Freude für Ohr und Herz der Gäste

Homburg · Das Ziel ist klar: Kindern mit und ohne Migrationshintergrund soll musikalische Ausbildung ermöglicht werden. Dafür sorgten Zonta-Club und Musikschule Homburg für ein tolles Benefiz-Konzert.

 Die Musikschüler entführten Zuschauer des Benefizkonzerts des Zonta-Clubs in schönste Klangsphären. Foto: Cordula von Waldow

Die Musikschüler entführten Zuschauer des Benefizkonzerts des Zonta-Clubs in schönste Klangsphären. Foto: Cordula von Waldow

Foto: Cordula von Waldow

Kindern mit und ohne Migrationshintergrund eine musikalische Ausbildung ermöglichen, denen von Hause aus die finanziellen Mittel dazu fehlen. Aus diesem Anliegen heraus lud der Zonta-Club Saarpfalz gemeinsam mit der städtischen Musikschule Homburg zu einer Benefiz-Frühjahrsmatinee in den Konzertsaal der Schule ein.

"Gemeinsam mit Musik " lautete das Motto, dem sich der Zonta-Club auf drei unterschiedlichen Weisen annäherte, wie Moderatorin Brita Larsen erklärte. Die Gründungspräsidentin nahm 2007 als Anästhesistin der Uniklinik an einem Jubiläumskongress in Syrien teil und berichtete zwischen den einzelnen Musikstücken von ihren Erfahrungen dort, von der unglaublichen arabischen Gastfreundschaft oder der nationalen, religiösen und kulturellen Vielfalt der Hauptstadt Damaskus. Ein weiterer Baustein des Konzerts waren Bilder zum Thema, die Viertklässler der Sonnenbergschule gemalt hatten. Sie sind im Foyer der Musikschule ausgestellt. Kernstück jedoch war die Musik , mit der mit Jugendpreisen ausgezeichnete Musikschüler und ihre Lehrer Ohr und Herz der gut 120 Gäste erfreuten. Was bei dem insgesamt hohen Niveau auffiel, war die Tonklang-Modulation, die die Schüler ihren Instrumenten von Klavier über Geige bis Blockflöte meisterlich entlockten.

Zum Auftakt spielte das Streichorchester ein Larghetto von Wolfgang Amadeus Mozart und, gemeinsam mit Schlagzeug, ein rhythmisches, sich wie eine aufgedrehte Spieluhr ständig wiederholendes Perpetuum mobile (Carl Bohm). Zu der bekannten, schottischen Volksweise "Auld Lang Syne" kam noch das Blockflötenensemble hinzu. Dem folgten eindrucksvolle solistische Auftritte.

Leicht und scheinbar spielerisch interpretierte die 15-jährige Céline Sandmeier das Impromptu Nr. 2 Es-Dur von Franz Schubert (1797 - 1828). Die mit zehn Jahren Jüngste, Bella Juckenhöfel, entlockte ihrer Geige konzentriert und gefühlvoll Thema und Variationen von Charles Dancla (1817-1907). Alexander Laufs bewies mit dem Mini-Concertino des zeitgenössischen Komponisten Daniel Hellbach, welch eine unglaubliche Klangvielfalt die oft als Einstiegsinstrument verpönte Blockflöte erreichen kann, wenn sie gut gespielt wird. Kurzweilig erklangen zwei Stücke der mit dem Rotary-Preis ausgezeichneten Pianistin Marie Luise Liebel. Versunken, scheinbar völlig entrückt und mit geschlossenen Augen in das jüdische Lied hineinspürend, interpretierte Elena Larsen "Baal shem Nigun" von Ernest Bloch . Nach feinem Ohrenschmaus aus dem Lehrerkollegium leitete die Jazz-Band der Musikschule zum kulinarischen Teil über: Die Zontians hatten arabische Genüsse als Fingerbüfett gezaubert.

Fast zweieinhalb Stunden lang entführten die Gastgeber in Klangsphären und deutsch-arabische Begegnung. Zonta-Vizepräsidentin Inga Hauch bedankte sich in Vertretung für die erkrankte Präsidentin Andrea Ruppert bei den Akteuren.

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HintergrundMit Freude hörten die spendenfreudigen Gäste, dass Ende der Vorwoche bereits sieben Hilfesuchende, drei junge Syrer und vier Jugendliche aus Afghanistan, Gitarren-Probestunden in der Musikschule erhalten haben. Ein syrischer Junge lernt seit längerem Klavierspielen. "Wir wollen noch mehr mobile Instrumente anschaffen, die wir dann zur Verfügung stellen können", erklärte Musikschulleiterin Carola Ulrich, wie der Erlös der Matinee umgesetzt wird. Neben den Instrumenten sei auch der Unterricht zu finanzieren. Über mögliche Modelle wie etwa feste Musik-Patenschaften werde noch nachgedacht. cvw

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