Ein Künstler zeigt viele Facetten

Homburg. Der Name ist ein Begriff in der Region - und das auch noch auf verschiedenen Kunstfeldern: "Als ich mir in der vergangenen Woche zum ersten Mal die hier ausgestellten Bilder angesehen habe, war ich wirklich überrascht. Nicht, dass ich J. N. R. Wiedemanns künstlerische Qualitäten nicht gekannt hätte

Homburg. Der Name ist ein Begriff in der Region - und das auch noch auf verschiedenen Kunstfeldern: "Als ich mir in der vergangenen Woche zum ersten Mal die hier ausgestellten Bilder angesehen habe, war ich wirklich überrascht. Nicht, dass ich J. N. R. Wiedemanns künstlerische Qualitäten nicht gekannt hätte. Aber mit dieser Vielfalt, die wir hier sehen, und mit dem Facettenreichtum der Bilder hätte ich nicht gerechnet. Ich denke auch deswegen, dass es an der Zeit war, diesen Künstler in seiner Gesamtheit in Homburg zu präsentieren." So wie Raimund Konrad, dem für Kultur zuständigen Beigeordneten der Stadt Homburg, mag es am Montagabend nicht wenigen Gästen der Vernissage zu Johannes Nepomuk Reinhard Wiedemanns Ausstellung "Best of" gegangen sein. Die von Konrad beschriebene Vielfältigkeit in den Arbeiten Wiedemanns lässt noch bis Ende Mai tief in das schöpferische Werk und die kunstsprachliche Versiertheit des Musikers, Grafikers und Malers blicken, einer Vielfältigkeit, der sich auch die Laudatorin, die Kunsthistorikerin Francoise Mathis-Sandmaier, in ihren einführenden Worten widmete. "Wiedemann vereint in einer ganz persönlichen Sampling-Technik Malerei mit Radierung und Collage. Der technisch raffinierten Vielschichtigkeit antwortet die inhaltliche." Und gerade die zeigte nachdrücklich, welches Gewicht ein Wiedemann mit sich bringt. Sich dabei als Betrachter auf dessen Bildsprache und seine nicht selten verschlüsselten Botschaften einzulassen, ist dabei Pflicht. Gleichwohl: Schon die äußere Anmutung der Werke, aus der grafischen Seele Wiedemanns heraus betrachtet, lohnt. So lockt Wiedemann über die erste Ebene seiner Arbeiten, das Augenscheinliche, den Betrachter tief hinein in seine Arbeiten und offenbart ihm dort, immer weiter vordringend, nicht immer leicht zugängliche Botschaften mit vielsagenden und auch gesellschafts- und sozialkritischen Aussagen. Es ist das Spannungsfeld zwischen dem offensichtlichem Wohlgefallen seiner Arbeiten im ersten Augenschein und den Absichten Wiedemanns darüber hinaus, die die Werke, seien es Bilder oder Installationen, über das inzwischen Gewohnte einer seh-überfrachteten Gesellschaft erheben - Widerständigkeit als Reiz und Qualitätsmerkmal. Mathis-Sandmaier: "Wiedemanns Bilderwelt lebt geradezu von Auseinandersetzungen. 'Best of Wiedemann' bietet ein echtes Seh-Abenteuer und vor allem eine erlesene Werksammlung, die verschiedene Register zieht." Der so Gewürdigte zeigte sich im Angesicht zahlreicher Gäste der Vernissage sehr gelassen. "Nach so vielen Ausstellungen ist das Lampenfieber nicht mehr da. Man weiß sich und seine Arbeiten einzuordnen." Trotzdem: "Ich höre natürlich schon hin und nehme wahr, was die Besucher zu meinen Werken sagen." "Nach so vielen Ausstellungen ist das Lampenfieber nicht mehr da."J.N.R. Wiedemann

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