Ein wichtiger Ratgeber der Schüler

Homburg · Willi-Günther Haßdenteufel sagt dem Homburger Johanneum Adieu. Auch zwei weitere Kollegen wurden jetzt verabschiedet

 Willi-Günther Haßdenteufel (Bildmitte) wurde vor großer Kulisse als Lehrer am Gymnasium Johanneum in den Ruhestand verabschiedet. Rechts Schulleiter Helmut Seiwert, links stessen Stellvertreter Martin Fuchs. Haßdenteufel selbst gehörte der erweiterten Schulleitung an.Foto: Thorsten Wolf

Willi-Günther Haßdenteufel (Bildmitte) wurde vor großer Kulisse als Lehrer am Gymnasium Johanneum in den Ruhestand verabschiedet. Rechts Schulleiter Helmut Seiwert, links stessen Stellvertreter Martin Fuchs. Haßdenteufel selbst gehörte der erweiterten Schulleitung an.Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Seit Dienstag ist am Homburger Gymnasium Johanneum einiges nicht mehr so wie in den zurückliegenden, drei Jahrzehnten: Mit Willi-Günther Haßdenteufel, Werner Sausen und Bernd Dörrenbächer wurden drei verdiente Lehrer von Schulleiter Helmut Seiwert, dem Kollegium und einer Aula voller Schülerinnen und Schüler in den Ruhestand verabschiedet. Seiwert würdigte alle drei mit einem kurzen Rückblick auf ihren Werdegang am Johanneum - Dörrenbächer, Sausen und Haßdenteufel revanchierten sich ihrerseits mit unterschiedlichen umfangreichen Grußadressen, Dankesworten und guten Wünschen an diejenigen, die in Zukunft ohne das erfahrene Lehrer-Trio werden auskommen müssen.

Dass sich gerade bei Willi-Günther Haßdenteufel, der bekanntlich ehrenamtlich Vorsitzender der Homburger Volkshochschule ist und das auch bleiben wird, in Sachen Wort alles ein bisschen umfangreicher gestaltete, das lag auch daran, dass Helmut Seiwert dessen Leben und Arbeiten am Johanneum verdientermaßen mit allen Facetten würdigte.

Zuerst Fachlehrer für Erdkunde und Geschichte, später nach einem weiteren Studium auch für Politik, Initiator der Rhetorik-Seminare in Otzenhausen, Urheber des Berufsbasars, Gründer und Leiter der historisch-politischen Arbeitsgemeinschaft am Johanneum, Abteilungsleiter Didaktik und damit Mitglied der erweiterten Schulleitung, Mitglied von Landesfachkonferenzen, Anstöße für Programme zur Gewalt- und Suchtprävention, zur Medienkompetenz sowie zur Methodik des Lernens und noch einiges mehr - Seiwert ließ keinen Zweifel daran aufkommen, welche Bedeutung Haßdenteufel für das Johanneum in seinem mehr als 35 Jahren als Lehrer dort hatte.

"Im Mittelpunkt standen aber immer die Schülerinnen und Schüler." Und noch eines betonte Seiwert nachdrücklich: Haßdenteufel habe stets als Ratgeber bereit gestanden, habe für die Schüler und seine Kollegen aus dem Kollegium immer ein offenes Ohr gehabt, "bei den Schülern insbesondere dann, wenn es Probleme schulischer oder privater Art gab. Dann war der Rat von Willi Haßdenteufel gefragt. Und im wahrsten Sinne des Wortes war gut beraten, wer diesem folgte."

Haßdenteufel selbst zeigte sich "überwältigt ob dieser Lobpreisung des Schulleiters. Ich bin froh, dass ich heute vor dieser beeindruckenden Kulisse so geehrt worden bin, dafür meinen Dank". Ganz persönlich machte Haßdenteufel klar, wie viel ihm sein Engagement am Johanneum und für die Schülerinnen und Schüler bedeute. "Mein Ziel war es, vieles zu bewegen, manchmal war auch ich bewegt." Und: "Was gibt es eigentlich Schöneres, als junge Menschen bei ihrer Entwicklung zum Abitur zu begleiten, ihnen Hilfestellung zu geben bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung und sie zu dem zu machen, was sie später sind?"

Eben seinen Schülerinnen und Schülern, die nun ohne ihn den Weg in die Welt nach dem Johanneum antreten müssen, gab er vor diesem Hintergrund Bedenkenswertes mit auf den Weg - im typischen Haßdenteufel-Duktus: "Entdeckt Eure Talente, fördert Eure Talente, steckt Euch Ziele, verfolgt diese mit Engagement, Idealismus und Leidenschaft - und Ihr werdet Erfolg haben."

Eine ganz besondere Würdigung erhielt Haßdenteufel von seinen "Elfern". Schülerin Flavia Leonhardt bedankte sich stellvertretend für ihre Stufe mit einer durchaus bewegenden Rede. "Die Freude und die Lust, die sie hier als Lehrer gezeigt haben, sind so schön, dass wir dieses Zitat von Konfuzius für Sie passend finden: ‚Mach Dein Hobby zum Beruf, dann brauchst Du ein Leben lang nicht mehr zu arbeiten'".

Nun beginnt heute für Haßdenteufel die Zeit nach dem Homburger Johanneum. Und die Antwort, was er nun mit diesem neuen Lebensabschnitt anfange, die gaben für ihn gestern seine beiden Töchter Sarah und Anne: "Er hat ja noch die Volkshochschule. Und wir haben auch noch einige Pläne mit ihm, ihm wird bestimmt nicht langweilig", sagten die beiden und lachten.

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