Spende für die Clowns Ein wenig Freude in den Klinikalltag bringen

Homburg · Zugunsten der Klinik-Clowns sammelte die Kreissparkasse Saarpfalz bei ihrem Familienfest über 1500 Euro.

 Sparkassendirektor Armin Reinke (links) übergab den Spendenscheck an die Klinik-Clowns Pini und Pompom. Rechts daneben Maria Hippler (Uniklinik) und Andrea Ingrao (Sparkasse). 

Sparkassendirektor Armin Reinke (links) übergab den Spendenscheck an die Klinik-Clowns Pini und Pompom. Rechts daneben Maria Hippler (Uniklinik) und Andrea Ingrao (Sparkasse). 

Foto: Sebastian Dingler

Schon lange unterstützt die Kreissparkasse Saarpfalz in Homburg sinnvolle Angebote für Kinder am Uniklinikum. Beim  Familienfest der Sparkasse wurden kürzlich 1567 Euro eingenommen, die von Direktor Armin Reinke an eine ganz besondere Maßnahme überreicht wurden: an die Klinik-Clowns Pini und Pompom, die im bürgerlichen Leben Christiane Scheer-Schwan und Michael Schwan heißen und seit über 30 Jahren miteinander verheiratet sind.

„Ich war selbst Krankenschwester, bin aber Ende der Achtziger aus dem Beruf raus, weil es da schon nicht mehr um den Patienten, sondern nur um die Zahlen ging“, erzählte Christiane Scheer-Schwan bei der kleinen Feier zur Spendenübergabe im Dachgeschoss des Gebäudes 33 an der Uniklinik.

Also habe sie in verschiedene Branchen reingeschnuppert, doch nichts erschien ihr adäquat – bis sie eines Tages in der Saarbrücker Zeitung ein Bild von Klinik-Clowns in New York sah. Nach längerer Recherche nach einer Clown-Schule, damals steckte das Internet noch in den Kinderschuhen, stieß sie auf die Schule für Tanz und Theater in Hannover: „Deren Angebot hat mich total angesprochen, da habe ich gewusst, hier bin ich zu Hause.“ Ehemann Michael habe damals gedacht, so erzählt er, jetzt drehe seine Frau total durch. Dann habe er sich informiert und ebenfalls Gefallen an der Sache gefunden. Zunächst begleitete er seine Frau nur, wenn er Urlaub hatte; seit er sich im Vorruhestand befindet, also schon seit fast zehn Jahren, macht er ganz und gar mit beim Duo Pini und Pompom. Er kümmert sich vor allem um die Musik und erzeugt zuhause Playbacks, zu denen beide singen – als Kostprobe boten die Clowns den Titel „Lieblingsmensch“ dar.

Dann erzählten sie aus ihrem Alltag. Gerade seien sie aus einem Krankenzimmer gekommen, in dem ein Elfjähriger und eine 16-Jährige lagen. Sie seien von der Mutter des Jungen gleich mal begrüßt worden mit: „Er ist aber schon elf!“. Diesen Impuls griff Michael Schwan als Pompom natürlich gerne auf: „Pini, hast Du die Botschaft verstanden? Ich glaube, wir sind hier nicht erwünscht“, habe er zu seiner Partnerin gesagt und damit spielerisch einen Punkt zum Anknüpfen geschaffen.

In solchen Situationen gehe es darum, ganz sensibel zu spüren, welche Atmosphäre im jeweiligen Zimmer herrscht, meinte dazu Christiane Scheer-Schwan. Da komme es auch mal vor, dass beide sich schnell wieder verabschiedeten. An jenem Morgen habe es aber geklappt: „Die haben sich alle gefreut und wunderbar gelacht. Gerade die 16-Jährige.“

Pini und Pompom erfahren oft auch die Schattenseiten des Klinikalltags. Die Schilderungen ihrer Erlebnisse mit sterbenden Kindern hatten große Wucht und rührten die Anwesenden sichtlich - Kindern in jeglicher Situation Freude zu schenken oder Eltern in schlimmster Trauer Trost zu geben, gehört zu ihrer Arbeit dazu. „Anfangs hat man Klinik-Clowns noch etwas skeptisch gegenübergestanden“, erinnert sich Scheer-Schwan, die sich heute rundum gut aufgehoben fühlt in der Klinik. Der Einsatz von Pini und Pompom wird komplett über Spenden finanziert, deswegen freuten sich beide sehr darüber, dass die Sparkasse sie bedacht hatte. Am Tag arbeiten sie vier Stunden, dabei bespaßen sie nicht nur Kinder, sondern alle Menschen in der Klinik, Krankenschwestern wie Putzfrauen. Danach kämen sie „richtig geschlaucht“ nach Hause: „Das ist wie vier Stunden am Stück auf der Bühne stehen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort