Faszination Schwarz-Weiß

Homburg. Klassische Fotokunst ist derzeit in der Galerie im Forum in Homburg zu sehen. Mitglieder der vor zehn Jahren gegründeten Schwarz-Weiss-Arbeitsgemeinschaft Süd präsentieren hier einen Querschnitt aus ihrer fotografischen Arbeit (wir berichteten)

 Rüdiger Horeis, Mitbegründer der Schwarz-Weiss-AG Süd, präsentiert seine Fotoarbeiten im Homburger Forum. Foto: Bernhard Reichhart

Rüdiger Horeis, Mitbegründer der Schwarz-Weiss-AG Süd, präsentiert seine Fotoarbeiten im Homburger Forum. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Klassische Fotokunst ist derzeit in der Galerie im Forum in Homburg zu sehen. Mitglieder der vor zehn Jahren gegründeten Schwarz-Weiss-Arbeitsgemeinschaft Süd präsentieren hier einen Querschnitt aus ihrer fotografischen Arbeit (wir berichteten). Gezeigt werden insgesamt 64 schwarz-weiße Kunstwerke, die mit viel Liebe entstanden sind - und zwar von Amateuren, die im wahrsten Sinn des Wortes das lieben, was sie schaffen. Zu sehen sind so genannte Fine-Art-Prints, also schwarz-weiße Fotografien, die mit hoher Kunstfertigkeit geschaffen wurden. Diese Fotoausstellung gehöre mit "ihrem absoluten Professionalismus zu den ganz besonderen Höhepunkten der bisherigen Ausstellungen im Forum", würdigte Landrat Clemens Lindemann die "fantastische fotografische Qualität" der Bilder. Schwerpunkt der mittlerweile 68 Mitglieder zählenden AG sei der schwarz-weiße Fine-Art-Print auf Baryt-Papier und die daraus resultierende Theorie und Praxis, betonte Rüdiger Horeis, Leiter des SKF Fotokreises Schweinfurt und Mitbegründer der AG. "Wir praktizieren die überlieferte alte, klassische Vorgehensweise, lassen aber auch neue Erfahrungen einfließen", beschrieb er die Arbeitsweise der Gruppe, deren Mitglieder aus ganz Deutschland und auch aus Österreich kommen. Dabei finden analoge Kamerasysteme von Kleinbild bis hin zum Großformat Verwendung. Franz Toth, Fotohistoriker und Fotograf aus Bingen, der in das Schaffen einführte, wies auf die herausragende Qualität der ausgestellten Arbeiten hin. "Es zeigt, mit welchem Erfolg die Gruppe an der Optimierung ihrer Arbeiten arbeitet." Dass die Mitglieder konsequent an der überlieferten klassischen Vorgehensweise festhalten, spreche für sich, so Toth und erinnerte an den Beginn der Fotografie. Vor über 170 Jahren sei sie erfunden worden, um die Realität objektiv abzubilden. "Das war ihre Besonderheit, bewirkte ihre Faszination, denn es entsprach in der Kunst den realistischen und objektivistischen Tendenzen der Malerei". Doch auch die Wissenschaft und Technik brauchte ein unbestechliches Medium zur Dokumentation. "In der modernen Kunst wird die Form selbst zum Inhalt, das Bild sagt sich selbst", beschrieb Franz Toth die Entwicklung in der modernen Fotografie. Mit dem Verzicht auf Farbe habe die Schwarz-Weiss-AG Süd den ersten und bedeutenden Schritt zur Abstraktion gemacht. Vom Gegenstand weg, der zwar immer Ausgangspunkt für das Foto bleibe, aber als Bild-Gegenstand seine reale Bedeutung verliere. "In der modernen Kunst wird die Form selbst zum Inhalt, das Bild sagt sich selbst."Franz Toth

Auf einen BlickDie Ausstellung mit 64 Arbeiten der Schwarz-Weiss-AG Süd im Forum der Kreisverwaltung in Homburg dauert noch bis zum 19. September. Geöffnet ist sie von Montag bis Freitag von acht bis 18 Uhr. Gegründet wurde die mittlerweile 68 Mitglieder zählende Schwarz-Weiss-AG Süd im Herbst 1998 von Rüdiger Horeis, dem Leiter des SKF Fotokreises Schweinfurt, in Zusammenarbeit mit Klaus Vetter, Eutin, dem Beauftragten für Arbeitsgemeinschaften im DVF. re

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