Einsatz am Bad sorgt für Unruhe

Homburg · Für Gerede hat ein Einsatz der Feuerwehr Homburg am neuen Kombibad und vor allem ihr Bericht darüber im Internet gesorgt. Darin stand, dass Grundwasser das Außenbecken hochzudrücken drohe. Koi-Geschäftsführer Gregor Korda dementierte diese Ursache. Die Stadt bestätigte Kordas Schilderungen.

 Der Freibadteil des Kombibades Koi wird am 23. Mai eröffnet. Jetzt sorgte ein Feuerwehr-Einsatz hier für Irritationen. Foto: Thorsten Wolf

Der Freibadteil des Kombibades Koi wird am 23. Mai eröffnet. Jetzt sorgte ein Feuerwehr-Einsatz hier für Irritationen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf



Erst in der vergangenen Woche berichtete die Geschäftsführung des Homburger Kombibades Koi von den erfolgreichen Vorbereitungen für die anstehende Freibad-Saison ab dem 23. Mai. Nun schien sich gestern zu verdichten, dass eben diese Vorbereitungen wohl in der Tat erfolgreich, aber nicht so unproblematisch gelaufen sind, denn: Die Feuerwehr Homburg vermeldete auf ihrer Internetseite einen Einsatz am Koi für den 30. April. Das Originalzitat aus dem dort veröffentlichten Bericht ließ aufhorchen: "Durch stärkeren Regen drohte das Grundwasser das noch leere Freibecken des Freibades von unten ,hoch zu drücken'. Dadurch bestand die Gefahr, dass der Boden stark beschädigt wird. Daher wurde es notwendig das Becken zügig zu fluten, um einen Gegendruck zu erzeugen. Hierzu wurde über mehrere Stunden das Becken mittels Feuerwehrpumpen geflutet" - Zitat Ende.

Dieser Einsatz schien zwischenzeitlich deutlich an Gewicht zu gewinnen - angesichts der Diskussionen rund um den Standort an der Kaiserslauterer Straße in der Vergangenheit: In der Planungs- und Bauphase hatten Kritiker immer wieder moniert, der hohe Grundwasserspiegel mache das Gelände für den Bau eines solchen Bades ungeeignet (wir berichteten mehrfach).

In der Folge und als Reaktion auf den Charakter des Geländes hatte man deswegen das Baufeld aufgeschüttet - was immerhin zu Mehrkosten führte (wir berichteten). Nun schien sich angesichts des Einsatzberichtes der Feuerwehr, immerhin präsent mit drei Tanklöschfahrzeugen und einem Einsatzleitwagen, zu bestätigen, dass diese Maßnahmen wohl nicht ausreichen könnten.

Doch im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich die Nachrichtenlage dann komplett. Dafür sorgte Gregor Korda, Geschäftsführer der Kois. Er bestätigte auf Nachfrage unserer Zeitung gestern den Einsatz der Homburger Feuerwehr am 30. April, dementierte aber nachdrücklich den Anlass: "Nein, wir bestätigen den Einsatzgrund für die Feuerwehr nicht. Das Becken hat sich nicht wegen Grundwassers gehoben. Das Grundwasser liegt, auch bei Starkregen, drei bis fünf Meter tiefer. Wenn es Grundwasser gewesen wäre, würde heute noch Homburg unter Wasser stehen."

Als Auslöser nannte Korda hingegen das: "Restwasser aus der Bauphase hat sich zwischen Betonwanne und Beckenboden gedrückt." Damit sei der Bericht der Feuerwehr im Internet "falsch, unwahr und wurde vom Verfasser, der die Ursachendiskussion vielleicht nur am Rande mitbekommen hat, falsch interpretiert." Vielmehr, so Korda, habe die Feuerwehr geholfen, einen Schaden am Edelstahlbecken zu verhindern. Und aus Sicht des Kois abschließend: "Diese Falschmeldung ist sehr bedauerlich und leider auch geschäftsschädigend. Die Feuerwehr hat den Bericht eben richtiggestellt. In Zukunft wird es solche Situationen nicht mehr geben." Und in der Tat: Gegen 14 Uhr hatte die Feuerwehr Homburg die Begründung des Einsatzes am Koi vom Internetauftritt gelöscht.

Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff bestätigte nach Rücksprache mir der stadteigenen Bädergesellschaft als Eigentümerin des Bades die Schilderungen Kordas. Und: Das Befüllen des Beckens seitens der Feuerwehr sei sowieso geplant gewesen, habe nun lediglich aufgrund der Situation früher durchgeführt werden müssen. Zum Fauxpas der Feuerwehr äußerte sich gesternauch deren oberster Dienstherr, Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind : "Eine Feuerwehr muss handeln. Das hat sie unmittelbar getan. Dass im Nachgang die Ursache für den Einsatz nicht im Detail hinterfragt wurde, ist bedauerlich, kann aber im Einsatzgeschehen mal passieren."

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