Fußball-Oberliga Das rettende Ufer ist (vielleicht) ganz nah

Jägersburg · Fußball-Oberligist FSV Jägersburg hat in der Abstiegsrunde mit 2:0 bei der SG Mülheim-Kärlich gewonnen. Sollten die Partien der zurückgezogenen Mannschaft von Völklingen annulliert werden, läge der FSV im Kampf um einen Nichtabstiegsplatz nun wieder in Schlagdistanz. 

 Lief wieder einmal allen davon: Jägersburgs Kristof Scherpf (rechts) erzielte im Auswärtsspiel bei der SG Mülheim-Kärlich den wichtigen Führungstreffer. Die Lila-Weißen gewannen die Partie mit 2:0.

Lief wieder einmal allen davon: Jägersburgs Kristof Scherpf (rechts) erzielte im Auswärtsspiel bei der SG Mülheim-Kärlich den wichtigen Führungstreffer. Die Lila-Weißen gewannen die Partie mit 2:0.

Foto: Martin Wittenmeier

Von den Diskussionen darum, ob die Spiele der abgemeldeten Mannschaft von Röchling Völklingen (wir berichteten) nun annulliert werden oder nicht, lassen sich die Oberliga-Fußballer des FSV Jägersburg nicht aus der Ruhe bringen. Der FSV siegt einfach weiter. Er bezwang am Samstag die SG Mühlheim-Kärlich auswärts mit 2:0 (1:0) und sammelte in der Abstiegsrunde drei weitere wichtige Zähler für den Klassenverbleib. Das Hinspiel hatten die Lila-Weißen zu Hause noch mit 2:4 verloren.

Mülheim-Kärlich agierte von Beginn an mit langen Bällen, versuchte seine großgewachsenen und kopfballstarken Akteure in Szene zu setzen. „Aber darauf waren wir eingestellt“, berichtet FSV-Trainer Tim Harenberg. Seine Mannschaft vermied Freistoßsituationen in Strafraumnähe. Und wenn dann doch mal eine Flanke der Gastgeber in den Strafraum segelte, ging Jägersburgs Schlussmann Mirko Vogel kompromisslos dazwischen.

Spielerisch war der FSV überlegen. Frederic Ehrmann traf zunächst per Freistoß den Außenpfosten. Und in der elften Minute schickte Tom Koblenz Kristof Scherpf mit einem Sahnepass über 40 Meter auf die Reise. Scherpf drang von der linken Seite in den Strafraum ein und überwand SG-Torwart Michael Wall – das 1:0.

In der 22. Minute forderten die Jägersburger nach einem Foul an Florian Steinhauer Strafstoß. Das Vergehen war unstrittig, doch Schiedsrichter Jan-Vincent Ritter sah es knapp außerhalb des Strafraums. Der folgende Freistoß blieb ohne Ertrag.

Die SG Mülheim-Kärlich trat offensiv kaum in Erscheinung. Ausnahme: In der 44. Minute zischte ein Schuss von Christoph Rönz knapp am Tor vorbei. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Jägersburg rasch auf 2:0. Ein Schuss von Steinhauer wurde noch geblockt. Doch Alexander Schmieden brachte den Abpraller überlegt im Tor unter. „Danach waren wir näher am 3:0 dran als Mülheim dem Anschluss“, berichtet Harenberg. Florian Hasemann mit einem Kopfball (75.), Paul Manderscheid nach einem Eckball (78.) und André Fomitschow nach einem Solo (80.) hätten den Sieg noch deutlicher gestalten können.

Doch wie sieht es im Abstiegskampf für den FSV nun eigentlich aus? Das hängt davon ab, ob die Partien der zurückgezogenen Mannschaft von Röchling Völklingen annulliert werden oder nicht. Ist ersteres der Fall, würde der FSV Jägersburg, der in der Hauptrunde beide Partien gegen Röchling verloren hat, profitieren. Der FSV läge nur noch einen Zähler hinter Rang sechs zurück, der für den Klassenverbleib reicht, wenn der Tabellenzweite der Oberliga-Meisterrunde über die Relegation in die Regionalliga Südwest aufsteigt. Aber auch der fünfte Platz wäre nur noch drei Punkte entfernt, läge also in Schlagdistanz. Würden die Spiele nicht annulliert, betrüge sowohl der Rückstand auf Platz fünf als auch der auf Rang sechs je vier Punkte.

Wie die Entscheidung des für die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar zuständigen Fußball-Regionalverbands Südwest ausfällt, ist noch nicht abzusehen. Der Umstand, dass auf der Internetseite www.fussball.de – dem offiziellen Portal des Deutschen Fußball-Bundes – bereits eine Tabelle gezeigt wird, auf der die Spiele der Völklinger „rausgerechnet“ wurden, ist offenbar kein Fingerzeig, was der Regionalverband im Hinblick auf die Problematik beschließen wird. Ralf Weiser, Vertreter der Vereine im Spielausschuss des Regionalverbands, wies am Montag erneut auf die komplizierte Sachlage hin und bestätigte, dass noch keine Entscheidung getroffen worden sei.

Den Jägersburgern bleibt also nichts anderes übrig, als im Saisonendspurt weiter alles rauszufeuern. Vier Spiele haben die Lila-Weißen noch vor der Brust. Das nächste am Samstag um 15.30 Uhr zu Hause gegen den seit dem vergangenen Spieltag abgestiegenen BFV Hassia Bingen. „Ich gehe trotzdem von großer Gegenwehr aus. Wenn wir keine böse Überraschung erleben wollen, müssen wir von der ersten Minute an hellwach sein“, fordert Harenberg. Das Hinspiel hatten die Jägersburger Anfang April mit 4:0 gewonnen. Doch die Partie sei enger gewesen als es das klare Resultat glauben macht, warnt der Trainer des FSV.

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