Fußball Jahrhunderstspiel in Jägersburg

JÄGERSBURG · Der FSV Jägersburg schlägt Eintracht Trier in der Fußball-Oberliga nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:3.

 Jägersburgs Arman Ardestani hat gerade den Treffer zum 1:2 Anschluss erzielt. Und will mehr.

Jägersburgs Arman Ardestani hat gerade den Treffer zum 1:2 Anschluss erzielt. Und will mehr.

Foto: Mischa

Es wird wohl den ein oder anderen Zuschauer gegeben haben, dem am Freitagabend vor Anspannung ein Stück Rostwurst im Hals stecken geblieben ist. Mancher der offiziell 250 Besucher sprach sogar im Anschluss von einem „Jahrhundertspiel“. Der FSV Jägersburg drehte in dieser Partie der Fußball-Oberliga trotz großer Personalnot einen 0:2-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg gegen den klar favorisierten SV Eintracht Trier um. Es war das Jägersburger Kerwespiel. Und so gab es nach dem Abpfiff der nervenaufreibenden 90 Minuten für die FSV-Anhänger gleich doppelten Grund zur Freude. So mancher Jägersburger Fan machte anschließend die Nacht zum Tage.

Die Trierer schienen zunächst einem deutlichen Sieg entgegenzusteuern. Auf Vorarbeit von Ömer Kahyaoglu gelang Jan Brandscheid am langen Pfosten per Direktabnahme das 0:1 (15.). Auf der Gegenseite verpasste Carlos Borger den Ausgleich (19.). Wenig später schlugen dann die Gäste wiederum eiskalt zu. Die Vorlage kam erneut von Kahyaoglu, dieses Mal traf Josef Cinar per Kopf (34.). Unheimlich wichtig für die Saarländer war dann der Anschlusstreffer von Arman Ardestani, der nach einem abgewehrten Ball von Tim Schäfer abstaubte (38.).

Was sich dann in der Anfangsphase der zweiten Hälfte abspielte, ließ den Trierer Trainer Daniel Paulus schier verzweifeln. „Wir haben die drei Punkte in den Gully geworfen“, sollte er später zu Protokoll geben. Allerdings war dies nur die halbe Wahrheit. Während die Gäste von Minute zu Minute schwächer wurden, spielte sich der FSV Jägersburg in einen wahren Rausch. Die Eintracht-Akteure wurden in dieser Phase wie Slalomstangen umspielt und kamen immer mindestens einen Schritt zu spät. Was sich zwischen der 56. und 65. Minute abspielte, wird wohl im Geschichtsbuch des FSV Jägersburg verewigt. Es gab in noch nicht einmal zehn Minuten drei Traumtore. Zunächst war wiederum Ardestani mit einem herrlichen Lupfer erfolgreich (56.), ehe Schäfer knapp über der Grasnarbe einen sehenswerten Flugkopfball ansetzte (62.). Und als wäre das noch nicht genug gewesen, hämmerte Kapitän Julian Fricker den Ball aus halbrechter Position links ins Eck hinein (65.). „Ich bin in dieser Situation volles Risiko gegangen und für meinen Mut belohnt worden. Es ist unglaublich, in welcher Art und Weise wir dieses Spiel gedreht haben“, freute sich Fricker.

Allerdings fanden die Gäste in der Schlussphase der Partie noch einmal besser ins Spiel zurück und konnten durch Luca Sasso-Sant auf 3:4 verkürzen (74.). Zu mehr reichte es aber nicht mehr. Und nach dem Abpfiff waren sich beide Trainer darüber einig, dass der Jägersburger Sieg verdient gewesen sei. „Das war einfach der reine Wahnsinn von unserer Mannschaft. Ich kann vor den Jungs nur den Hut ziehen“, so FSV-Coach Thorsten Lahm.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort