Feuerwehrübung Auch der kleine Felix wurde gerettet

Altstadt · Die Feuerwehrübung des Löschbezirks Kirkel im Bahnlog-Bürohaus war schwierig: Wie durchsucht man ein unübersichtliches, brennendes Gebäude nach Personen? Nach über einer Stunde waren alle gerettet.

 Furchtlos ließ sich Felix Keller am Freitag Kopf voran aus dem alten Zollbahnhofsgebäude retten.

Furchtlos ließ sich Felix Keller am Freitag Kopf voran aus dem alten Zollbahnhofsgebäude retten.

Foto: Thorsten Wolf

Der kleine Felix Keller blickt mit wachen Augen durch die Gläser seiner Atemschutzmaske – während ihn zwei Feuerwehrleute Kopf voran auf einer Trage die Treppe im alten Verwaltungsgebäude des Zollbahnhofs (heute Bahnlog) in Altstadt herunter tragen. Felix ist eines von insgesamt zehn „Vermissten“, die es aus dem Gebäude zu retten gilt. Wie die anderen Darsteller, gehört auch Felix zur Jugendfeuerwehr des Löschbezirks Altstadt. Die Jungen und Mädchen haben als zu Rettende ihren großen Auftritt, denn: Mit einer gemeinsamen Übung wollen die Wehren aus Alstadt, Limbach und Kirkel-Neuhäusel erneut einen löschbezirksübergreifenden Einsatz üben.

Dabei die zentrale Herausforderung für die Feuerwehrleute: In großen und vielräumigen Gebäude nicht die Übersicht zu verlieren, die Suchbereiche klar aufzuteilen und so sicherzustellen, dass keine der vermissten Personen übersehen wird. Bei Felix klappt das. Und nach seiner Rettung war da schon ein bisschen Stolz in seiner Stimme zu hören. „Das war schon gut. Dabei haben die mich fast nicht gefunden, weil ich hinter ganz vielen Türen war.“ Dass er kopfüber die Treppe runter gerettet wurde, das hab ihm keine Angst gemacht. „Ich hab ja gewusst, dass die Feuerwehrleute stark sind.“

Verantwortlich für die Anlage der Übung zeichnete am Freitag Altstadts Löschbezirksführer Andreas Hoffmann, unterstützt von Friedrich Keller, dem früheren stellvertretender Wehrführer Kirkels. Die Einsatzleitung hatte Thomas Keßler vom Löschbezirk Kirkel-Neuhäusel, einer der beiden aktuellen stellvertretenden Wehrführer Kirkels. Zusammen mit Wehrführer Gunther Klein hatten die drei ein waches Auge auf das, was sich vor ihm abspielte. Dabei vor allem im Blick: Wie gestaltet sich der Einsatz auf Führungsebene? Nach Ende der Übung zogen Hoffmann, Keßler und Klein ein vielschichtiges Fazit. „Das war eine schwierige Übung, alleine schon aufgrund der Größe des Gebäudes.“ Diese Einschätzung von Andreas Hoffmann teilte Thomas Keßler aus der Warte des Einsatzleiters, vor allem mit Blick auf die zentrale Aufgabe, denn „die Personenlage war am Anfang unklar.“ Was Keßler auch feststellte: „Am Ende war es doch ein bisschen knapp mit der Zahl der verfügbaren Atemschutzgeräteträger.“

Wehrführer Gunther Klein, der auch die Moderation der Übung für die Gäste übernommen hatte, zog ein durchaus selbstkritisches Fazit. „Ja, die Übung war mit Sicherheit nicht leicht. Gerade wenn man nicht weiß, wieviele Menschen vermisst werden, ist das für die Einsatzkräfte eine schwierige Situation.“ Dass es am Ende über eine Stunde gedauert habe, bis alle Vermissten gerettet waren, kommentierte Klein so: „Das ist eine Zeit, die so vielleicht nicht sein sollte.“ Da gebe es noch Luft nach oben. Man müsse sich hier aber auch klar darüber sein, dass eine Übung „dazu verleite, etwas langsamer zu machen“.

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