Sanierte Unterkirche wurde eingeweiht Erbach hat nun wieder Ort der Begegnung

Erbach · Bei der Eröffnung der sanierten Unterkirche Maria vom Frieden gab es viele lobende Worte für den Versuch, das Gemeindeleben wieder „auferstehen zu lassen“.

 Barrierefrei und ein einladender Ort der Begegnung: Die komplett sanierte und neu gestaltete Unterkirche soll das Gemeindezusammensein in Maria vom Frieden fördern und mit Leben füllen.

Barrierefrei und ein einladender Ort der Begegnung: Die komplett sanierte und neu gestaltete Unterkirche soll das Gemeindezusammensein in Maria vom Frieden fördern und mit Leben füllen.

Foto: Thorsten Wolf

. Schön ist sie geworden, die neue Unterkirche von Maria vom Frieden. Hell, Luftig – und dringend nötig. Denn: Mit der Sanierung der Räume unterhalb der Kirche hat man in der Gemeinde nun endlich wieder einen Ort der Begegnung. Und genau so etwas fehlte, nachdem das alte Pfarrzentrum und das Schwesternhaus direkt neben der Kirche 2019 abgerissen worden waren. Hinter diesem Abriss und der daraus resultierenden Idee, die Unterkirche komplett zu sanieren, steht die Forderung des Bistums Speyer, die Pfarrheimflächen in den Pfarreien deutlich zu verringern – auch in der Pfarrei Heiliger Johannes XXIII. Aus dieser Not machte man in Erbach eine Tugend, ließ die beiden Altgebäude abreißen, übertrug die freie Fläche zwischen Kirchenbau und Kindergarten Maria vom Friedne der Stadt zur Erweiterung dieser Einrichtung und machte sich an die aufwendige Sanierung der mehr als in die Jahre gekommenen Räume der Unterkirche.

Anlässlich des Kirchweih-Festes von Maria vom Frieden am vergangenen Sonntag wurden die neuen Räume gesegnet und eingeweiht. Und schon da konnte man sich ein gutes Bild davon machen, dass die Pfarrei ihr Ziel, einen Ort der Begegnung zu schaffen, wohl erreicht hat. Verantwortlich für den gelungenen Umbau der Unterkirche zeichnet das Architekten-Büro von Walter Weiland aus Bexbach. Ihm und seinen Mitarbeitern zur Seite stand ein engagierter Gemeindeausschuss von Maria vom Frieden und ein nicht minder aktiver Verwaltungsrat der Pfarrei Heiliger Johannes XXIII.

Alle zusammen hatten am Sonntagmorgen also genug Grund zum Feiern und zur Freude. Nach einem Gottesdienst, gehalten von Pfarrer Pirmin Weber, ging‘s für die Gottesdienstbesucher und die Gäste aus Politik und Gesellschaft, allen voran Homburgs Bürgermeister Michael Forster und der hauptamtlichen Beigeordneten Christine Becker, buchstäblich runter, unter den Kirchenbau von Maria vom Frieden. Dort wandte sich zuerst Maria Kohl, die Vorsitzende des Gemeindeausschusses Maria vom Frieden, an die Gäste. „Mit Hilfe zahlreicher Firmen und Handwerker, denen wir Dank für ihre gute Arbeit aussprechen, wurde aus einer veralteten und in die Jahre gekommenen Unterkirche ein moderner Begegnungsort, der nach außen offen sein will und in dem allem Funktionen des Gemeindelebens vereint werden sollen.“ Kohl war es wichtig, zu betonen, dass die neu gestaltete Unterkirche ein offenes Zentrum sein solle, „nicht nur für die Gemeinde, sondern für viele Aktivitäten und Angebote – so für Familienfeiern, Seniorennachmittage, Feiern von Geburtstagen, Beerdigungskaffees, Treffen von Messdienern, Jugendlichen und Chören, aber auch als Meetingräume für Firmen und Vereine“. So wolle man das Gemeindeleben, das leider durch den Abriss des Pfarrheimes und die Bauarbeiten in der Unterkirche weitestgehend zum Erliegen gekommen sei, wieder auferstehen lassen. Kohl ließ auch nicht unerwähnt, dass es erst durch den Einsatz von Ehrenamtlichen aus Verwaltungsrat und Gemeindeausschuss möglich gewesen sei, die Unterkirche zu einer modernen Begegnungsstätte zu machen.

