Ein Filetstück ohne Verwendung

Homburg. Wie steht es um das DSD-Gelände an der Saarbrücker Straße? Seit Jahren liegt das Gelände, heute Eigentum von Ferro Mannesmann, brach. Eine Konversion ist immer mal wieder Thema in der Öffentlichkeit, doch am Anblick der zunehmend verfalllenden Werkhallen hat sich für Beobachter bislang nichts geändert

 Das DSD-Gelände an der Saarbrücker Straße steht zur Konversion bereit, nun fehlt noch ein Konsens zwischen der Stadt und dem Investor über die zukünftige Nutzung. Foto: Thorsten Wolf

Das DSD-Gelände an der Saarbrücker Straße steht zur Konversion bereit, nun fehlt noch ein Konsens zwischen der Stadt und dem Investor über die zukünftige Nutzung. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Wie steht es um das DSD-Gelände an der Saarbrücker Straße? Seit Jahren liegt das Gelände, heute Eigentum von Ferro Mannesmann, brach. Eine Konversion ist immer mal wieder Thema in der Öffentlichkeit, doch am Anblick der zunehmend verfalllenden Werkhallen hat sich für Beobachter bislang nichts geändert. Immerhin: Als Teil der geplanten Schwarzenbach-Umgehung taucht das Areal recht häufig in den Diskussionen auf, soll doch ein Teil der Strecke über eben das DSD-Gelände führen.Doch wie steht es um die Zukunft des ehemaligen Industriegebiets, das als solches nicht mehr genutzt werden soll? Im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung verdeutlichte Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner den gegenwärtigen Kurs und Standort im Verantwortungs-Dreieck zwischen der Stadt als Herrin des Baurechts, Ferro Mannesmann als Eigentümer und dem möglichen Investor Procom aus Hamburg. Dabei auch Thema: Die Verwirklichung der Schwarzenbachumgehung und die damit verbundene, weitaus bessere infrastrukturelle Anbindung des DSD-Geländes. Schöner: "Natürlich wird diese Anbindung auch stark reflektiert seitens der Eigentümer. Eine solche Anbindung mit unmittelbarem Autobahnanschluss schafft natürlich eine ganz andere Vermarktungssituation."

Was sich - vorausgesetzt, dass die Schwarzenbach-Umgehung, wie mehrfach verkündet, tatsächlich Realität wird - wie ein dreiseitiges Gewinngeschäft ohne größere Herausforderungen anhört, hat seine Tücken aber im Detail. Und die sind in der Innenstadtplanung zu finden, für die sich Schöner mit Blick auf die nicht einfache Situation des Einzelhandels in der Kernstadt öffentlich stark macht. "Was ich dort, jedenfalls für den Moment, nicht sehe, ist ein innenstadt-relevanter Handel." Sagt es und meint: "Ich will dort kein zweites Zentrum entstehen lassen." Namentlich eines, das mit seinem Angebot eine deutliche Konkurrenz zu dem in der Innenstadt bilden könnte. "Und das ist wahrscheinlich unser größtes Problem, mit dem wir uns beschäftigen müssen. Weil, und das wurde uns so mitgeteilt, die Konversion eines solchen Geländes nur zu betreiben ist, wenn man eine Mischkombination umsetzt. Ich will aber die Innenstadt weiterhin schützen." Das hört sich nach der Quadratur der Kreises an. "Eine Ansiedlung von innenstadt-vergleichbarem Einzelhandel auf dem DSD-Gelände schließe ich aus." Dabei hat Schöner Verständnis für mögliche Investoren, die gerade diesen Einzelhandel in Kombination mit so genannten Anker-Anbietern für eine erfolgreiche Vermarktung eines solchen Areals benötigen. "Um dieses Problem drehen sich derzeit die Gespräche."

Für Schöner auf dem Gelände vorstellbar: Hallen, ein Möbelhaus, Sportanlagen, "eben alles, was nicht relevant ist für die Innenstadt." Wie verzahnt die Entwicklung des DSD-Geländes ist, zeigt auch eine kleine Randnotiz aus den vergangenen Wochen: Als die Stadt entschied, auf dem Gelände des ehemaligen Hela-Wohnparks an der Mannlich-Straße Raum zu schaffen für einen neuen Edeka-Markt an der Innenstadt-Kernzone, meldete sich der mögliche DSD-Investor Procom mit dem Wunsch, eben diesen Markt für die Industrie-Brache an der Saarbrücker Straße vorzusehen. Richtungweisend für die weitere Entwicklung könnte der August werden: Am 18. des Monats soll es erneute Gespräche zwischen der Stadt und Procom geben.

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