Ein bisschen näher am Sinn des Lebens

Homburg · Beim Karrierefrühstück am Wochenende wagten sich Homburgerinnen an die Frage aller Fragen und fanden mit der Sozialforscherin Tatjana Schnell heraus, dass auch die Arbeit bei der Suche nach dem Glück eine wichtige Rolle spielt.

 Am Rande des Karrierefrühstücks im Homburger Forum diskutierten Doris Gaa, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz, Professorin Tatjana Schnell und Birgit Rudolf, Frauenbeauftragte des Saarpfalz-Kreises (von links) die Frage nach dem Sinn im Leben und nach der Bedeutung von sinnhafter Arbeit. Foto: Thorsten Wolf

Am Rande des Karrierefrühstücks im Homburger Forum diskutierten Doris Gaa, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz, Professorin Tatjana Schnell und Birgit Rudolf, Frauenbeauftragte des Saarpfalz-Kreises (von links) die Frage nach dem Sinn im Leben und nach der Bedeutung von sinnhafter Arbeit. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Frage nach dem Sinn des Lebens beschäftigt die Menschheit als eines der wirklich großen Themen. Der britische Science-Fiction-Autor Douglas Adams gab in seinem Klassiker "Per Anhalter durch die Galaxis" auf eben diese Frage die Antwort "42" - eine Zahl, die Adams im Gegensatz zu anders lautenden Theorien schlicht aus dem Nichts gegriffen hatte. Scheint diese Antwort an der Unmöglichkeit gelegen haben, auf diese Kernfrage des Seins eine im wahrsten Sinne sinnhafte Replik zu geben? Das mag nahe liegen, denn: Auch die Sinnforscherin Tatjana Schnell, assoziierte Professorin an der Universität Innsbruck, mochte gestern bei ihrem Besuch in Homburg auf diese Frage keine abschließende Antwort geben. "Das kann ich nicht, auch nicht die empirische Forschung nicht - weil es ja da um eine Antwort ginge, die für alle Menschen gelten würde. Aber ich forsche zum Sinn im Leben, also zu dem, was Menschen als sinnvoll ansehen im Leben."

Dabei gehe es, so Schnell, darum, zu ermitteln, was mit Menschen geschehe, wenn sie einen solchen Sinn im Leben haben und was passiert, wenn nicht. Dabei müsse niemand ein Leben führen, in dem es keinen Sinn gebe. Allerdings, erläuterte Schnell, liege es nicht immer nur an einem selbst, einen solchen Sinn zu finden und zu verwirklichen, sondern auch an den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. "Da muss man dann schauen, was geändert werden muss, gerade im Beruf ist das der Fall."

Und genau auch darum drehte es sich gestern Morgen beim Karrierefrühstück als gemeinsamer Veranstaltung des Frauenbüros des Saarpfalz-Kreises und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz: Sinn im Leben und sinnhafte Arbeit. Schnell: "Wir sehen in den vergangenen zehn Jahren, dass es den Menschen zunehmend wichtig ist, was sie tun, und es nicht nur einfach darum geht, einen Job zu haben. Und wir sehen, dass Frauen heute ganz deutlich sagen, was sie wollen und auch entsprechende, berufliche Pläne haben - genauso wie Männer." Gefragt, welchen Satz sie den zahlreichen Teilnehmerinnen am Ende des Frühstücks und am Ende ihres Vortrags gerne mit nach Hause geben wollte, formulierte es Tatjana Schnell so: "Fragen Sie sich ab und zu, warum Sie tun, was Sie tun! Und machen Sie dafür Platz, entweder im Arbeitsleben oder in anderen Lebensbereichen!"

Vergleichbares formulierte gestern auch Birgit Rudolf, die Frauenbeauftragte des Saarpfalz-Kreises und Leiterin des Frauenbüros. "Gerade im Beruf ist es wichtig, sich über die eigenen Werte Gedanken zu machen und herauszufinden, worauf es im Leben ankommt. Wir haben bei unterschiedlichen Veranstaltungen erfahren, dass es einfach entscheidend ist, den Menschen eine sinnvolle Tätigkeit zu ermöglichen. Das war auch der Aufhänger dafür, uns heute mit dieser Frage zu beschäftigen." Dabei sei klar, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens, nach einem Sinn im Leben und nach einer sinnhaften Arbeit nur jeder für sich selbst ausmachen könne, "indem man sich mit sich selbst beschäftigt und ergründet, was im Leben Bedeutung hat - um dann das Leben entsprechend auszurichten, sofern das möglich ist." Vor diesem Hintergrund sei es für sie, so Rudolf, auch nur sehr subjektiv möglich auszumachen, ob es denn heute mehr materielle oder ideelle Aspekte seien, die für den Sinn im Leben stünden.

"Ich glaube, die materiellen Dinge sind da sehr trügerisch und können leicht dazu führen, dass ein ganzer Lebensentwurf zusammenbricht - wenn an dieser Stelle Grundlagen entzogen werden. So ist es wohl wichtig und notwendig, sich auf andere Dinge zu konzentrieren."

So sah es auch Doris Gaa, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz. "Ich finde, jeder Tag sollte positiv angenommen werden, man sollte schauen, ob man jemanden helfen kann, die Zeit mit Freunden verbringen. Man sollte sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreuen."

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