Frauen sind die „stille Reserve“ für den Arbeitsmarkt

Homburg · Die Arbeitslosigkeit in der Region ist im August leicht angestiegen und liegt derzeit bei 5,4 Prozent. Die Arbeitsagentur nimmt angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels insbesondere das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Blick, um Frauen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen.

Auch wenn der Hochsommer seinen Namen diesmal verdient - die Entwicklung am Arbeitsmarkt verläuft in dieser Phase nach bekanntem Muster. Zum zweiten Mal in Folge hat die Arbeitslosigkeit in der Region leicht zugenommen. Insgesamt waren im August 4065 Menschen arbeitslos gemeldet, 64 mehr als im Juli und 150 weniger als vor einem Jahr (minus 3,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote ist im vergangenen Monat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent gestiegen (Vorjahr: 5,6 Prozent).

In der Geschäftsstelle Homburg mit Homburg, Bexbach und Kirkel waren im August 2177 Arbeitslose (plus 31 zum Vormonat) gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,1 Prozent. In der Geschäftsstelle Blieskastel (Stadt Blieskastel, Gersheim, Mandelbachtal) sind es 793 Arbeitslose (plus 17 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent.

Im Vergleich zum Juli lag die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren mit 439 um 70 beziehungsweise 19 Prozent höher. Binnen Jahresfrist hat sich die Zahl um 27 verringert (minus 5,8 Prozent). Das teilt die Arbeitsagentur mit. Unter den 4065 Personen, die kreisweit arbeitslos gemeldet waren, waren 1869 Frauen und 2196 Männer. Die Zahl der arbeitslosen Frauen ist gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,2 Prozent gesunken, während bei den Männern ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit um 0,7 Prozent festzustellen ist. Die Arbeitslosenquote , berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, lag bei den Frauen im August bei 5,3 Prozent, bei den Männern bei 5,5 Prozent.

"Die verstärkte Einbindung von Frauen gehört zu den wichtigsten Strategien, dem künftigen Bedarf an Fachkräften zu begegnen. Wir untersuchen, wo noch nicht ausreichend genutzte Fachkräftepotenziale bei Frauen zu finden sind. Die Potenziale von Berufsrückkehrenden zu erkennen, bietet den Unternehmen die Chance, qualifiziertes, motiviertes und loyales Personal zu gewinnen, um wettbewerbsfähig zu agieren. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt hierbei eine große Rolle", so Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland.

Mit dem neuen Konzept zur Aktivierung der so genannten Stillen Reserve möchte die Agentur für Arbeit insbesondere Frauen ermutigen, eigene berufliche Möglichkeiten zu erkennen, klare berufliche Ziele zu formulieren und erfolgreich ins Berufsleben zurückzukehren. "Frauen starten durch - Wiedereinstieg und Perspektiven am Arbeitsmarkt " heißt die Frauenmesse, die am Mittwoch, 16. September, von 9 bis 13 Uhr von der Agentur für Arbeit Saarland unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer angeboten wird. Die Veranstaltung im Foyer der Agentur für Arbeit, Hafenstraße 18 in Saarbrücken, soll den Teilnehmerinnen beim beruflichen Neustart und der Planung ihrer Karriere helfen. Es sind aber nicht nur Wiedereinsteigerinnen eingeladen, sondern alle Frauen, die eine Beschäftigung insbesondere in Teilzeit suchen oder ihre Arbeitslosigkeit beenden wollen. Zentrales Anliegen der Messe ist es, praktische Hilfen zu geben und Informationen zu bieten, die auf die persönliche Situation zugeschnitten sind. In den Vorträgen können sich die Besucherinnen zu allen relevanten Themen informieren. Eine Stellenbörse und ein Bewerbungsmappen-Check ergänzen das Angebot.

Kontakt für Termine zur Berufsberatung: Telefon (0800) 4 55 55 00 (kostenfrei), für Arbeitgeber zu Beratung und Meldung freier Arbeits- und Ausbildungsstellen: Telefon (0884) 55 55 20 (kostenfrei).

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