Eine Veranstaltung mit Biss

Homburg · Alte Zähne brauchen eine andere Pflege als junge: Diese und weitere Botschaften brachten Zahnärzte gestern am Tag der Zahngesundheit den Homburgern nahe. Es war die erste Aktion dieser Art in Homburg.

Homburg. Das Wetter meinte es nicht gut mit den Zahnärzten. Gestern war deutschlandweiter Tag der Zahngesundheit; das Universitätsklinikum des Saarlandes und die saarländische Zahnärztekammer wollten die Öffentlichkeit auf dem Christian-Weber-Platz einen Nachmittag lang über die Bedeutung der Mundgesundheit aufklären. Doch bei unablässigem Nieselregen blieben viele Homburger wohl lieber zu Hause. "Mit viel Charme" und einem Regenschirm ausgestattet, versuchten Professor Wolfgang Spitzer von der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und sein Kollege von der Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, Professor Stefan Rupf, Besucher in das große Zelt zu locken. Mit Erfolg, wie Spitzer feststellte: "In Anbetracht des Wetters sind wir sehr zufrieden mit der Resonanz." Einige zog es zufällig in das Zelt, andere waren gezielt gekommen und wieder andere lockten wohl vor allem die kleinen Werbegeschenke wie Zahnbürsten und Kaugummis.Drinnen erfuhren die Besucher alles über Zahnpflege bei Kindern, Parodontitis, Zahnersatz und -implantate und vor allem über die Pflege von Zahnprothesen. Denn der Tag der Zahngesundheit, der seit 1991 jährlich stattfindet, stand in diesem Jahr unter dem Motto "Gesund beginnt im Mund - mehr Genuss mit 65 plus". Ein brandaktuelles Thema laut Spitzer, denn: "Die Bevölkerung wird immer älter." Dass mit zunehmendem Alter auch andere Anforderungen an die Mundhygiene einhergingen, sei vielen nicht bewusst, erläuterte der Experte. So gehe bei Älteren beispielsweise das Zahnfleisch zurück, weshalb man die Zahnhälse besonders gut putzen müsse.

Es ist das erste Mal, dass die Mediziner in Homburg am Tag der Zahngesundheit gezielt auf die Bevölkerung zugehen. "In den vergangenen Jahren gab es nur Aktionen in einzelnen Praxen", erklärte Bernhard Kuntz, Geschäftsführer der Zahnärztekammer des Saarlandes. Doch das Motto dieses Jahres habe sich für die Infoveranstaltung geradezu angeboten, so Kuntz. Denn Uni und Zahnärztekammer arbeiten seit einigen Jahren daran, Pflegekräfte über die Pflege von Mund- und Zahnprothesen aufzuklären. "Oft wissen sie nicht einmal, wie man eine Prothese herausnimmt", sagte Kuntz. Dabei sei Hygiene wichtig, um Krankheiten vorzubeugen: "Sammeln sich unter der Prothese Bakterien, kann das beispielsweise zu einer Lungenentzündung führen."

Auch Jüngere konnten gestern noch dazulernen. So klärten die Mediziner darüber auf, was zu tun ist, wenn man bei einem Unfall einen Zahn verliert. "Das kommt vor allem bei Kindern in letzter Zeit immer häufiger vor", erklärte Professor Rupf - beim Sport oder beim Spielen. Die Ärzte empfehlen, sich in der Apotheke eine Zahnrettungsbox zu besorgen, in der der Zahn bis zu 48 Stunden lang aufbewahrt werden kann.

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