Ein Volksfest im Schlaraffenland mit vielen vollen Tischen

Homburg. "Wenn heute im Verlauf des Tages immer mehr Gäste den Weg zu uns finden, dann tut uns das sehr gut, dann ist das für uns eine Zeichen der Solidarität und Unterstützung, ein Zeichen des Vertrauens. Das gibt uns Kraft und Zuversicht

Homburg. "Wenn heute im Verlauf des Tages immer mehr Gäste den Weg zu uns finden, dann tut uns das sehr gut, dann ist das für uns eine Zeichen der Solidarität und Unterstützung, ein Zeichen des Vertrauens. Das gibt uns Kraft und Zuversicht." Eva Maria Wenzel-Staudt, die Schulleiterin des Johanneums, ließ bei ihrer Begrüßung zum Schulfest am Samstag die Querelen der vergangenen Monate anklingen, einen Raum, um die Veranstaltung zu trüben, gab sie den Missbrauchs-Fällen im früheren Internat des Ordens der Hiltruper Missionare allerdings nicht. Warum auch, sprach doch die Resonanz auf die Veranstaltung der Schule eine ganz andere Sprache. Schon früh am Morgen war rund um das Johanneum nur noch schwerlich ein Parkplatz zu finden, in der Schule selbst lockte ein prächtiges und engagiert präsentiertes Programm für einen Tag voller Freude - und eben Zuversicht. Wenzel-Staudt: "Das alles tut uns wirklich gut. Wenn wir sehen, dass wir nicht gemieden werden, sondern der Zuspruch ungebrochen ist, genau wie in den zurückliegenden Jahren, dann bedeutet das, dass die Menschen abstrahieren. Sie sehen das Johanneum jetzt und heute." Doch nicht nur die augenscheinlich ungebrochene Akzeptanz des Gymnasiums ließ Wenzel-Staudt mit einem guten Gefühl auf den Tag und in die Zukunft schauen, auch das Engagement der Schüler beurteilte sie als einen über die Jahre hinweg konstant sprudelnden Quell der Freude. "Die Jungen und Mädchen waren auch 2010 Feuer und Flamme. Das Schulfest am Johanneum ist ein Volksfest, an dem alle partizipieren, sich alle engagieren und alle sich Mühe geben, dass es besonders schön wird." Einen Teil dieses großen Engagements konnte man dem diesjährigen Schulfestbild entnehmen, das wuchtig und unübersehbar hoch über der Aula thronte. "Schlaraffenland" war dort als Titel großformatig zu lesen. Dieses Wort allerdings in einen gradlinigen Zusammenhang mit dem opulenten Speisen- und Getränkeangebot, das die Schüler aller Klassenstufen am Samstag boten, zu setzen, wäre zu kurz gesprungen. "Wir verstehen dieses Bild als Metapher", so der verantwortliche Kunsterzieher Matthias Terber, der zusammen mit einem Kollegen und Schülern das Gemälde auf 24 Tafeln und einer Fläche von 54 Quadratmetern gemalt hatte. "Ursprünglich wollten wir das Wort Schlaraffenland sogar mit einem Fragzeichen versehen. Es geht uns darum, dass ein Schulfest natürlich ein Fest der Geselligkeit und des Genusses ist, dass sich Lebensmittel aber nicht verselbstständigen dürfen. Es ist ein zeitkritisches Dokument. Ein solches Schulfest mit seinen Angeboten ist nicht selbstverständlich, es gibt viele Menschen, denen es schlechter geht." thw

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