Fußball Explosion der Freude in letzter Minute

Von Stefan Holzhauser · Der FSV Jägersburg hat zum Auftakt der Oberliga-Saison sein Heimspiel gegen Absteiger Schott Mainz mit 1:0 gewonnen. Luis Kiefer traf in der Nachspielzeit zum Sieg.

 Freudentänzchen nach dem Siegtreffer: Torschütze Luis Kiefer (rechts) feiert mit seinen Kollegen.

Freudentänzchen nach dem Siegtreffer: Torschütze Luis Kiefer (rechts) feiert mit seinen Kollegen.

Foto: Mischa

Der erste Spieltag der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hielt einige Überraschungen parat. Unter anderem musste sich der Regionalliga-Absteiger SV Röchling Völklingen deutlich mit 0:3 beim FC Hertha Wiesbach geschlagen geben. Eintracht Trier unterlag den TuS RW Koblenz mit 1:2 und die TuS Koblenz zog zu Hause gegen den FV Engers mit 1:4 den Kürzeren. Positiv überraschen konnte aber auch der FSV Jägersburg, der vor 200 Zuschauern den bisherigen Regionalligisten TSV Schott Mainz mit 1:0 (0:0) bezwang.

Die Partie musste am Samstag mit einer einstündigen Verpätung angepfiffen werden. Die Rheinhessen steckten im Stau fest und erreichten erst zehn Minuten nach der geplanten Anstoßzeit von 15.30 Uhr Jägersburg. Dennoch hatten die Gäste ein Chancenplus. Bereits nach zwei Minuten scheiterte Leon Kern am glänzend reagierenden FSV-Schlussmann Mirko Gerlinger. Auf der anderen Seite flankte Niklas Holzweißig von links an den zweiten Pfosten, wo Florian Steinhauer den Ball direkt nahm. In der Mitte war Murat Adigüzel noch leicht mit der Fußspitze am Spielgerät dran, konnte es aber nicht mehr ins Tor lenken (5.). Die beste Einschussmöglichkeit der ersten Halbzeit bot sich dem Jägersburger Talent Arman Ardestani, den Trainer Thorsten Lahm in der Offensive aufgeboten hatte. Er wurde in der 36. Minute herrlich in Szene gesetzt, scheiterte aber freistehend am Mainzer Schlussmann Mike Wroblewski.

Im Verlauf der zweiten 45 Minuten agierten die Gastgeber immer mutiger nach vorne, doch es fehlte zunächst der letzte und entscheidende Pass. Die Rheinhessen kamen noch zu zwei guten Chancen. In der ersten Situation zielte Jost Mairose aus zehn Metern überhastet über das Gehäuse. Und in der 71. Minute brachte auch sein eingewechselter Mitspieler Edis Sinanovic den Ball freistehend nicht im Netz unter (71.). Gegen Spielende hin wirkten die Jägersburger überraschend frischer als der Regionalliga-Absteiger. Es lief bereits die erste Minute der Nachspielzeit, als der FSV noch einmal einen Angriff startete. Adigüzel legte den Ball quer auf Luis Kiefer, der trotz spitzem Winkel aus halbrechter Position erfolgreich das linke Eck anvisierte. Anschließend wurde Kiefer beim Torjubel fast von seinen Mannschaftskameraden erdrückt.

„Ich habe bis zum Schluss an den Lucky Punch geglaubt, zumal wir ja richtig gut im Spiel drin waren. Gegen einen Regionalliga-Absteiger zum Auftakt zu gewinnen, ist natürlich überragend. Man kann vor der starken Leistung der gesamten Mannschaft nur den Hut ziehen“, freute sich Kiefer. Und auch sein Trainer Lahm war voll des Lobes für seine Elf: „Man darf ja nicht vergessen, dass wir heute etliche Stammspieler verletzungsbedingt ersetzen mussten. Wie die Jungs dennoch diese verdammt schwere Aufgabe im Kollektiv gemeistert haben, ist schon aller Ehren wert.“

Am kommenden Samstag müssen die Jägersburger um 15.30 Uhr bei der TSG Pfeddersheim Farbe bekennen. Die Rheinhessen unterlagen zum Auftakt bei Hassia Bingen mit 1:3 und wollen nun zu Hause gegen die Saarländer einen kompletten Fehlstart vermeiden. Beim FSV wird dann erstmals Mittelfeldspieler Frederic Ehrmann fehlen, der heute ein halbjähriges Praktikum beim englischen Topclub Arsenal London antritt (die SZ berichtete). „Fredy ist für uns – wenn überhaupt – nur übers Kollektiv zu ersetzen. Er hat zum Abschied gegen Mainz als einziger Sechser ein überragendes Spiel gemacht. Wir müssen nun noch enger zusammenrücken“, betont der Jägersburger Trainer.

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