Ein Studio für die Tablet-Musiker

Homburg · In ihrer neuen Bleibe, einem Appmusik-Studio, können Homburger Schüler ihrer musikalischen Kreativität nun freien Lauf lassen. Das Musizieren mittels Smartphones und Tablets ist hier angesagt.

 Unter der Leitung von Patrick Schäfer (links sitzend) gestaltete die „iBand Saarland“ musikalisch vor Kurzem die Einweihung des neuen „Appmusik-Studios 1“ in der Schule am Webersberg. Foto: Bernhard Reichhart

Unter der Leitung von Patrick Schäfer (links sitzend) gestaltete die „iBand Saarland“ musikalisch vor Kurzem die Einweihung des neuen „Appmusik-Studios 1“ in der Schule am Webersberg. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Smartphones und Apps bestimmen inzwischen das Leben vieler. Die mobilen Geräte schaffen aber auch neue Möglichkeiten in der Schule. Das wurde jüngst bei der Vorstellung des neuen Appmusik-Studios an der Schule am Webersberg in Homburg und zum Start des inklusiven Medienprojektes "Barrierefrei musizieren mit Apps " des Landesinstitutes für Pädagogik und Medien (LPM) deutlich.

Er sei "sehr stolz, dass das Appstudio eingeweiht werden kann", erklärte Stefan Friderich, Leiter der Schule am Webersberg, Staatliche Förderschule körperliche und motorische Entwicklung. Er wies auf die Bedeutung digitaler Medien gerade für körperbehinderte Kinder und Jugendliche hin: "Für sie ist es der Eintritt in die digitale Welt, die spektakuläre Anwendung dieser besonderen Technik über den normalen Unterricht hinaus."

Geleitet wird die AG "Appmusik" von Patrick Schäfer, Lehrer für Berufliche Schulen am KBBZ Halberg in Saarbrücken, der seit dem Schuljahr 2014/15 mit zwei Stunden an die Schule am Webersberg abgeordnet ist. Ziel der AG sei es, so Friderich, dass Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderung gemeinsam mit Tablets musizieren. "Mit herkömmlichen Instrumenten wäre dies nicht möglich." Mit der Appmusik gehe man einen Schritt weiter und dringe "in die unendlichen Weiten der Musik , in unbekannte Musik-Galaxien vor", meinte der Förderschulleiter. Durch die Tablets sei es "unseren Schülern möglich, an der Alltagswelt teilzuhaben und sie auch zu gestalten", so Friderich. "Hut ab!", lobte Monika Hommerding vom Ministerium für Bildung und Kultur den Auftritt der "i-Band Saarland". Das Projekt "Barrierefrei musizieren mit Apps " sei Beispiel dafür, wie Inklusion umgesetzt werden könne, stellte sie die einmalige Kooperation zwischen der Schule am Webersberg, dem KBBZ Halberg und dem LPM heraus.

Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag "zur Stärkung der Akzeptanz von Menschen mit Körperbehinderungen in der Gesellschaft", so Hommerding. Das Projekt sei "ein lebendiger Beweis, dass auch Schüler mit einem gewissem Handicap in einer Band spielen können", meinte auch Burkhard Jelonnek, Leiter des Landesinstitutes für Pädagogik und Bildung (LPM). Es sei aber auch Beweis dafür, "mit kultureller Bildung im Unterrichtssystem ganz weit kommen zu können". Das LPM werde das Projekt auch an anderen Schulen mit auf den Weg nehmen und Lehrer an das Musizieren mit mobilen Endgeräten herangeführt und im neuen Appmusik-Studio an der Schule am Webersberg geschult werden, kündigte Jelonnek an. So habe Patrick Schäfer zwei LPM-Abordnungsstunden für die neue LPM-Fortbildungsreihe erhalten.

Zum Abschluss zeigte Projektleiter Patrick Schäfer zusammen mit seinen Schülern, wie barrierefreies Musizieren mit Apps in der Praxis umgesetzt wird. Mit ein Höhepunkt war schon zuvor die Präsentation der "i-Band saarland" anlässlich des 3. P@d-Days am KBBZ Halberg, wo behinderte und nicht behinderte Menschen gemeinsam auftraten.

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