Ein Treiben wie im Mittelalter

Bexbach. "Mein Gott, sieht der gut aus!" Dem so lautstark von einer großen Menge gefeierten Bexbacher Bürgermeister Thomas Leis (SPD) blieb am Samstag gar keine andere Wahl, als dem großen Mittelaltermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Standortübungsplatzes mit wohl gewählten Worten seine Aufwartung zu machen

Bexbach. "Mein Gott, sieht der gut aus!" Dem so lautstark von einer großen Menge gefeierten Bexbacher Bürgermeister Thomas Leis (SPD) blieb am Samstag gar keine andere Wahl, als dem großen Mittelaltermarkt auf dem Gelände des ehemaligen Standortübungsplatzes mit wohl gewählten Worten seine Aufwartung zu machen.Als "Truchsess" der Stadt eröffnete er das zweitägige, historische Treiben im großen Zeltdorf, der Star der Eröffnungsfeier auf dem Kampfplatz war aber ein anderer: Der in der Region nicht unbekannte Zauberer Kalibo, im bürgerlichen Leben auf den Namen Kai Borchers getauft, hatte es sich am Samstagmittag zur Aufgabe gemacht, den Start des dritten Ars et Cultura-Mittelaltermarktes mit Kalibo-typischem Flair zu veredeln. Flapsige Sprüche, ein eleganter Umgang mit einem akustisch schwächelnden Mikrofon, "diese Elfentechnik funktioniert nicht richtig", und nicht zuletzt die von ihm initiierten Lobeshymnen auf Bexbachs Bürgermeister machten einfach Spaß.

Und genau der stand eindeutig im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die im dritten Jahr noch einmal deutlich an Attraktivität gewonnen hat. "Neu sind dieses Mal das große Ritterturnier und auch die Auftritte des Erzählers Bertholder", ließ Barbara Becker, die zusammen mit ihrem Ehemann Andreas den Mittelaltermarkt in Bexbach unter dem Label Ars et Cultura veranstaltet, vor Beginn der Eröffnung wissen. Und noch etwas Neues hatten sich die Beckers einfallen lassen: Statt zweier schlichter Tische als Eingang begrüßte in diesem Jahr zum ersten Mal die Silhouette eines mittelalterlichen Burgtors die zahlreichen Gäste - zumindest am Samstag, denn am Sonntag wurde der Bau ein Opfer des Windes.

Man durfte also als geneigter Gast gespannt sein, mit welchen Attraktionen die 80 Marktstandbetreiber und zehn Mittelaltergruppen in diesem Jahr aufwarten wollten. Den ersten wuchtigen Auftritt gab die Schaukampfgruppe Frank und Frey aus Würzburg zum Besten.

Als Leibgarde beschützte sie "Truchsess Thomas Leis" auf dem Umzug durchs mittelalterliche Dorf, wenig später demonstrierten sie bei der Eröffnung des Marktes ihre Muskelkraft im Kampf - wohl dem, der da auf der richtigen Seite des Schwertes stand. Gerade die Eröffnung sollte den Gästen zeigen, was es so alles zu erleben galt, von der mittelalterlichen Musik der Formation Dopo Domani über den Gesang von Nashoch Himilsanc bis hin zur Erzählkunst des erwähnten Bertholder. Wer da nicht auf seine Kosten kam, der befand sich schlichtweg in der falschen Epoche. Um eben die noch ein bisschen plastischer zu gestalten, gab's im Anschluss an die Eröffnung auch gleich ein wirklichkeitsgetreues Turnier.

Hoch zu Ross kämpften prächtig ausstaffierte Ritter um die Gunst der Herrin von Bexbach - mit Lanze und Schwert galt es auch Sattelfestigkeit zu beweisen. "Neu sind diesmal das große Ritterturnier und die Auftritte des Erzählers Bertholder."

Barbara Becker

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