Fußball auf leerer Brücke gucken

Homburg · Mit dem Keramikmarkt fing die Woche an, mit der Ankündigung, dass das öffentliche Fußball-Gucken auf dem historischen Marktplatz für die Stadt kaum noch zu bezahlen ist, hörte sie auf. Immerhin will die Stadt nun kostenlose Parkplätze in Bahnhofsnähe für Pendler einrichten, die den Stress auf der Straße nicht mehr ertragen können, seit die Fechinger Brücke gesperrt worden ist.

Aber aus den Stellungnahmen unserer Politiker hören wir ja, dass das alles nicht so schlimm sei, man solle sich mit der Planung Zeit lassen, bloß jetzt nichts überstürzen, sagen die Fachfrauen. Und man solle möglichst viele Menschen in den Entscheidungsprozess um die Brücke einbinden. Das ist eine gute Idee, sofern man bloß keine Statiker, Bauingenieure , Architekten oder gar Mathematiker in den erlauchten Berater-Kreis aufnimmt. Denn die verlieren gerne die Geduld oder sind gar "problemlösungsorientiert". Das ist ganz schlecht. Denn wenn man die Bevölkerung "mitnehmen" will, darf man sie nicht mit Fachwissen überlasten. Außerdem, so war auch schon von Politikerseite zu hören, habe Homburg ja ohnehin nix mit der Brücke zu tun. Das wirkt immer beruhigend, wenn etwas mit nix zu tun hat. Übrigens, die sympathische Kommandantin "unseres" Patenbootes Homburg, Inka von Puttkammer, erwartet ein Baby. Das hat jetzt auch nix mit der Brücke zu tun. Zum Glück! Denn nicht auszudenken, hätte die Kommandantin Homburg besuchen wollen und wäre dabei stundenlang im Fechinger Stau gestrandet. Das Baby hätte gute Chancen gehabt, zwischen Ensheim und Blieskastel das Licht der Welt zu erblicken. Warten wir mal ab, wie es weitergeht. Vielleicht kann man auf der leeren Brücke ja irgendwann öffentlich Fußball gucken, Platz genug hätte man. Und die Kosten für die Übertragungsrechte fielen hier auch nicht mehr ins Gewicht.

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