Entdeckung könnte revolutionieren

Homburg · „Reduktion der Prä-Schock-Pause durch EKG-Analyse“ lautet das Thema mit dem Rettungssanitäter und Medizinstudent Michael Johannes Keller aus Homburg den Landesentschied bei Jugend Forscht gewann.

 Beim Landeswettbewerb Jugend forscht wurden die Landesieger an der Universität in Saarbrücken ermittelt. Landessieger im Bereich Biologie wurde Michael Johannes Keller, der die Reanimation mit dem Defibrillator verbessern will.

Beim Landeswettbewerb Jugend forscht wurden die Landesieger an der Universität in Saarbrücken ermittelt. Landessieger im Bereich Biologie wurde Michael Johannes Keller, der die Reanimation mit dem Defibrillator verbessern will.

Foto: Becker&Bredel

Der Landessieger des Wettbewerbs "Jugend forscht" im Bereich Biologie kommt aus Homburg , heißt Michael Johannes Keller und ist Medizinstudent im ersten Semester (wir berichteten). Trotzdem hat er mit einem Medizinthema beim Wettbewerb großen Eindruck gemacht und eine Jury aus Fachleuten mehr als überzeugt, denn die erklärten ihm zum Landessieger, schicken ihn nun zum Bundesentscheid nach Paderborn und legten noch den Sonderpreis der Stiftung ME-Saar obendrauf. Der Titel seiner Arbeit lautet "Reduktion der Prä-Schock-Pause durch EKG-Analyse unter Thoraxkompression" - klingt kompliziert, ist aber einfach. Man stelle sich einen Notfallpatienten mit Herzinfarkt vor, der liegt auf einmal auf dem Boden, er ist bewußtlos, das Herz setzt aus. Keller ist Rettungssanitäter beim Roten Kreuz in Homburg und kennt diese Situation. Die Retter beginnen eine Wiederbelebung, machen eine Herzdruckmassage und nehmen dann einen Defibrillator für einen rettenden Elektroschock.

Vor dem Schock muß zwingend ein EKG geschrieben werden. Weil die Massage des Herzen aber das EKG erheblich stört, gibt es eine kleine Pause. "Wir drücken dann nicht mehr und warten auf das EKG. Obwohl wir wissen, dass jede Unterbrechung der Druckmassage Nachteile für den Patienten hat. Diese Pause kann je nach Gerät bis zu 15 Sekunden dauern", erläutert Keller. Und er machte sich Gedanken, ob man nicht in den Brustkorb drücken und trotzdem störungsfrei ein EKG schreiben kann. Dann wäre die Pause überflüssig. Keller experimentierte an einer Puppe und stellte fest, dass die Störungen im EKG durch die Bewegung der Elektroden beim Drücken ausgelöst werden. Und er fand einen Weg, diese Störung durch zwei Zusatzelektroden auszuschalten. "Die Arbeit zeichnet sich durch Alltagsrelevanz aus", sagte die Jury. Das heißt: sie könnte den Ablauf der Reanimation, der europaweiten Standards folgt, durchaus revolutionieren und letztlich Leben retten. In Kürze will Keller seine Erkenntnisse nicht nur der Bundesjury sondern auch einem Hersteller von Defibrillatoren vorstellen.

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