Auftritt in Mandys Lounge Fantastische Soul- und Jazzstimme

Homburg · Sänger Bernard Smith trat mit seiner Band zu einem bemerkenswerten Konzert in „Mandy’s Lounge“ in Homburg auf.

 Bernard „Smitty“ Smith (am Mikrofon) stellte in „Mandy’s Lounge“ seine neue Formation Smitty and Blues Plus vor.

Bernard „Smitty“ Smith (am Mikrofon) stellte in „Mandy’s Lounge“ seine neue Formation Smitty and Blues Plus vor.

Foto: Sebastian Dingler

Den Sänger Bernard Smith kennt man in Musikerkreisen nur als Smitty. Einst bei der US-Luftwaffe beschäftigt, kam er vor vielen Jahren nach Deutschland und schlug dann in Homburg Wurzeln. Bekannt ist er vor allem mit der Showband The New Generation. Jetzt hat der Amerikaner aber noch mal eine neue Formation zusammengestellt.

Unter dem Namen Smitty and Blues Plus trat er zusammen mit Michael Schäfer (Bass), Sepp Stephan (Gitarre) und Tony Burks am Schlagzeug in der Homburger Musikkneipe „Mandy’s Lounge“ auf. Das Plus im Namen erklärte der Sänger folgendermaßen: dass man dadurch neben Blues auch noch andere Stile spielen könnte. Das verwunderte nicht, war Smitty doch schon häufig bei der dortigen Jazz-Jamsession mit Soul- und Jazz-Songs in Erscheinung getreten. Und natürlich war er auch schon mit anderen Formationen in der Musikkneipe zu Gast, weshalb es voraussehbar war, dass der Gastraum aus allen Nähten platzte. Denn Smitty ist nicht nur ein sehr sympathischer Entertainer, er hat auch einfach eine fantastische Soulstimme, die über mehrere Oktaven geht.

Das stellte er auch dieses Mal unter Beweis, schon im ersten und noch etwas ruhigeren Set des Abends. Etwa bei B.B. Kings Blues „The Thrill Is Gone“, als Smitty hoch ins Falsett ging. Spätestens da wurde dem Publikum auch klar, dass der aus Schönenberg-Kübelberg stammende Sepp Stephan ein großartiger Gitarrist ist. Mehrfach bekam er an dem Abend Applaus für seine gefühlvollen Soli. Aber auch Michael Schäfer bewies am Bass, dass er sowohl hervorragend begleiten als auch solieren kann. „Fangen Sie schon mal an zu tanzen, wir kommen dann später rein“, sagte er zu Beginn des zweiten Sets, als es einmal etwas länger dauerte. Tatsächlich, beim Groove einer Funk-Version des Allman-Brothers-Stücks „Whipping Post“ zuckte das Tanzbein schon heftig – wenn dafür Platz gewesen wäre.

Dann überraschte die Band mit einer eigenen Komposition: „What about us“, geschrieben von Gitarrist Stephan und erst zwei Tage vor dem Auftritt einstudiert, überzeugte vor allem mit dem flüssigen Übergang von der Strophe in den Refrain. Insgesamt stand das Stück den Blues- und Soulklassikern in nichts nach. Das nächste Highlight bestand in einem Gastauftritt: Smitty meinte, er hätte ja nicht gedacht, dass sie kommen würde. Doch dann stand Sängerin Ty Le Blanc in der Tür und wurde alsbald auf die Bühne gebeten. „Ain’t no sunshine“ sang sie allein, die nächsten beiden Songs wurden als Duett zelebriert: Le Blanc bewies gleich, dass auch sie zu den Top-Soulsängern der Region zählt. Je weiter der Abend fortschritt, desto mehr wurde das Publikum mit eingebunden. Bei „Stand by me“, „Unchain my heart“ und „I shot the sheriff“ wurde lauthals mitgesungen. Hatte die Band schon kurz vor acht begonnen, so reizte sie auch nach hinten das Zeitfenster voll aus: Der „Long train running“ von den Doobie Brothers kam erst nach 23 Uhr zum Stehen. Smitty and Blues Plus hatte das volle Programm geliefert und damit das Publikum begeistert – und das beim ersten Konzert in dieser Formation.

Das nächste Konzert der Band findet am Samstag, 28. März, im Gasthaus Schleppi im benachbarten Schönenberg-Kübelberg statt – dann mit offizieller Beteiligung von Ty Le Blanc.

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