Den Weg zu dieser neuen Begegnungsstätte skizzierte dann im Anschluss Karl Schindler, zweiter Vorsitzender des Gemeindeausschusses und Mitglied des Verwaltungsrates von Maria vom Frieden. „Sie waren mit Sicherheit alle überrascht, als Sie diese schönen, neuen Räume gesehen haben“, so Schindler an die Gäste gewandt. „Und ich hoffe, dass wir später auch eine sinnvolle Nutzung dieses ganzen Projektes hinbekommen.“ Schindler erinnerte an die Forderung des Bistums Speyer, die Flächen von pfarrei-eigenen Gemeindezentren zu reduzieren. „Diese Maßnahme betraf natürlich auch die damalige Pfarrgemeinde Maria vom Frieden.“ In Verbindung mit dem Städtebauförderprogramm „Stadtumbau West“ sei in der Folge das alte und in die Jahre gekommene Gemeindezentrum sowie das daneben liegende Schwesternhaus abgerissen worden. Grund dafür sei der schlechte und nicht mehr zeitgemäße Zustand der beiden Gebäude im Inneren sowie die mangelnde Barrierefreiheit gewesen. Gerade Letzteres sei ein „No go“ in der heutigen Zeit. „Die durch den Abriss freigewordene Fläche wurde dann an den Kindergarten übergeben.“ Im Zuge dessen sei die Gebäudeträgerschaft für den Kindergarten sowie das Grundstück selbst von der Stadt übernommen worden. „Die inhaltliche Leitung blieb allerdings bei unserer Pfarrei“, so Schindler. Er nannte dies alles eine Win-Win-Situation, „sowohl für die Stadt Homburg als auch für unsere Gemeinde hier“. An dieser Stelle dankte Schindler ausdrücklich Friedrich Burgard, Mitglied sowohl des Gemeindeausschusses Maria vom Frieden als auch des Verwaltungsrates der Pfarrei Heiliger Johannes XXIII. Er selbst, so Schindler, sei erst zwei Jahre im Verwaltungsrat, Friedrich Burgard hingegen habe sich über Jahre hinweg mit der Sanierung der Unterkirche befasst und hier viel Zeit investiert. „Und was dabei herausgekommen ist, dass können Sie jetzt sehen.“

Mit dem nötigen Abriss der alten Bestandsgebäude hätten sich, wie Schindler erläuterte, für die Gemeinde völlig neue Möglichkeiten erheben: Eben die Sanierung der Unterkirche. „Unser Ziel war es, aus den vorhandenen Räumen ein modernes Pfarrzentrum zu schaffen.“ Besonderen Wert habe man da auf einen barrierefreien Zugang gelegt. Auch behindertengerechte Toiletten-Anlagen und Wickeltische seien geschaffen worden. Die eigentlichen Räume seien multifunktional nutzbar.

 Wo noch bis 2019 das alte Pfarrzentrum und das Schwesternhaus standen, hat nun der Katholische Kindergarten Maria vom Frieden mehr Platz.

Wo noch bis 2019 das alte Pfarrzentrum und das Schwesternhaus standen, hat nun der Katholische Kindergarten Maria vom Frieden mehr Platz.

Foto: Thorsten Wolf

Es sei, dessen war sich Schindler sicher, an alles gedacht worden, einschließlich einer großzügig geplanten Küche. „Es liegt nun an uns, die neue Unterkirche mit Leben zu füllen.“

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