Adipositas Fettleibigkeit ist kein Schicksal

Homburg · Wenn nichts mehr hilft, kann man sich operativ gegen Übergewicht behandeln lassen. Was damit verbunden ist, wird am 16. Mai erläutert.

 Die Klinik für Allgemeine Chirurgie, Gefäß-, Viszeral- und Kinderchirurgie am Homburger Universitätsklinikum wurde im November 2017 durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zum Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie zertifiziert. (v.l) Professor Dr. Matthias Glanemann, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie,  Dipl. Ökotrophologin Lucia Deluiz-Ecker, Ernährungsbeauftragte des Adipositaszentrums; Professor Bernhard Schick, Ärztlicher Direktor, Oberarzt Hans-Joachim Klingen, Leiter des Adipositaszentrums.  Foto: Wolf

Die Klinik für Allgemeine Chirurgie, Gefäß-, Viszeral- und Kinderchirurgie am Homburger Universitätsklinikum wurde im November 2017 durch die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) zum Kompetenzzentrum für Adipositas- und metabolische Chirurgie zertifiziert. (v.l) Professor Dr. Matthias Glanemann, Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie,  Dipl. Ökotrophologin Lucia Deluiz-Ecker, Ernährungsbeauftragte des Adipositaszentrums; Professor Bernhard Schick, Ärztlicher Direktor, Oberarzt Hans-Joachim Klingen, Leiter des Adipositaszentrums. Foto: Wolf

Foto: Barbara Schumacher/UKS

Am Mittwoch, 16. Mai, informieren Mitarbeiter des Universitätsklinikums des Saarlandes UKS zusammen mit weiteren Experten ab 18 Uhr im Großen Sitzungssaal im Homburger Forum (Am Forum 1, 66424 Homburg) über die Möglichkeiten der Adipositas-Medizin. Betroffene, Angehörige und alle Interessierten sind dazu eingeladen, der Eintritt ist frei.

Die Veranstaltung der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie (Leitung: Professor Matthias Glanemann) findet in Zusammenarbeit mit der Stadt Homburg (Aktion „Homburg lebt gesund“) sowie der Arbeitsgemeinschaft Adipositaschirugie der Chirurgenvereinigung DGAV (3. Aktionstag Adipositas „Save a life day“) statt.

In Deutschland ist mittlerweile mehr als jeder Zweite übergewichtig, circa 22 Prozent der Deutschen sind adipös. Seit 1980 haben sich diese Zahlen vervielfacht. Laut WHO-Schätzung werden im Jahre 2030 58 Prozent der Weltbevölkerung adipös sein. Adipositas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer epidemischen Krankheit entwickelt und ist laut WHO eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen im 21. Jahrhundert.

Betroffene kennen alle Diäten, bewegen sich, fasten, haben es oftmals sogar schon mit Medikamenten versucht. Doch bei vielen Erkrankten stellt sich längerfristig kein Erfolg ein. Die Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am UKS bietet im Rahmen der Adipositaschirurgie unterschiedliche Therapieverfahren an. „Die Therapie der Adipositas kennt verschiedene Wege und ist interdisziplinär. Für eine erfolgreiche Behandlung arbeiten am UKS Experten aus verschiedenen medizinischen Bereichen zusammen“, erklärt Klinikdirektor Professor Matthias Glanemann. Mit der Informationsveranstaltung werden verschiedene Aspekte der Adipositas-Medizin vorgestellt.

Der Oberbürgermeister der Stadt Homburg Rüdiger Schneidewind und die Beigeordnete Christine Becker werden die Veranstaltung zusammen mit Professor Glanemann eröffnen. Danach folgen die einzelnen Vorträge: Hilla Klingen (Individualpsychologische Beraterin) spricht zu dem Thema: „Abnehmen beginnt im Kopf“. Dr. Sebastian Holländer (Assistenzarzt der Klinik für Allgemeine Chirurgie des UKS) fragt in seinem Vortrag: „Warum brauchen wir Adipositaschirurgie?“ Hans-Joachim Klingen (Leiter des Adipositaszentrums am Uniklinikum und Oberarzt der Klinik für Allgemeine Chirurgie) informiert über operative Verfahren bei krankhaftem Übergewicht. Dr. Angelika Thönnes (Fachärztin für Pädiatrie, praktische Ärztin, Psychotherapie und Rehabilitationswesen) klärt über sychotherapeutische Interventionen vor und nach Adipositaschirurgie auf. Da man nach einer operativen Behandlung natürlich nicht so weiterfuttern sollte wie bisher, infoprmiert Lúcia Deluiz-Ecker (Ernährungsbeauftragte der Klinik für Allgemeine Chirurgie des UKS) über die Ernährung nach Adipositaschirurgie. Silvio Engel (Vorsitzender der Adipositas-Selbsthilfegruppe am UKS) stellt die Adipositas-Selbsthilfegruppe am UKS vor.

Nun will kein Mensch wirklich so viel wiegen, aber was kann man dagegen tun, wenn Diäten nicht mehr helfen und die Betroffenen das Gefühl haben, in einer Sackgasse zu stecken, weil sie keinen Ausweg sehen, jemals von ihrem Übergewicht herunterzukommen?

  Eine übergewichtige Frau wartet auf die Ernährungssprechstunde. Menschen, die nicht von ihrem Gewicht runterkommen, sind oft sehr unglücklich.

 Eine übergewichtige Frau wartet auf die Ernährungssprechstunde. Menschen, die nicht von ihrem Gewicht runterkommen, sind oft sehr unglücklich.

Foto: dpa/Waltraud Grubitzsch

„Adipositas-Chirurgie ist keine Mode und auch kein Schlankheitswundermittel, sondern für stark übergewichtige Menschen oft die einzige Möglichkeit, wieder normal leben zu können“, betont Professor Matthias Glanemann, der neben dem Aktionstag auch in seiner Klinik regelmäßig Adipositassprechstunden anbietet. Dabei informiert der Mediziner über die operativen Methoden und erläutert, wie man von seinem Übergewicht herunterkommt.

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