Wie es der Zufall wollte, gab es passend zum elften Straßenmusiker-Festival in Ottweiler genau elf Bühnen. "Das hat sich einfach so ergeben. Jeder interessierte Musiker hat einen Platz bekommen", sagte Mitorganisator Ralf Hoffmann und schmunzelte ob des schönen Zufalls. Zahlreiche Schaulustige begleiteten am Samstagabend den traditionellen Einmarsch der rund 100 Musiker in die lauschige Ottweiler Altstadt. Über 30 Gruppen und Solisten nahmen am Festival teil.

Wolfgang Schulz aus Niederlinxweiler führte den musikalischen Trupp zum fünften Mal mit seinem Dudelsack an, während Hermann Brunnecke, Initiator und Mitorganisator des Festivals, allen Musikern ihre Bühne zuwies. Sehenswert war die Kopfbedeckung einiger Straßenmusiker: Vom edlen Zylinder bis hin zur legeren Batschkapp war alles vertreten. Darin sollten sich später die Gaben der Passanten tummeln. Ohne Hut, aber mit knuffigem Plüschbär, war Nachwuchsmusikerin Sarah Marie Leger angereist. Während ihr bäriger "Schutzengel" entspannt auf dem E-Piano ruhte, begeisterte die Zehnjährige sowohl die Besucher als auch die zehnköpfige Jury mit ihren flinken Fingern und verteidigte ihren ersten Platz in der Kategorie "Kinder und Jugendliche".

Die Organisatoren bedauerten, dass sich in diesem Jahr nur wenige Musiker für die Kategorie "Kinder und Jugendliche" gemeldet hatten. Auf Grund der geringen Resonanz fiel am Samstagnachmittag deren gesonderter Wettbewerb aus; stattdessen brachte man die wenigen Teilnehmer zu Beginn des Erwachsenenprogramms unter. "Im nächsten Jahr würden wir uns hier wieder über mehr Anmeldungen freuen", sagte Ralf Hoffmann. Schließlich könnten sich gerade junge Musiker gut beim Straßenmusiker-Festival in Ottweiler präsentieren.

Diese Möglichkeit wollte sich etwa die Band Footbreakers nicht entgehen lassen und trat in der Kategorie "Erwachsene" an. Janine Wagner (17) aus Hermeskeil und Andreas Kallenborn (18) aus Primstal fingen mit ihren warmen Stimmen und Akustikgitarren auf dem Rathausplatz viele Passanten ab. Dass die andere Bandhälfte beim ersten öffentlichen Auftritt fehlte, war für Andreas Kallenborn kein Problem: "Wir waren nicht nervös, denn das Festival schafft eine entspannte Atmosphäre für die Musiker ." Die elf Bühnen zogen sich von der Wilhelm-Heinrich-Straße bis hin zur Goethestraße - an allen Ecken musizierten Jung und Alt. Vor der Kneipe Fässje gab es etwa kein Durchkommen mehr, als die dreiköpfige Band Faith aus Homburg und Ottweiler dort zu den Instrumenten griff. Die Band um Sängerin Laura Reichhart (18) aus Homburg coverte Lieder wie "Ironic" (Alanis Morissette ) und so richtig wollte das Publikum die jungen Musiker nicht gehen lassen: "Kommt bitte noch mal!" Die Jury verlieh Faith später den dritten Platz in der Kategorie "Erwachsene". Proppenvoll war es im Pauluseck, als Die Unsichtbaren dort ihre Trommeln bearbeiteten. Dabei vergrößerte sich die Band im Handumdrehen: Das Publikum erhielt Flöten oder Rasseln, so dass die Grenze zwischen Bühne und Publikum verschwamm.

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Auf einen BlickDer Erlös fließt im vollen Umfang der saarländischen Stiftung Rückhalt zu; sie fördert körper- und mehrfachbehinderte Menschen. Siegerin Kinder und Jugendliche: Sarah Marie Leger (10/Fürth), 2. Karin Distler, 3. Valentin Zimmermann. Sieger Erwachsene: 1. Gruppe Mangold (Siersburg), 2. Gruppe Sonus Igni (München), 3. Gruppe Faith (Homburg und Ottweiler ). Sonderpreise: Die Unsichtbare(Aurich - weiteste Anreise), Heiner - e Pälzer One Man Band (Rutsweiler/Glan - häufigste Teilnahme). rol