Er zeichnete das Selbstbild eines Schriftstellers ohne Klischee

Homburg · Von Fantasy über Science-Fiction bis Horror und Kinderbuch: Der Autor Markus Heitz ist der derzeit der erfolgreichste deutsche Fantasy-Autor. Gestern stellte er sich in Homburg den Fragen von Zehner-Klassen.

Markus Heitz ist der vielleicht erfolgreichste deutsche Fantasy-Autor der Gegenwart, in jedem Fall aber einer der produktivsten Schriftsteller überhaupt - mit einem genre-übergreifenden Portfolio eben von Fantasy über Science-Fiction bis Horror und sogar Kinderbuch. 2002 brachte er mit "Ulldart" seinen ersten Roman heraus, ein Jahr später gelang ihm mit dem ersten Band seiner "Zwergen-Saga" der Durchbruch. Seitdem hat Heitz eine ganze Vielzahl von phantastischen Welten erschaffen.

Doch wie wird man zu einem solchen Erfolgsautor? Was muss man mitbringen? Und wie entsteht überhaupt ein Roman? All diese Fragen und einige mehr beantwortete Heitz gestern an seiner alten Schule, dem Homburger Gymnasium Johanneum. Sein beherzt nachfragendes Auditorium: Zehner-Klassen.

Für sie zeichnete Heitz das Selbstbild eines Schriftstellers, das ziemlich wenig, eigentlich eher gar nichts mit den oft bedienten Klischees eines schreibenden Bonvivants zu tun hat. Vielmehr machte der Homburger den Schülerinnen und Schülern klar, dass es für ihn vor allem Disziplin und genau Planung sind, die von der Idee zum fertigen Buch führen. Dabei der erste Schritt überhaupt: Die Entstehung der Welt, in der eine neue Geschichte ihr Zuhause finden soll. "Zusammen mit der Anlage der Charaktere eines neuen Romans sei das die Grundlage, "erst wenn ich das habe, fange ich an zu schreiben", erläuterte Heitz seinen Schaffensprozess. Fünf Seiten pro Tag sei sein Durchschnitt, rund vier Monate brauch er so pro Buch, vom "ersten Durchgang" bis zur finalen Fassung. Diese und andere Einblicke in sein Leben als Autor zeichneten Heitz als durchweg disziplinierten, fast schon kühl kalkulierenden Schriftsteller - eine Entmystifizierung? Heitz: "Nein, gar nicht. Mir wird von Neulingen immer wieder die Frage gestellt 'Wie mach ich das denn?'. Hier kann ich natürlich nicht sagen, wie 'man' es macht, aber ich kann schildern, wie ich es mache. Und damit gebe ich denen eine Hilfestellung, die Idee haben - aber nicht wissen, wie sie diese umsetzen können."

Für Oliver Rubert, einen der aufmerksam zuhörenden Schüler, war Heitz' Arbeitsweise keine wirkliche Überraschung. Lehrer Oliver Schales zeigte sich vor allem von der Konsequenz des ehemaligen Johanneum-Schülers Heitz bei der Umsetzung seiner Ziele beeindruckt, "das ist ein wirkliches Fazinosum!"

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