Einstimmig für die Gulliver-Welt

Homburg · Der Standort passt, doch es gibt einiges zu lösen. Zu diesem Ergebnis kam der Homburger Stadtrat. Bevor die Gulliver-Welt ihre neue Heimat auf dem ehemaligen Freibadgelände finden könnte, muss zum Beispiel eine Alternativstelle für die Jugendlichen gefunden werden. Ihnen waren nach einem Ausschussbeschluss die Räume hier zugedacht.

 Grüßt die Christusstatue, die während der Fußball-WM an der Talstraße stand, bald vom ehemaligen Freibadgelände? Nach dem Stadtratsbeschluss von Donnerstag wird nun ein Konzept erarbeitet, allerdings gibt es noch Probleme zu lösen. Foto: Thorsten Wolf

Grüßt die Christusstatue, die während der Fußball-WM an der Talstraße stand, bald vom ehemaligen Freibadgelände? Nach dem Stadtratsbeschluss von Donnerstag wird nun ein Konzept erarbeitet, allerdings gibt es noch Probleme zu lösen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Zwar waren der Nachtragshaushalt, der am Ende beschlossen wurde, und der anstehende Sparkurs der ausuferndste Teil der Stadtratssitzung am Donnerstagabend (wir berichteten), doch es standen noch weitere Punkte auf der Tagesordnung. Einer davon war die Gulliver-Welt, für die auch Homburg einen Standort anbieten möchte. Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind fasste noch einmal das Wichtigste zu den Architektur-Wahrzeichen im Miniformat zusammen. Sie seien von der Firma Theiss Naturwaren gekauft worden und würden derzeit restauriert. Dass das Unternehmen an seiner Heimatstadt festhalten wolle und die Gulliver-Welt möglichst in Homburg ihren Dauerstandort finden soll, bezeichnete er als "großes Los".

Das Gelände des ehemaligen Freibades sei gut geeignet, denn es sei bereits eingezäunt, und es sei eine gewisse Infrastruktur vorhanden. Es existierten Toiletten, die ein bisschen renoviert werden müssten, zudem gebe es die Möglichkeit einer leichten Erweiterung Richtung Stadtpark. Es werde zum Beispiel überlegt, das Schloss Karlsberg nachzubauen - dies aber sicher nicht im ersten Schritt. Homburg habe nicht die Möglichkeit, viel zu investieren. Es sei angedacht, dass sich Gruppen unter der Woche den Schlüssel an einer Stelle abholen können. Am Wochenende könnte dann eine Person vor Ort sein. Problematisch sei ein Beschluss aus dem Ausschuss, die Räume Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. Hier müsse nach Alternativen gesucht werden. Er habe auch schon eine Idee, die aber erst im kleinen Kreis besprochen werden soll. Es sei ihm zudem bewusst, dass das Gelände in der Wasserschutzzone II liege - ein Argument gegen die Fläche als Kombibad-Standort -, aber es sei ein Unterschied, ob ein Gebäude mit Technik errichtet würde, oder ob ein paar Fundamente und Wege nötig seien.

Pascal Kessler (Linke) wollte wissen, ab wann die Gulliver-Welt dort stehen könnte. Er hoffe, das Projekt im Laufe des nächsten Jahres an den Start bringen zu können, antwortete der Oberbürgermeister. Gerhard Wagner (SPD ) begrüßte diese "großartige Investition" in Homburg . Und Axel Ulmcke (FWG) bezeichnete den Standort am ehemaligen Freibad als "einzig richtigen". Barbara Spaniol (Linke) sah in der Gulliver-Welt eine "echte Chance", unterstrich aber auch, dass für die Jugendlichen unbedingt Alternativen gefunden werden müssten - und dies zeitnah. Michael Forster (CDU ) betonte, dies könne ein "echter Magnet werden". Er wies darauf hin, es sei wichtig, die sanitären Anlagen zu sanieren. Man müsse allerdings insgesamt die Kosten im Auge behalten.

Probleme sah Winfried Anslinger (Grüne). Die Restgebäude des Freibades seien in einem Zustand, den man "so nicht lassen kann". Zudem gingen die Heizkosten dort "durch die Decke". Weiter verwies er auf die Altlast unter der ehemaligen Liegewiese. Am Ende fiel der Beschluss, das einstige Freibadgelände als Standort für die Gulliver-Welt zur Verfügung zu stellen, einstimmig. Nun wird geplant und ein Nutzungskonzept erstellt. Beides wird dem Rat zum abschließenden Beschluss vorgelegt. Der Stadtrat soll sich zudem selbst vor Ort ein Bild machen können. OB Schneidewind stellte eine Sondersitzung in Aussicht, bei der man sich unter anderem die Miniaturen und auch das Freibadgelände anschauen werde.

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Hintergrund Weitere Punkte wurden in der Stadtratssitzung von Donnerstagabend einstimmig beschlossen. So erhält der Kultursommer wieder einen Zuschuss über 60 000 Euro. Das stehe nicht auf der Streichliste, das Angebot sei eine "wichtige Attraktion in der Innenstadt", betonte OB Rüdiger Schneidewind . Das Bebauungsplanverfahren "Südlich Schlehhecke" in Kirrberg läuft, das bedeutet, der Bereich werde wieder Baugebiet in Kirrberg, erläuterte Schneidewind. Ebenfalls abgenickt wurde der Antrag auf Erstattung der Kosten zur Herrichtung von Hortplätzen in Erbach, Schongauerstraße 15 - das sei ein normaler Finanzierungsmodus - und die Umbenennung des Bereichs Pestalozzischule in Pestalozzigarten, ein "schönes Projekt im Rahmen des Stadtumbaus West", sagte der OB. ust

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