Infotag Einblick ins selbst organisierte Lernen

Homburg · An der Homburger Robert-Bosch-Schule konnten sich Viertklässler und ihre Eltern bei Rundgängen und Präsentationen über den Unterricht informieren und sich ein Bild vom Alltag an einer Gemeinschaftsschule machen.

 Lehrer Stephan Amann, die Schulsanitäterinnen Alina Daschner und Kinga Haska, Chris Bankert, Luca Hartenberger und Martin Spyra informierten beim Infotag an der Robert-Bosch-Schule.

Lehrer Stephan Amann, die Schulsanitäterinnen Alina Daschner und Kinga Haska, Chris Bankert, Luca Hartenberger und Martin Spyra informierten beim Infotag an der Robert-Bosch-Schule.

Foto: Sebastian Dingler

„Heute war viel, viel los, aber echt viel!“, freute sich Schulleiterin Barbara Neumann am Ende des Informationstags für Grundschüler, der an der Robert-Bosch-Schule in Homburg stattfand. Es seien auch viele Eltern da gewesen, bei denen die Entscheidung bevorstehe übers Gymnasium oder eben die Gemeinschaftsschule. „Es kommt gut an, dass man bei uns jetzt auch Abitur machen kann“, sagte Neumann. Mittlerweile besitzt die Schule einen eigenen Oberstufenverbund mit den Gemeinschaftsschulen in Limbach und der Sandrennbahn. „Die Schüler bleiben bis zum Abitur Schüler unserer Schule.“

Am Informationstag am vergangenen  Samstag wurden die Aktivitäten der Schule vorgestellt, wurden Rundgänge mit den Eltern durchgeführt und 20-minütige Präsentationen gehalten. Das Besondere: Das Unterrichtskonzept stellten Schülern selbst vor. Die Schule setzt auf das „Selbst organisierte Lernen“, kurz SOL, eine moderne Form des Unterrichts, die viel Eigenverantwortung der Schüler erfordert. In diesem Jahr waren Luca Hartenberger, Martin Spyra und Chris Bankert am Infostand fürs SOL in der Cafeteria. Letzterer war für den Bestandteil namens „Advanced Organizer“ (AO) zuständig: Das ist eine Grafik, die als erstes zu einem neuen Thema ausgeteilt wird.

„Der AO ist dazu vorgesehen, dass man schon mal einen Einstieg hat in die kommenden Aufgaben. Man bekommt den AO, dann geht man den mit der ganzen Klasse durch“, erklärte der Schüler. Nebenan saßen die Schulsanitäterinnen Alina Daschner und Kinga Haska. Nach einem Jahr in einer Arbeitsgemeinschaft konnten die beiden die Prüfungen zum Sanitätsdienst ablegen, erst eine schriftliche, dann eine praktische. Wenn sich nun zum Beispiel ein Schüler auf dem Pausenhof verletzt, bekommen die Mädchen einen Anruf und machen sich auf zur Ersten Hilfe. Die 15-jährige Kinga möchte später gerne Ärztin werden, die 14-jährige Alina „irgendetwas mit Kindern“ machen.
„Die Eltern waren sehr interessiert. Ich glaube, es waren über 100, jedenfalls wesentlich mehr als im letzten Jahr“, meinte Barbara Neumann. Die Schulleiterin führte den guten Zuspruch auch darauf zurück, dass sich die Schule in diesem Jahr sehr gut nach außen hin präsentiert habe. So wurde ein neues Logo entworfen, ein neuer Hochglanz-Flyer erstellt und ein Infofilm in die Homepage der Schule inte-
griert. Derzeit gibt es zwei fünfte Klassen, aber fürs kommende Schuljahr hofft Neumann auf drei.

Von den Eltern waren in der Tat fast nur positive Rückmeldungen zu hören. So sagte Yvonne Faber, die eine Schule für ihre Tochter Alysha sucht: „Ich fand den Infotag sehr aufschlussreich. Die Kinder sind hier sehr gut organisiert und Teil der Gemeinschaft. Es gibt superviele Projekte und Arbeitsgemeinschaften, das fand ich auch toll. Die Lehrer haben schon so das Gefühl rübergebracht, dass sie eine Gemeinschaft sind mit den Kindern. Wir waren eigentlich noch am Überlegen, ob wir Alysha nach Zweibrücken schicken, aber ich bin absolut überzeugt von der Schule hier.“

Frank Stock aus Beeden hat bereits eine Tochter, die zurzeit die siebte Klasse der Robert-Bosch-Schule besucht und ist „sehr zufrieden“. Somit stehe auch für seine Tochter Johanna schon „zu 90 Prozent fest“, dass auch sie hierher kommen wird. Für Steffi Berzel zählte das Argument, dass sie selbst einst Schülerin der Schule war. Seitdem habe sich das ganze Lernkonzept verändert: „Es gibt jetzt dieses ‚Lernen lernen‘ und dass die Kinder sich gegenseitig helfen - das finde ich schon sehr gut“, meinte sie. Einziger Wermutstropfen: „Was wir vermissen, ist eine Busverbindung nach Beeden für die Ganztagsschüler. Da müssen die Kinder extra zum Bus in die Talstraße laufen.“

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