Semestereröffnung am Uniklinikum Ersti-Tüten und viele gute Wünsche

Homburg · Am Uni-Klinikum in Homburg hat das neue Semester begonnen. Im Hörsaal saßem am Freitag mehr als 270 Erstsemester-Studenten, die hier ihre ersten Erfahrungen im Medizin-Studium sammeln werden.

 Studiendekan Professor Norbert Graf begrüßte am Freitag mehr als 270 Erstsemester-Studierende der Human- und Zahnmedizin am Campus des Universitätsklinikums in Homburg. Für viele unter ihnen ist das Saarland komplettes Neuland. Was sich erfahrungsgemäß schnell ändert.

Studiendekan Professor Norbert Graf begrüßte am Freitag mehr als 270 Erstsemester-Studierende der Human- und Zahnmedizin am Campus des Universitätsklinikums in Homburg. Für viele unter ihnen ist das Saarland komplettes Neuland. Was sich erfahrungsgemäß schnell ändert.

Foto: Thorsten Wolf

Da saßen sie nun am Freitag im großen Hörsaal der Anatomie, die mehr als 270 neuen Studentinnen und Studenten (Nachzügler nicht eingerechnet) der Human- und Zahnmedizin, für die nun mit dem Wintersemester 2018/2019 die Studienzeit beginnt – in Homburg. Und man konnte auch diesmal sicher sein, das so mancher wohl eher gehofft hatte, es hätte sich bei der Zuteilung des Studienplatzes um einen Schreibfehler gehandelt und es hätte eigentlich Hamburg heißen sollen.

Dass Homburg nicht der Nabel der Welt ist, damit kokettieren viele auf dem Uni-Campus. Doch was gerade bei der Begrüßung der Erstsemester immer wieder eine klare Botschaft von Dekanat und Fachschaftsvertretern ist: Homburg ist keine Diaspora, sondern ein wirklich guter Uni-Standort – zum Lernen und zum Leben. Oder, wie es Studiendekan Professor Norbert Graf in seiner Begrüßung formulierte: „Wer in Homburg studiert, der weint zweimal: Einmal, wenn er hierher kommt, und einmal, wenn er wieder weg muss.“ Das Exklusivrecht auf diesen Satz hat übrigens Dekan Professor Michael Menger, der üblicherweise die „Neuen“ in Homburg begrüßt. Da Menger am Freitag aber auch eingebunden war beim Besuch des niederländischen Königspaares am Homburger Universitätsklinikum, fiel die Aufgabe eben Norbert Graf zu.

Und der verwandelte die Begrüßung in ein kleines Interview: Wer kommt woher? Wer will welchen Weg einschlagen? Wer kommt aus dem Saarland, wer nicht? Was Graf den Erstsemestern eindringlich dabei mit auf den Weg gab: Sich bei allem Eifer nicht in den kommenden Jahren nur unter Fachbüchern zu vergraben, sondern auch soziale Fährigkeiten zu entwickeln. Denn Kommunikationsfähigkeit sei im Beruf des Arztes unerlässlich. „Deswegen ist es wichtig, sich nicht nur theoretsiches Wissen anzueignen, man muss auch soziale Kompetenzen erlernen. Man ist nicht der ‚Gott in Weiß‘ und wird es auch hoffentlich nie werden.“ Und noch etwas empfahl Professor Graf den Erstsemstern: „Versuchen Sie nicht, als Einzelkämpfer mit Scheuklappen durch die Welt zu laufen.“

Nach Grafs Begrüßung gehörte das Mikrofon zuerst Uni-Präsident Professor Manfred Schmitt, dann Homburgs hauptamtlicher Beigeordneter Christine Becker, danach wandte sich neben Georgios Politis als Vertreter des Allgemeinen Studentenausschusses (Asta) auch Stefan Königsbüscher, der Vorsitzende der Fachschaft Medizin, an die Neuen auf dem Homburger Unicampus.

Königsbüscher und weitere Aktive der Fachschaft Medizin hatten noch schnell vor dem offiziellen Start der Begrüßung, also noch vor 9 Uhr, eifrig viele Stoff-Tüten gepackt, ausgestattet mit Info-Materialien und jeder Menge Gutscheinen für Homburger Einrichtungen, bereit gestellt von der Stadt Homburg.

Mitten in diesem durchaus auch mal hektischen Vorbereitungs-Treiben nahm sich Königsbüscher dann aber ein paar Minuten Zeit für unsere Zeitung, um sein Heimisch-werden in Homburg ein bisschen zu beleuchten: im Jahr 2014 war er als Erstsemester aus Castrop-Rauxel nach Homburg gekommen. Was hatte er damals gefühlt, als er aus dem Ruhrpott ins Saarland wechseln musste? „Für mich war es am Anfang relativ schwierig, weil ich wirklich das erste Mal so weit weg von zu Hause war. Das war schon ungewohnt – die Herausforderung, neue Leute kennen zu lernen und aus sich raus zu gehen.“ Genau das empfahl - und damit nahm er vorweg, was Norbert Graf den Neuen wenig später auch riet – den Erstsemstern: Rausgehen, die Leute ansprechen. „Dann klappt das auch sehr gut. Hier auf dem Campus herrscht ein sehr familiäres Klima. Und wenn man jemanden direkt anspricht, dann bekommt man auch Hilfe und lernt neue Freunde kennen. Wir sind hier wie eine kleine Familie.“

 Ältere Studenten packten gestern die so genannten „Ersti-Tüten“ als Begrüßungsgeschenk für die Neuen. So soll der Einstieg ins Studium erleichtert werden.

Ältere Studenten packten gestern die so genannten „Ersti-Tüten“ als Begrüßungsgeschenk für die Neuen. So soll der Einstieg ins Studium erleichtert werden.

Foto: Thorsten Wolf

Gefragt, ob er mit dem Wissen von heute etwas fröhlicher auf den Uni-Standort Homburg reagieren würde, war Königsbüschers Antwort eine positive: „Ich würde wieder nach Homburg gehen.“ Die klamme Kasse der Landesregierung verursache zwar schon die  die einen oder anderen Probleme in der Lehre,  „aber die Professoren tun viel für uns. Man hat es hier nicht so schwer wie an einer Massenuni, sofern man fleißig ist und lernt.“ Und auch mit den Saarländern komme man wunderbaraus: „Die Saarländer sind sehr offen, herzlich und können gute Freunde werden“.

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