Es leben wieder mehr Menschen in Homburg

Homburg · Jahrelang war die Einwohnerzahl in Homburg mehr oder weniger konstant. Nun gab es erstmals ein Plus. Auch wenn Ende 2015 nun 43 600 Menschen in der Stadt lebten, von den Zahlen um die Jahrtausendwende mit um die 48 000 Einwohnern, ist man weit entfernt.

 43 600 Menschen lebten zum Ende des vergangenen Jahres in Homburg – erstmals seit einigen Jahren ist das wieder ein Plus an Einwohnern. Unser Archivfoto zeigt einen Blick in die Innenstadt während des Keramik- und Blumenmarktes verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Foto: Thorsten Wolf

43 600 Menschen lebten zum Ende des vergangenen Jahres in Homburg – erstmals seit einigen Jahren ist das wieder ein Plus an Einwohnern. Unser Archivfoto zeigt einen Blick in die Innenstadt während des Keramik- und Blumenmarktes verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Anfang des Jahrtausends ging die Stadt Homburg davon aus, dass sie stetig Einwohner verlieren wird. Pro Jahr würden zwischen 300 und 500 Menschen weniger in Homburg leben - so lautete damals die Prognose für eine nicht so ferne Zukunft, erinnert sich Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff. Und man machte sich Gedanken darüber, wie mit dieser demographischen Entwicklung umzugehen ist. In den vergangenen Jahren sei man dann froh gewesen, dass die Zahlen einigermaßen konstant geblieben seien, führt er aus. Bei um die 43 000 Homburgern hatte sich die Zahl, Erst- und Zweitwohnsitze zusammengerechnet, ab dem Jahr 2010 eingependelt. Die Menge der Menschen, die in die Stadt kamen und die solcher, die Homburg verließen, hielt sich in etwa die Waage. Nun gibt es in diesem Jahr erstmals ein Plus bei den Einwohnern. Das zeigen die Zahlen, die das Bürgeramt für das vergangene Jahr vorgelegt hat. Die machen zum einen deutlich, dass es in Homburg eine Fluktuation innerhalb der Bevölkerung gab. So zogen im Jahr 2015 insgesamt 3763 Personen zu (2014 waren es 3114), während 3028 Homburg durch Wegzug verließen, hieß es von der Stadt. Zum Vergleich: Im Jahr davor zogen 2891 Personen aus Homburg fort. Das Besondere ist diesmal: Es gibt erstmals seit Jahren wieder mehr Homburger, insgesamt rund 43 600, ein Plus von gut 600 Menschen im Vergleich zum Vorjahr, so Kruthoff. Und hier spielen die Flüchtlinge eine wichtige Rolle. Denn: Diese Zahl, erläutert Kruthoff, "beinhaltet auch die zu uns gekommenen Flüchtlinge , die zu einem großen Teil in Wohnungen untergebracht werden konnten. Aber auch die Bewohner in der Zelthalle gelten natürlich als neue Einwohner, schließlich müssen alle, die in Homburg wohnen, registriert werden." Natürlich gelte es nun abzuwarten, wie viele dieser Menschen in Homburg bleiben. Das seien mit Sicherheit nicht alle.

Trotz allem liegt man immer noch weit entfernt von etwa 47 800 Homburgern, die noch im Jahr 2000 verzeichnet wurden. Neben dem demographischen Wandel spielten dabei allerdings die Nebenwohnungen eine große Rolle. Einen deutlichen Einschnitt gab es 2010 - denn zum Jahresbeginn wurde da die Zweitwohnsitzsteuer eingeführt. Hatten Anfang des Jahres 2010 noch 2917 Menschen hier ihre Zweitwohnsitze angemeldet, wurden am 1. März 2011 gerade noch 579 ausgewiesen. In den Jahren zuvor hatte deren Zahl bei um die 3000 gelegen, blickt man weiter zurück waren es noch deutlich mehr. Unter den Abmeldungen seien damals viele Karteileichen gewesen, einige hätten aber auch Homburg zu ihrem Erstwohnsitz gemacht, erläuterte Kruthoff damals. Mitte der 80er Jahre wurden sogar um die 5000 Zweitwohnsitze verzeichnet. Diese Zahlen seien aber damals schon als unrealistisch betrachtet worden, sodass es ab Ende der 80er Jahre eine Überprüfung und Bereinigung gegeben habe, informierte Kruthoff.

Die Homburger Statistiker haben sich weitere Zahlen angeschaut - und noch so einiges herausgefunden. Zum Beispiel, dass in Homburg immer wieder großes Kisten ein und auspacken angesagt ist: Mehr als 2500 Menschen zogen 2015 nämlich innerhalb der Stadt um.

Deutsche Staatsbürger durch Einbürgerung wurden im vergangenen Jahr übrigens insgesamt 86 Einwohner aus Homburg. Während 15 neue Staatsbürger zuvor türkische Staatsangehörige waren, hatten zehn Personen zuvor die syrische Nationalität, neun Personen waren zuvor italienischer Staatszugehörigkeit. Insgesamt wurden 2015 Personen aus 27 verschiedenen Staatszugehörigkeiten eingebürgert.

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