Essstäbchen werden zu Haarnadeln

Schwarzenacker · Wie war das mit Kosmetik? Wie entstand Schmuck? Dies sind Schwerpunkte, die in der Feminae-Ausstellung im Römermuseum behandelt werden. Dazu passend gibt es nun auch Workshops zu den einzelnen Themenbereichen.

 Mit größtmöglicher Konzentration widmete sich Charlotte Freiler am vergangenen Samstag der Aufgabe, beim Workshop zur Ausstellung Feminae römischen Schmuck herzustellen. Foto: Thorsten Wolf

Mit größtmöglicher Konzentration widmete sich Charlotte Freiler am vergangenen Samstag der Aufgabe, beim Workshop zur Ausstellung Feminae römischen Schmuck herzustellen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Wenn einer eine Ausstellung macht, dann sollte er tunlichst dafür sorgen, dass es nicht bei der bloßen Zurschaustellung von Objekten bleibt. Ein anregendes Rahmenprogramm ist ein beliebtes, weil wirksames Instrument, um dort für Belebung zu sorgen, wo nach einer erfolgreichen Vernissage nicht selten unter der Woche leere Räume anzutreffen sind.

Im Römermuseum Schwarzenacker und als Akzent der seit dem vergangenen Dienstag laufenden Ausstellung "Feminae" über die Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft, hat man sich für Workshops entschieden, um für zusätzlichen Zuspruch zu sorgen. Nicht dass diese Workshops als zusätzlicher Impuls für die reine Ausstellung gegenwärtig nötig wäre. "Wir merken schon einen stärkeren Zuspruch für das Edelhaus als Ausstellungsort", resümierte Sabine Emser, Ausgrabungsleiterin im Römermuseum , am Rande des ersten Workshops am vergangenen Samstag die zurückliegende erste Woche von "Feminae". Doch Erfolg kann man ja immer noch steigern.

Und dafür eignete sich der Workshop grundsätzlich schon, wurde da doch am Samstag ganz praktisch vermittelt, was man sich im Dachgeschoss des Edelhauses auf eher theoretischer Basis anschauen kann: Wie war das mit Kosmetik ? Wie entstand Schmuck? Und wie lassen sich die kunstvollen Frisuren von Römerinnen nachbauen? All das sollte der Workshop - Veranstaltungsort war der Bereich des eigentlichen Römermuseums - , anschaulich vermitteln. Dass sich der Zuspruch beim ersten Termin noch übersichtlich gestaltete, das tat dem Engagement des Teams der Museumspädagogen keinen Abbruch.

So auch nicht bei Archäologe Thomas Kreckel, der mit viel Geduld und Geschick klassische Hilfsmittel für die Verwirklichung römischer Frisuren schnitzte. "Essstäbchen zu Haarnadeln ", kommentierte Kreckel mit einem Grinsen seinen Einsatz an der Front der holden Weiblichkeit.

Die bestand am vergangenen Samstag mit Annette Violaine Böhme, Charlotte Freiler und deren Mama Barbara zwar nur aus drei Workshop-Teilnehmerinnen, doch sorgte das für eine schon geradezu außerordentlich unmittelbare Vermittlung von Wissenswertem: Unter der Anleitung von Ulrike Praschmo wurden Parfum und Salben hergestellt. Etwas später ging es dann bei Experimental-Archäologin Maria Castka um Schmuck und die Frage, wie aus schnödem Metall emaillierte Zierstücke werden. "Glas als Bestandteil des Emaillierens war zu Zeiten der Römer sehr kostbar", erläuterte Castka den Stellenwert dieser Schmuckherstellung. Eben der widmete sich mit maximaler Konzentration auch die elfjährige Charlotte. Zeit für einen kleinen Plausch mit unserer Zeitung blieb dann aber doch. "Ich interessiere mich für die Römer und habe auch Latein als Fremdsprache" erzählte Charlotte - und tauchte wieder tief ab in die Welt der Cäsaren.

Ein zweiter Workshop "Römische Schönheiten" findet am kommenden Samstag, 13. September, ab 15 Uhr statt.

roemermuseum-

schwarzenacker.de

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