Freuen oder ärgern?

Homburg · Mit der Einordnung des torlosen Unentschiedens gegen den 1. FC Saarbrücken taten sich am Samstag nicht nur die Spieler des Fußball-Regionalligisten FC Homburg schwer. Auch den Trainern beider Mannschaften ging es da nicht anders.

Nach dem 0:0 im Fußball-Regionalliga-Derby am Samstag zwischen dem FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken herrschte bei den Gastgebern eine zwiespältige Stimmung, die sich vielleicht mit "bedingte Zufriedenheit" beschreiben lässt. "Das 0:0 ist irgendwo schon ein gerechtes Ergebnis. Aber wenn man unsere Chancen sieht, glaube ich, dass wir das Spiel auch hätten gewinnen können. Trotzdem war es von uns ein sehr gutes Spiel. Ich glaube schon, dass heute mehr drin war", wusste Kai Hesse nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. Der Homburger Stürmer hatte selbst in der 28. Minute die Chance zur Führung, verfehlte aber das gegnerische Tor. Seine Kollegen Emil Noll (35. und 87.) und Steven Kröner (52.) scheiterten bei ihren sehr guten Gelegenheiten ebenfalls. Dass Kröner seine Mannschaft "in allen Belangen überlegen" sah, war dennoch etwas hoch gegriffen und sicherlich der Emotionalität unmittelbar nach dem Abpfiff geschuldet.

Denn auf der anderen Seite hatte der FCH vor 5828 Zuschauern im Waldstadion auch Glück und einen starken Torwart Florian Fromlowitz, ohne die der Gegner ebenfalls seine Tore hätte machen können. Die Gastgeber waren über die gesamte Länge des Spiels betrachtet tatsächlich das etwas bessere Team und hatten auch die besseren Chancen.

Auch die Trainer taten sich nicht ganz leicht mit der Einordnung des Ergebnisses. So sagte FCH-Trainer Jens Kiefer: "Wenn ich die Chancen auf beiden Seiten nehme, hätte jeder das Spiel gewinnen können. Von den klareren Chancen her gab es vielleicht einen Tick für uns Vorteile. Objektiv gesehen war es ein gerechtes Ergebnis."

Auch FCS-Trainer Falko Götz schwankte sichtlich zwischen Zufriedenheit und Hadern: "Klar hätte ich es gerne gesehen, dass eine unserer Chancen reingegangen wäre. Ich weiß aber auch, dass der Gegner ganz gute Möglichkeiten hatte. Daher glaube ich, dass das Unentschieden gerechtfertigt ist." Bei seinem Nachsatz "Obwohl wir uns mehr ausgerechnet hatten" ist allerdings zu hören, dass der erneute Punkteverlust dem Relegationsfavoriten ganz und gar nicht in den Kram passt. Sechs Zähler trennen den Tabellenvierten FCS (29 Punkte) schon von Spitzenreiter SV Elversberg . Der FCH steht mit 24 Punkten auf Rang sieben.

Derweil steht FCH-Stürmer Patrick Schmidt vor der Frage, wie er mit seinen andauernden Leistenproblemen, die auch am Samstag keinen Einsatz zuließen, umgeht. "Ich habe die Probleme schon seit Jahren und muss überlegen, ob ich mich operieren lasse. Wenn ich es jetzt direkt machen lasse, könnte ich vielleicht schon im Februar wieder einsatzbereit sein", sagt Schmidt. In dieser Woche will sich der 22-Jährige mit einigen Ärzten beraten und danach entscheiden, wie es medizinisch weitergeht.

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