Experten informieren über Bio "Was nützt eine australische Bio-Kiwi?"

Homburg. Was steckt eigentlich hinter Bio-Lebensmitteln? Sind die wirklich gesünder? Lohnt sich der höhere Preis? Auf diese Fragen und alle möglichen Zweifel will der Verein Biopher eine Antwort geben und lädt am Dienstag, 31. März, um 18 Uhr, alle Interessenten ins Homburger Rathaus ein zu einem Themenabend unter dem Titel "Alles Bio oder was?"

 Bio-Produkte werden in den vergangenen Jahren immer mehr gefragt. Foto: cma

Bio-Produkte werden in den vergangenen Jahren immer mehr gefragt. Foto: cma

Homburg. Was steckt eigentlich hinter Bio-Lebensmitteln? Sind die wirklich gesünder? Lohnt sich der höhere Preis? Auf diese Fragen und alle möglichen Zweifel will der Verein Biopher eine Antwort geben und lädt am Dienstag, 31. März, um 18 Uhr, alle Interessenten ins Homburger Rathaus ein zu einem Themenabend unter dem Titel "Alles Bio oder was?". Verbraucher und Produzenten sind gleichermaßen angesprochen. Der Eintritt ist frei. Weitere Fragen, die behandelt werden: Was steckt eigentlich hinter dem Bio-Siegel? Wie entwickelt sich die Landwirtschaft im Zeichen der Globalisierung? Welche Macht haben wir als Verbraucher? Was müsste die Politik leisten, um den Markt transparenter zu machen? Biopher hat dafür mehrere Experten als Referenten eingeladen, darunter Jenny Teufel vom Öko-Institut Freiburg, Thomas Dosch von Bioland, Barbara Schoeter von der Verbraucherzentrale Saarland und Astrid Klug, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Etwa eine Stunde werden Jenny Teufel und Thomas Dosch referieren, anschließend kann offen mit den Fachleuten diskutiert werden. Dagmar Pfeiffer, Wirtschaftsförderin der Stadt und im Vorstand von Biopher, will damit "ein paar Denkanstöße geben, damit kritische und aufgeklärte Verbraucher eine mündige Kaufentscheidung treffen können." Und Martin Monzel, ebenfalls Biopher-Vorstand, ergänzt: "Beim Thema Bio gibt es jede Menge Trittbrettfahrer, die den Wunsch vieler Menschen nach gesünderer, ökologisch verantwortlicher Ernährung ausnutzen." Mittlerweile hätten selbst die Discounter ein umfangreiches Bio-Sortiment aufgebaut. "Bio-Produkte versprechen uns mehr Gesundheit und ein gutes Gewissen. Klar, dass dieser Mehrwert auch mehr wert sein muss. Bio ist teurer als Lebensmittel aus herkömmlicher Fertigung", erklärt Monzel, "aber ist das auch gerechtfertigt?". Martin Monzel (Foto: SZ) ist im Verein Biopher aktiv, vor allem aber im Nano-Bio-Net als Geschäftsführer tätig. Er setzt sich dafür ein, dass Biowissenschaften mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden sollten. Wir sprachen mit dem Biotechnologen über den Homburger Bioabend.Warum nimmt sich ein Verein wie Biopher dieses Öko-Themas an? Sind Sie nicht eher Industrie-orientiert?Monzel: Ja und Nein. Natürlich geht es uns in erster Linie um ein gut funktionierendes Netzwerk zwischen Wissenschaft, biomedizinischen Unternehmen und der Bevölkerung. Aber das schließt eine Veranstaltung über Bio-Nahrung ja nicht aus. Sie sind demnach keine Ansammlung grüner Ideologen bei biopher?Monzel: Nein, ganz bestimmt nicht. Wir finden, dass Ideologie uns in der Biomedizin, der Gentechnologie, der Nanotechnik und natürlich auch im Öko-Bereich überhaupt nicht weiterbringt. Bei der Homburger Veranstaltung soll über Bionahrung wertneutral aufgeklärt werden. Bei der ganzen Biowelle ist ja durchaus auch mal Skepsis angebracht. Auch wenn die Befürworter bei der Veranstaltung überwiegen. Ist das Saarland ein Wachstumsmarkt für Bioprodukte?Monzel: Ja, durchaus. Die Bio-Produkte aus der Biosphärenregion Bliesgau beispielsweise sind korrekt angebaut und haben vor allem extrem kurze Vertriebswege. Was nützt mir eine australische Bio-Kiwi, wenn sie bis hierher geflogen wurde? Das ist dann noch Bio, aber gewiss nicht mehr Öko.

Auf einen BlickDer Verein Biopher, der in Homburg angesiedelt ist, will das regionale Zusammenspiel von Wissenschaft, Forschung und Weiterbildung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften, insbesondere im Bereich der Biowissenschaften, fördern. Ein weiteres Ziel ist die Erhöhung des allgemeinen Interesses an den Naturwissenschaften und mehr Transparenz im Bereich der wissenschaftlichen und der angewandten Bio-Forschung. Der Verein möchte die Information in Bezug auf biopharmazeutischen Produkte verbessern. red

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