Kommunalwahl Neue Gesichter in den Ortsräten

Homburg · Reinhold Nesselberger wird Wörschweiler wohl nicht mehr als Ortsvorsteher vertreten. CDU und SPD haben in den Ortsräten Stimmen verloren. Diehl (Kirrberg), Schuberth (Einöd) und Schäfer (Jägersburg) bleiben aber voraussichtlich.

 Viel auszuzählen gab es am Wahlsonntag – hier im Homburger Rathaus der Start der Auswertung der Briefwahlstimmen: Gewählt wurden in Homburg unter anderem auch die Ortsräte.

Viel auszuzählen gab es am Wahlsonntag – hier im Homburger Rathaus der Start der Auswertung der Briefwahlstimmen: Gewählt wurden in Homburg unter anderem auch die Ortsräte.

Foto: Thorsten Wolf

Mit Spannung verfolgt wurden in Homburg bei den Kommunalwahlen am Sonntag nicht nur die Ergebnisse für Kreistag, Europaparlament und Stadtrat. Auch Ortsräte wurden gewählt, insgesamt vier, in den Stadtteilen Jägersburg, Einöd, Kirrberg und Wörschweiler. Genaue Zahlen hat die Stadt:

In Jägersburg, Wahlbeteiligung 69,2 Prozent, lag die SPD mit 42,0 Prozent (fünf Sitze) trotz Verlusten von mehr als zehn Prozent deutlich vorne, holte fünf Sitze, gefolgt von der CDU mit 25,8 Prozent und drei Sitzen. Die Grünen erreichten 12,6 Prozent, werden daher auch mit einem Sitz im Ortsrat vertreten sein. Ebenfalls einen Sitz eroberte sich neu die Linke (7,9), ihren Sitz verteidigen konnte die FWG (11,7 Prozent). Bislang ist Jürgen Schäfer (SPD) Ortsvorsteher, er sollte es durch die Unterstützung anderer Parteien voraussichtlich auch wieder schaffen.

In Einöd, Wahlbeteiligung 63,5 Prozent, wird der derzeitige Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) erneut kandidieren und sich dem neuen Gremium zur Wahl stellen. Auch hier mussten die Sozialdemokraten ein dickes Minus von knapp 13 Prozent einstecken, verloren einen Sitz, holten mit 53,6 Prozent aber dennoch die absolute Mehrheit und sieben von insgesamt elf Sitzen. „Ganz so schlecht“ sei das Ergebnis ja nicht, sagte Schuberth, wenn die Verluste auch schmerzten. Für diese macht er unter anderem die bundesweite Negativ-Stimmung und die Vorfälle in der Stadt Homburg mit der Detektivaffäre um den jetzt suspendierten OB Rüdiger Schneidewind verantwortlich. Das sei „sicherlich kein Rückenwind“ gewesen. Die Grünen werden neu im Einöder Ortsrat vertreten sein, sie fuhren 10,4 Prozent ein. Ebenfalls einen Sitz gibt es für die FWG (11,5).

In Kirrberg bleibt die CDU zwar mit 32,1 Prozent an der Spitze, muss aber deutlich Federn lassen mit gut 12 Prozent weniger und jetzt vier anstatt sechs Sitzen. Der bisherige Ortsvorsteher Manuel Diehl rechnet sich trotzdem gute Chancen aus. Er wolle Gespräche führen, gehe davon aus, dass „wir eine breite Mehrheit für einen Ortsvorsteher haben werden“, seiner Erfahrung nach gehe es allen um das Wohl des Dorfes. Die Sozialdemokraten kommen auf 35,1 Prozent, verlieren auch hier zweistellig und damit einen Sitz, sind jetzt mit Dreien dabei. Die Linke (8,9 Prozent) erobert einen Sitz, die Freie Liste Kirrberg (26,8) erhält drei Sitze – hier gebe es neue Gesichter, aber auch solche, die bekannt sind, da sie bereits einmal für die FWG im Rat saßen, so Diehl. Die FWG (7,8) wird nicht mehr vertreten sein. Die Wahlbeteiligung war in Kirrberg mit 72,5 Prozent hoch.

In Wörschweiler, Wahlbeteiligung 66,5 Prozent, trat eine Freie Liste an. Hier konnten die einzelnen Kandidaten der Liste gewählt werden, informiert die Stadt. In den Ortsrat ziehen somit die neun Personen ein, die die meisten Stimmen erhalten haben, hieß es weiter. Der bisherige Ortsvorsteher von Wörschweiler, Reinhold Nesselberger (SPD), folgt auf dem zehnten Platz, ist also nicht vertreten. Der bedauert dies zwar, hatte auch „gehofft, in den Ortsrat zu kommen“, ist aber auch nicht überrascht. Mit der Personenwahl über die Liste habe er „den schwierigen Weg gewählt“. Über eine Parteiliste wäre er ziemlich sicher hineingekommen, die SPD holte in Wörschweiler eine deutliche Mehrheit. Warum er nicht wie erhofft punkten konnte? Für Nesselberger ein zentraler Punkt: Er habe mit der Neusortierung der Hausnummern in der Bierbacher Straße vor der Wahl ein unpopuläres Thema angepackt. Nesselberger sagt jedoch auch: 30 Jahre sei er nun Ortsvorsteher gewesen, „das reicht auch mal“.

In anderen Homburger Stadtteilen gibt es keine Ortsräte, sondern Ortsvertrauensleute. Hier seien die Wahlergebnisse des jeweiligen Bereichs maßgeblich. Die stärkste Partei habe das Vorschlagsrecht für den Ortsvertrauensmann, die zweitstärkste dürfe dessen Stellvertreter vorschlagen, erläutert die Stadt. Bestellt würden die Ortsvertrauensleute dann vom Stadtrat.

In Erbach Ost, Nord und West war die CDU jeweils stärkste Kraft. Bislang sind hier Anni Schindler (Ost), Erich Scherer (Nord), beide CDU, und Hans-Jürgen Bernd (SPD, West) Ortsvertrauensleute.

Paukenschlag in Beeden: Hier liegen die Grünen (27,2) vor der SPD (24,9) und der CDU (17,5). Ortsvertrauensmann war hier bislang Gerhard Wagner (SPD).

Auch in Homburg-Ost positionierten sich die Grünen (28,1) an der Spitze, vor CDU (26,0) und SPD (15,3), in Homburg-West ebenfalls, allerdings mit 25,4 (Grüne) zu 24,5 (CDU) nur knapp. Als Ortsvertrauensmann in Ost ist bisher Markus Emser (CDU) eingesetzt, in Homburg-West Karl-Heinz Brabänder (SPD).

In Schwarzenbach liegt die CDU (23,7) mit einem Hauch vor den Grünen (23,4). Ortsvertrauensmann ist hier derzeit Manfred Schneider (SPD), die Sozialdemokraten landeten aber mit 18,8 Prozent nur und Platz drei. In Bruchhof-Sanddorf ist die SPD dagegen vorne mit 27,5 Prozent. Ortsvertrauensmann Manfred Rippel (SPD) freute sich darüber, dass die Bürger seine Arbeit für den Stadtteil honoriert hätten. > Siehe auch Ergebnisseite C 5

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