andere Ecken in der Innenstadt.“

Zur B 423-Umgehungsstraße hat die FWG eine klare Meinung: „Wir sind schon ewig dafür“, so Ulmcke, die Aussage, der Verkehr in Schwarzenbach und Schwarzenacker habe abgenommen, könne klar widerlegt werden. Der Lkw-Verkehr nehme zu. „Notwendig wäre allerdings die Anbindung an den Globus-Markt, damit auch Einöd in den Genuss der Umgehung kommt.“ Die Behauptung, dass die geplante Straße nur wegen des DSD-Geländes gemacht werde, sei absurd. Die Planungen der Umgehung reichten zeitlich so lange zurück, „da hat man an DSD überhaupt noch keine Gedanken verschwendet“, so Ulmcke, der dennoch für das brachliegende Industriegelände klare Vorstellungen hat. Dieses habe großes Potenzial.

Firmenabwanderungen wie Mercedes oder „Stadtrat“ hätten nach Auffassung der Freien Wähler verhindert werden können, wenn bei DSD bereits gebaut werden könnte. Hier könne man sich beispielsweise für die Zukunft stadtnahe Einfamilienhäuser ebenso vorstellen wie ein Seniorenheim oder eine Markthalle. Kleingewerbe dürfe ebenfalls nicht fehlen.

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