Stadtradeln Fahrrad-Boom auch in Homburg

Homburg · Ministerin Anke Rehlinger kam zur Eröffnung der Kampagne Stadtradeln nach Homburg. Während OB Schneidewind eingestand, dass Nachholbedarf in Homburg bezüglich des Radverkehrs bestehe, verwies sie auf Fördermöglichkeiten.

 Am Samstag war in Homburg großer Auftakt zur Aktion Stadtradeln.

Am Samstag war in Homburg großer Auftakt zur Aktion Stadtradeln.

Foto: Bill Titze

Das Auto einfach mal stehen lassen und im Alltag öfter auf das Fahrrad umsteigen. Was zunächst einfach klingt, kann in der Praxis längst nicht jeden überzeugen. Seien es das Wetter, Sicherheitsaspekte, ein langer Anfahrtsweg oder dann doch die eigene Bequemlichkeit – innere wie äußere Widerstände verhindern oft, dass man sich tatsächlich auf den Sattel schwingt.

Um dem Abhilfe zu schaffen und etwas für die Umwelt zu tun, beteiligt sich das Saarland bereits zum dritten Mal an der Initiative „Stadtradeln“, an der Kommunen in ganz Deutschland teilnehmen können. In Homburg fand auf dem Christian-Weber-Platz nun die Auftaktveranstaltung für „Stadtradeln Saar 2018“ statt. Insgesamt 30 Städte und Gemeinden aus dem Saarland nehmen dieses Jahr an der Aktion teil, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Teams versuchen, an 21 aufeinander folgenden Tagen so viele Kilometer wie möglich auf dem Rad zurückzulegen.

Beim Auftakt in der Stadtmitte konnten sich die Besucher an verschiedenen Infoständen rund um das Thema „Fahrrad“ informieren und wer wollte, der konnte bei der rund sieben Kilometer langen Anradeltour dann auch gleich selbst in die Pedale treten. Für die musikalische Unterhaltung sorgten die Uni Big-Band, sowie die Gruppe „Samba O‘Leck“.

Bei einer Diskussionsrunde stellte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind fest, „dass sich in den letzten drei Jahren in Bezug auf das Fahrrad in Homburg viel getan hat.“ Dabei verwies er unter anderem auf die neu gegründete ADFC-Ortsgruppe in Homburg. Deren Vertreter Andreas Ragoschke-Schumm bestätigte das große Interesse der Menschen in Homburg am Thema. „Bei einer Infoveranstaltung zum Alltagsradverkehr Anfang des Jahres sind wir auf eine sehr große Resonanz gestoßen. Daraufhin haben wir die Arbeitsgemeinschaft „Pro Fahrrad“ gegründet, die konkrete Vorschlägen formuliert, um den Radverkehr in Homburg attraktiver zu gestalten.“

Vor zwei Wochen fand in Homburg darüber hinaus auch eine Radeldemo statt, deren Organisatorin Tanja Ridzewski ebenfalls auf den Christian-Weber-Platz gekommen war. „Es ist für mich wichtig, dass meine Kinder sicher auf dem Rad unterwegs sein können und damit an Selbstständigkeit gewinnen“, schilderte sie ihre Motivation für das Engagement.

Einräumen musste dann OB Schneidewind, dass noch Nachholbedarf in Homburg bezüglich des Radverkehrs besteht. „Es gibt mit Sicherheit noch einiges zu verbessern. Deswegen ist es gut, dass die Verwaltung nun Ansprechpartner hat, von denen sie konkrete Verbesserungsvorschläge bekommt. Kleinere Dinge können dann auch recht zügig erledigt werden.“ In Bezug auf größere Projekte verwies er im Hinblick auf die schwierige Haushaltslage der Stadt, auf Fördermöglichkeiten von Land, Bund und EU.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) schlug in die gleiche Kerbe. „Es gibt viele Fördermöglichkeiten, die von den Kommunen angezapft werden können.“ Konkret verwies Rehlinger auf 700 000 Euro, die im Landeshaushalt als Fördermittel für regionale Klimaschutzprojekte und Elektro-Fahrrad-Mobilität bereitstünden. „Insgesamt erleben wir, was das Fahrrad anbelangt, momentan einen regelrechten Boom“, bilanzierte die Ministerin. Der schlägt sich auch in Homburg nieder. Bis zum Auftakt hatten sich 21 Teams für das „Stadtradeln“ angemeldet und viele Teilnehmer machten sich dann auch direkt auf den Weg, um die ersten Kilometer zu sammeln.

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