Ein paar Stunden auf den Spuren von Indiana Jones

Es ist Donnerstag, es ist Vatertag, es ist sonnig - und die Frisur sitzt perfekt. Dies liegt allerdings nicht an Haarspray in ungeahnten Mengen im Haar, sondern an einem kleinen blauen Helm. Der gehört, ebenso wie zwei Sicherheitsgurte, zur Pflicht, wenn man mutig genug ist, sich in die Höhen des Jägersburger Kletterparks von Fun Forest zu schwingen

Es ist Donnerstag, es ist Vatertag, es ist sonnig - und die Frisur sitzt perfekt. Dies liegt allerdings nicht an Haarspray in ungeahnten Mengen im Haar, sondern an einem kleinen blauen Helm. Der gehört, ebenso wie zwei Sicherheitsgurte, zur Pflicht, wenn man mutig genug ist, sich in die Höhen des Jägersburger Kletterparks von Fun Forest zu schwingen. Es ist noch recht früh am Tag, die ideale Urzeit, um weitgehend unbeachtet die ersten und wackeligen Schritte auf dem Übungsparcour der Anlage in Jägersburg zu absolvieren. Wer zur Gewichtsgruppe 90 Plus gehört, der merkt hier schon recht schnell, dass zum Spaß auch einiges an Arbeit gehört; das eigene Gewicht will auf gewollt wackeligen Kletterstegen in Balance gehalten werden. Ein Phänomen: Bei nicht wenigen steigt das Mitteilungsbedürfnis proportional zur erreichten Höhe. Ein Schelm, wer Angst dahinter vermutet und im Redebedürfnis einen probaten Weg im Kampf gegen das zeitweilige Unwohlsein sieht. Dabei wird Sicherheit buchstäblich groß geschrieben - wer sich an die detaillierten Anweisungen des Personals hält, der muss es schon ganz bewusst darauf anlegen, sich auf Abwege zu begeben. Mit zwei Haltegurten gesichert, geht es von Baum zu Baum. Unter der Anleitung der Guides - wenn man sich für die Saarbrücker Zeitung wie Indiana Jones en Miniature von Ast zu Ast angelt, kann das auch mal der Parkmanager Sebastian Bayer selbst sein - lernt man schnell, sich sicher festzugurten. Und spätestens, wenn man den Übungsparcour verlässt und in die erste echte Tour einsteigt, wird einem bei Höhen von bis zu sechs Metern schnell klar, dass das Team von Fun Forest weiß, wovon es in Sachen Sicherheit spricht. "Wenn wir feststellen, dass jemand bewusst ohne Sicherung klettert, dann holen wir ihn aus dem Baum und er fängt im Einweisungsparcour wieder an." Hat man den ordentlich hinter sich gebracht und sich vertraut gemacht mit der Systematik des doppelten Sicherheitssystems, dann steht dem Vergnügen eigentlich nichts mehr im Wege. Einzig das eigene Gewicht gepaart mit zivilisatorisch begründet wenig ausgeprägten Armmuskeln kann dann noch zu einem Leidensfaktor werden, Isaac Newton und seiner Entdeckung der Schwerkraft zur Ehre. Dies allerdings erst Stunden später, während man sich in einem Biergarten vom Abenteuertrip erholt. Und genau dieser Muskelkater mahnt einen nachdrücklich, bei der Bewertung der eigenen "Heldentaten" im Kletterpark den Mund nicht zu voll zu nehmen. Doch es ist nicht nur das pure Vergnügen und die Freude daran, mitten in der Natur seine Freizeit zu verbringen, die die Gefühlslage nach der ersten erfolgreichen Tour bestimmen. An so mancher Stelle gilt es im Baum sich selbst zu überwinden - und das klappt erstaunlicherweise ausgesprochen gut. Und nichts fühlt sich besser an, als den eigenen Schweinehund gekonnt an die Leine gelegt zu haben. Er mag zwar knurren, losreißen wird er sich nicht. "Wenn wir feststellen, dass jemand bewusst ohne Sicherung klettert, dann holen wir ihn aus dem Baum und er fängt im Einweisungsparcour wieder an." Sebastian BayerPark-Manager

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