Fußball FSV Jägersburg im falschen Film
JÄGERSBURG · An diesem Samstag muss der FSV Jägersburg beim Tabellenvorletzten SC Idar-Obersten ran. Ein Sieg wäre so wichtig für die geschundene Jägersburger Seele.
Wer derzeit einen Film über die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg drehen sollte, würde ihn eventuell „Der Fluch des eigenen Erfolges“ nennen. Nachdem die Nordhomburger in der Saison 2016/17 lediglich aufgrund des Zwangsabstiegs des FK Pirmasens II und des freiwilligen Rückzugs des SC Hauenstein den Ligaverbleib feiern konnten, war ihnen in der darauf folgenden Runde der sichere Abstieg prophezeit worden. Plötzlich gehörten die stark besetzten Regionalliga-Absteiger FC Homburg, FK Pirmasens, 1. FC Kaiserslautern II und Eintracht Trier der Oberliga an. Und ausgerechnet im Schatten dieser schier übermächtigen Konkurrenz gelang es dem FSV, die bis dahin beste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Elf von Trainer Thorsten Lahm wurde in diesem erlesenen Feld südwestdeutscher Traditionsvereine Überraschungs-Tabellensechster und erreichte außerdem noch das Halbfinale im Saarlandpokal.
Mittlerweile ist rund um den Eiskeller aber Ernüchterung eingekehrt. Es läuft für die Jägersburger in dieser Spielzeit einfach nicht rund. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit das große Verletzungspech. Unter anderem machten Lahm die Langzeitausfälle von Julian Fricker und Andrej Ogorodnik schwer zu schaffen. Hinzu kam der berufliche Weggang von Leistungsträger Frederic Ehrmann, dessen Rückkehr aus London sehnsüchtig erwartet wird. Andere wichtige Spieler mussten nach Verletzungspausen zwecks Alternativen im Kader zu früh wieder ran und laufen ihrer früheren Form hinterher.
In der Saisonschlussphase scheint es für die Jägersburger nur noch darum zu gehen, Rang 15 bis zum Ende zu behaupten. Der Rückstand auf Tabellenplatz 14, den derzeit der FV Diefflen einnimmt, beträgt bereits acht Zähler. Und hinter dem FSV klopft plötzlich mit dem TSV Emmelshausen eine Mannschaft an die Tür, die vor einigen Wochen noch ziemlich weit abgeschlagen war. Der TSV hat nur noch zwei Punkte Rückstand auf die Saarländer.
An diesem Samstag, 30. März, bietet sich nun den Jägersburgern die große Chance, um 15.30 Uhr durch einen Sieg beim Tabellenvorletzten SC Idar-Oberstein einerseits neues Selbstvertrauen zu tanken und andererseits sich etwas Luft nach hinten zu verschaffen. Am Mittwoch war der SC auf eigenem Platz gegen den Tabellensiebten TSV Schott Mainz mit 0:5 (0:1) untergegangen. „Man darf aber nicht vergessen, dass ihnen dabei Spieler fehlten, die ihnen zuvor bei der 3:4-Niederlage in Pfeddersheim vom Platz gestellt wurden. Bei uns waren sie in der Hinrunde gut aufgetreten“, sagt der FSV-Vorsitzende Martin Germann. Er erinnert sich nur ungerne an die bittere 2:4-Heimniederlage Anfang September vergangenen Jahres gegen die Schmuck- und Edelsteinstädter zurück. Man habe damals seine eigenen Chancen nicht verwertet und sei ausgekontert worden.
Unterdessen hat der FK Pirmasens die Verpflichtung von Offensivtalent Luis Kiefer bekannt gegeben. Der Noch-Jägersburger war bis zuletzt auch immer wieder mit dem FC Homburg in Verbindung gebracht worden. Der 20-Jährige unterschrieb auf der Husterhöhe einen Zwei-Jahres-Vertrag.