Eine tönende Dampflok und 47 Bläser

Erbach · Rund 100 Zuhörer erlebten ein gelungenes Abschlusskonzert des Orchesterseminars in der Aula der Homburger Musikschule.

 Kreisdirigent Daniel Peters beim überzeugenden Abschlusskonzert des Orchesterseminars in der Aula derMusikschule Homburg. Ein solches Seminar wird einmal im Jahr angeboten. Foto: Sebastian Dingler

Kreisdirigent Daniel Peters beim überzeugenden Abschlusskonzert des Orchesterseminars in der Aula derMusikschule Homburg. Ein solches Seminar wird einmal im Jahr angeboten. Foto: Sebastian Dingler

Foto: Sebastian Dingler

Im Musikverein in der Blaskapelle zu spielen, ist das eine. Mal Teil eines großen Klangkörpers aus 47 Bläsern zu sein, das andere. Weil das ein so unvergleichliches Erlebnis ist, veranstaltet der Musikkreis Saarpfalz einmal im Jahr ein so genanntes Orchesterseminar. An zwei probenintensiven Wochenenden und einem Wochentag üben dabei Hobbymusiker mehrere anspruchsvolle Stücke ein, die dann zur Aufführung gelangen. In diesem Jahr fand der würdige Abschluss in der Aula der Musikschule Homburg im Stadtteil Erbach statt. Der Konzertsaal zeigte sich dabei als idealer Ort für so ein großes Orchester und die etwa 100 Zuhörer.

Mit dem Königsmarsch von Richard Strauss begann am Sonntagnachmittag das zweistündige Konzert schwungvoll. Der stellvertretende Vorsitzende des Musikkreis Saarpfalz, Markus Noll, begrüßte anschließend die Zuhörerinnen und Zuhörer, ehe Klarinettistin Caren Lezius vom Musikverein Limbach ausführlich durch das Programm führte. Die Legende von der weißen Jungfrau zur Kugelsburg bildete die Grundlage zum Werk "Of Castles and Legends" des Österreichers Thomas Doss, das mit großer Dramatik, Tempowechseln und schwierigen Rhythmen dem Orchester und seinem Dirigenten Daniel Peters einiges abverlangte. Schon dabei zeigte sich die hervorragende Arbeit, die in kurzer Zeit mit und von den Musikern geleistet wurde.

Auch im weiteren Verlauf des abwechslungsreichen Programms wurden kaum Schwächen erkennbar, was sicherlich auch mit der souveränen Leitung von Kreisdirigent Daniel Peters zusammenhing. Viel neoromantische Klänge waren dabei zu hören; dann auch Stücke wie "Rejoyce!" des Japaners Naoya Wada, das an die Melodien von Fernsehserien der siebziger Jahre erinnerte. Toll, wie das Orchester eine Dampflok imitierte bei der "Toyland Suite", die der Spanier Ferrer Ferran seinem fünfjährigem Sohn geschrieben hat. Organisiert wurde das Orchesterseminar vom Bund saarländischer Musikvereine.

Für die Einzelarbeit wurden Profimusiker engagiert, die mit bestimmten Instrumentengruppen arbeiteten. Federführend war bei dem Ganzen Daniel Peters, der auch das Repertoire ausgewählt hatte.

"Nach der Einzelarbeit kommt meine Arbeit erst, ich baue dann alles so zusammen, dass es klingt", sagte Peters, der als Musiklehrer arbeitet und die Aufgabe zum zweiten Mal übernommen hatte. Am Ende dankte er mit Augenzwinkern den Musikern dafür, "dass Ihr Euch zwei Wochen lang von mir knechten ließet". Die gesamte Darbietung wurde mit viel Applaus vom Publikum aufgenommen, was sicherlich nicht nur daran lag, dass viele Angehörige gekommen waren. Markus Noll meinte zum Schluss, er stehe hier "mit von Stolz geschwellter Brust" und sprach von einem "tollen Konzert". Ganz sicher wolle man die Veranstaltung im nächsten Jahr wieder durchführen. Dem schloss sich auch die Leiterin der städtischen Musikschule, Carola Ulrich, an: "Ich fand's gut, die dürfen gerne nächstes Jahr wiederkommen."

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