Ein Platz für alle Müllarten

Homburg/Bexbach/Kirkel. Wenn ab Januar das neue System der Müllentsorgung greift (wir berichteten), wenn sich die Kosten nach der Zahl der Abfuhren richten, ist es für die Bürgerinnen und Bürger aus Kostengründen wichtig, ihre Restmülltonnen zu entlasten, um die Zahl der Abfuhren so gering wie möglich zu halten

Homburg/Bexbach/Kirkel. Wenn ab Januar das neue System der Müllentsorgung greift (wir berichteten), wenn sich die Kosten nach der Zahl der Abfuhren richten, ist es für die Bürgerinnen und Bürger aus Kostengründen wichtig, ihre Restmülltonnen zu entlasten, um die Zahl der Abfuhren so gering wie möglich zu halten. Mit dazu beitragen sollen als einer der Eckpfeiler des neuen Systems des Entsorgungs-Verbands Saar (EVS) die Wertstoff-Zentren.Eines davon wird auf dem ehemaligen Parkplatz des früheren Bundeswehr-Depots am Zunderbaumin Homburg entstehen, es ist gedacht für die Bürger aus Homburg, Bexbach und Kirkel. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche mit einstimmigen Beschlüssen das Projekt endgültig auf den Weg gebracht. Bis zum Jahresende soll das Zentrum fertig sein, dann kann von Papier über Glas bis hin zu Fetten, Farben und Haushaltsgeräten alles dort entsorgt werden. Die Ausschreibung ist mittlerweile abgeschlossen, so Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. "Morgen werden sich die städtischen Fachleute mit dem Ingenieurbüro zusammensetzen. Die Baugenehmigung ist so weit gediehen, dass mit den Arbeiten unmittelbar nach Auftragsvergabe begonnen werden kann." Die Kosten für das Wertstoff-Zentrum werden laut Kruthoff bei etwa 800 000 Euro liegen. Vom EVS kommen 350 000 Euro für den Bau des Zentrums. Die Mehrkosten, so Kruthoff, entstehen, weil in Homburg jede Art Müll angenommen werden können soll. "Wir wollen vermeiden, dass die Bürger mit den verschiedensten Müllarten kommen und dann vielleicht wieder etwas davon mitnehmen müssen", so der Stadt-Pressesprecher. Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner unterstrich im Stadtrat die Bedeutung des Projekts: "Wichtig ist, dass es jetzt losgehen kann." Als Bauzeit gibt er 60 Arbeitstage an. Das hieße, das Zentrum wäre noch in diesem Jahr fertig gestellt.Der Bexbacher Bürgermeister Heinz Müller begrüßt die Einrichtung des Wertststoff-Zentrums: "Das ist etwas, dass wir schon seit Jahren bestrebt sind, gemeinsam zu betreiben. Das Zentrum bietet für uns die Möglichkeit, dass die Bürger ohne Kosten bestimmte Wertstoffe dort entsorgen können und dadurch weniger in der eigenen Restmülltonne haben. Müller geht davon aus, dass auf Bexbach keine Kosten zukommen: "Das Wertstoff-Zentrum wird durch den EVS finanziert. Wenn vor Ort dann einiges mehr gemacht wird, ist das Sache der örtlichen Kommune. Wir haben eine Kompostieranlage in Bexbach. Wenn am Zunderbaum im Wertstoff-Zentrum auch eine Kompostieranlage gebaut wird, ist das Sache der Stadt Homburg."Kirkels Bürgermeister Frank John sieht das Projekt natürlich positiv für die drei Kommunen: "Die Wertstoff-Zentren sind ein Eckpunkt des neuen Müll-Entsorgungssystems. Erster Aspekt dabei ist, den Bürgern zu helfen, die Müllmenge in der eigenen Tonne zu reduzieren. Der Ort am Zunderbaum ist ideal" Auch John geht nicht von Kosten für seine Gemeinde aus: "Da ist noch nichts vereinbart. Ich gehe davon aus, dass Homburg das selbst macht. Das ist mein Stand, den mir OB Karlheinz Schöner so mitgeteilt hat", sagte John auf Anfrage. Meinung

Disziplin spart Kosten

Von SZ-RedakteurRalph Schäfer Man kann durchaus geteilter Meinung sein über das ab Januar gültige Müll-Entsogungssystem, das Entsorgungskosten nach Zahl der Abfuhren vorsieht. Aber es ist beschlossen und kommt. Da kommen auf die Bürger möglicherweise Mehrkosten zu. Deshalb ist ein Wertstoff-Zentrum, wie das, das am Zunderbaum entsteht, so wichtig: Zum einen gibt's dort die Möglichkeit, alle Müll-Arten zu entsorgen. Zum anderen kann, wer diszipliniert seinen Restmüll dort entsorgt, für mehr Platz in der eigenen Tonne sorgen. Dadurch werden weniger Abfuhren nötig, also lassen sich Kosten sparen. Und nie ist die eigene Disziplin plötzlich so gefragt, als wenn es darum geht, die eigene Börse zu entlasten. Die Mehrkosten für die Anlage sind gerechtfertigt: Wo Müll-Teile landen würden, die ein Entsorgungsgwilliger wieder mitnehmen müsste, lässt sich unschwer erahnen.

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