Fußball „Wir gehen am Stock“

JÄGERSBURG · Der FSV Jägersburg geht mit großen Verletzungssorgen ins Pokalspiel gegen Elversberg. Trainer Lahm überlegt, das Spiel abzuschenken.

Die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg empfangen am Mittwoch um 19 Uhr im Pokal-Viertelfinale den Regionalligisten SV Elversberg. Erst ganz kurzfristig will Jägersburgs Trainer Thorsten Lahm darüber entscheiden, ob er eine A- oder doch nur eine B-Elf auf den Platz schickt. Dies hat mehrere Gründe. Das eh schon extrem große Verletztenlazarett des FSV ist beim jüngsten 1:1 am vergangenen Samstag in der Liga beim SC Idar-Oberstein noch einmal angewachsen. So zog sich Mitteldfeldspieler Niklas Holzweißig in der 30. Minute bei einem Schussversuch einen Schienbeinbruch zu und musste noch am Samstagabend in einer Klinik in Idar-Oberstein operiert werden. Für den 26-Jährigen ist damit die Saison vorzeitig beendet.

Lahm hat Angst davor, dass sich seine Mannschaft im Pokal noch mehr Verletzte holen könnte und fürchtet auch vor dem eminent wichtigen Spiel am Samstag um 15.30 Uhr zu Hause gegen das Schlusslicht VfB Dillingen den Substanzverlust. „Wir gehen am Stock, die SVE hat einen Lauf“, bringt es der FSV-Trainer auf den Punkt. Er erinnert sich noch an das Halbfinal-Spiel vor gut einem Jahr zu Hause gegen den 1. FC Saarbrücken zurück, als seine Mannschaft trotz einer guten Phase im Verlauf der Partie beim 2:6 letztlich chancelos war. „Damals waren wir insgesamt gut drauf und haben dennoch gegen einen Regionalligisten deutlich verloren. Momentan sind wir alles andere als gut drauf. Die Frage lautet, ob wir dennoch versuchen sollen, alles aus uns rauszuholen und dann am Samstag mit nur noch wenigen Körnern gegen Dillingen anzutreten?“, meint Lahm. Und so könnte es durchaus sein, dass am Mittwoch vielleicht sogar Spieler aus der 2. Mannschaft oder der A-Jugend gegen die Elversberger Profis ins kalte Wasser geworfen werden. Das Los SVE war Lahm alles andere als recht, viel lieber hätte er einige Kilometer weiter auf einem Hartplatz gegen den Bezirksligisten SV Altstadt gespielt. Und auch der Termin des Pokalspiels passt dem 49-Jährigen nicht ins Konzept hinein – mitten in der Phase, wo es in der Liga um alles oder nichts geht.

Am vergangenen Samstag konnten sich seine Spieler beim 1:1 in Idar-Oberstein zumindest noch einmal ein wenig Selbstvertrauen holen. Der Auftakt war verheißungsvoll. Bereits in der ersten Minute hatte Holzweißig eine Ecke herausgeholt. Steven Simon brachte den Ball von der rechten Seite an den zweiten Pfosten, wo Florian Hasemann per Kopf zur Führung erfolgreich war. In der Folge entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel mit viel Kampf und Krampf. Tom Koblenz und Kristof Scherpf verpassten es, bis zur Pause nachzulegen. „Wir hätten 2:0 oder gar 3:0 führen können“, meint Lahm.

Kurz nach dem Seitenwechsel glich Felix Ruppenthal mit einem nicht unhaltbaren 20-Meter-Schuss aus (47.). FSV-Schlussmann Oliver Habelitz, der zuvor einmal gut pariert hatte, sah in dieser Situation nicht souverän aus. Der Ball rutschte ihm unter dem Arm durch. „Nachher hätte das Spiel in beide Richtungen verlaufen können. Idar-Oberstein hatte zwei, drei Halbchancen. Für uns war auch das 2:1 möglich, ohne jedoch zu den ganz klaren Chancen zu kommen. Uns fehlt momentan in der Offensive einfach die nötige Durchschlagskraft und auch insgesamt die Leichtigkeit, die man benötigt“, meint Lahm.

Nach den überraschenden Siegen der direkten Konkurrrenten FC Hertha Wiesbach (2:1 gegen den TSV Schott Mainz) und FV Diefflen (3:2 beim Aufstiegsanwärter SV Röchling Völklingen) hat sich für die Jägersburger der Druck noch einmal verschärft. Die Nordhomburger sind mit 23 Punkten Tabellen-15. Ob dieser Rang am Ende zum Klassenverbleib ausreicht, ist äußerst fraglich.

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