Ein Verband mit besonderen Aufgaben

Homburg · Beim Landessportverband hat der DJK-Landesverband eine Mitgliedschaft als „Verband mit besonderer Aufgabe“. Er erhält mit 50 Cent pro Mitglied geringere Zuschüsse als die Sportfachverbände. Der DJK-Verband fordert zwei Euro.

 Das Angebot der DJK-Clubs reicht von Aerobic über Badminton, Fußball bis zu Nordic Walking. Foto: atb

Das Angebot der DJK-Clubs reicht von Aerobic über Badminton, Fußball bis zu Nordic Walking. Foto: atb

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Der DJK-Landesverband Saarland ist wie die saarländischen Sportfachverbände Mitglied im Landessportverband für das Saarland (LSVS). Weil DJK-Vereine mehrere Sportarten anbieten und der Landesverband daher keinen klassischen Sportfachverband darstellt, handelt es sich um eine Mitgliedschaft als "Verband mit besonderer Aufgabe". Die besonderen Aufgaben der DJK-Clubs erläutert der Landesvorsitzende Alexander Funk im SZ-Interview auf dieser Seite. Er nennt es "Sport und mehr".

Ein solches Angebot kostet trotz ehrenamtlicher Helfer Geld. Beispielsweise laufen Projekte im Kampf gegen sexuelle Gewalt sowie gegen Doping. So will der Verband durchsetzen, dass einschlägig vorbestrafte Personen über das Einsehen in ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis "aus dem Sport gedrängt werden können", sagt Rainald Kauer, Geschäftsführer des DJK-Landesverbands: "Alle Personen, die sich ehrenamtlich oder hauptberuflich beim Diözesanverband engagieren, wurden überprüft. Ob des zusätzlichen Verwaltungsaufwands stöhnen die Vereine natürlich, aber hier gilt es deutlich zu machen, dass der Kinderschutz vor geht."

Ähnliche Forderungen stellt die DJK in Sachen Doping. "Wir stehen hinter den Überlegungen der Umsetzung eines Anti-Doping-Gesetzes durch die Bundesregierung im Bereich des Spitzensports", erklärt Kauer, der auch als Bildungsreferent des Diözesanverbandes tätig ist: "Wir würden sogar noch weiter gehen und hoffen, dass auch der gesundheitsgefährdende Einsatz von Dopingmitteln im Breiten- und Freizeitsport verboten wird. Der Sport muss Vorbild für unsere Gesellschaft sein und gerade wir in der DJK müssen deutliche Zeichen setzen."

"Aus unserer Sicht werden wir unzureichend bedacht, was die Zuschüsse des LSVS angeht", sagt Funk: "Die Fußballer bekommen zum Beispiel wie die anderen Fachverbände etwa acht Euro pro Mitglied, bei uns sind es 50 Cent. Natürlich sind unsere Fußballer sowohl Mitglied in der DJK als auch im Saarländischen Fußball-Verband. Aber mit 50 Cent ist es nicht getan." Anfang des Jahres habe man die Thematik beim LSVS angesprochen - und seither eine pauschale Aufstockung erfahren. "Aber aus unserer Sicht ist das nach wie vor unzureichend. Außerdem wollen wir eine klare Regelung. Wir sind keine Bittsteller, sondern wollen einfach, dass auch unsere Mitglieder vom LSVS entsprechend bedacht werden", erklärt Funk. "Das hat auch etwas mit Solidarität zu tun", ergänzt Kauer: "Es kann nicht sein, dass wir Akzente in den Sport geben, von denen in erster Linie die Sportfachverbände profitieren. Deshalb sind wir bemüht, dafür über den LSVS einen Ausgleich zu bekommen."

Das Thema der Bezuschussung von DJK-Verbänden sei ein grundsätzliches Thema des deutschen Sports, erklärt Kauer: "Im Saarland haben wir mit dem Sport-Achtel eine Sondersituation. Das heißt der saarländische Sport ist in Deutschland wohl der am besten finanzierte." Der DJK-Landesverband orientiert sich bei seinen Forderungen an zwei Euro pro Mitglied. "Ohne die kirchlichen Mittel, die wir über die Bistümer bekommen, wäre DJK-Arbeit so nicht leistbar", sagt Kauer. Er fügt hinzu: "Je besser die DJK-Vereine ausgerichtet sind, umso mehr profitieren im Moment die Sportfachverbände dadurch, weil sie die Pro-Kopf-Zuweisung bekommen."

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