Vor allem südliche Stadtteile sind betroffen Eichenprozessionsspinner breitet sich in Homburg aus

Homburg · Vor rund zwei Monaten war es in der Stadt in puncto Eichenprozessionsspinner noch ruhig . Das hat sich nun geändert. Kürzlich tauchten die typischen Gespinste etwa auf dem auf.

 Eichenprozessionsspinner an einem befallenen Baum.

Eichenprozessionsspinner an einem befallenen Baum.

Foto: Linda Barth

Nun haben sich auch in Homburg viele Bürger bei der Stadtverwaltung gemeldet und auf die Raupen hingewiesen, informiert die städtische Pressestelle. Das Problem dabei ist bekannt: Die Raupen dieses nachtaktiven Schmetterlings haben die unschöne Eigenschaft, dass ihre feinen Brennhaare bei Menschen heftige Allergien auslösen können.

Besonders verbreitet seien die Raupen derzeit im südlichen Homburg, sagt Volker Willig von der städtischen Grünflächenabteilung. Damit sind Einöd, Schwarzenbach, Schwarzenacker, Ingweiler, Wörschweiler im Moment noch stärker betroffen. Einen Befall habe man etwa am Radweg in Wörschweiler festgestellt: zwischen dem Ort und der Brücke über die Blies. Stark befallen seien die Eichen am Sportplatz Wacken in Schwarzenbach. Hier habe der Verein auch einen Abschnitt mit Flatterband abgesperrt. In Bruchhof und Beeden gebe es ebenfalls Flächen, wo man die Raupen an Bäumen gefunden habe. Weniger Ärger habe man dagegen derzeit noch im Norden der Stadt, aber da kämen die Eichenprozessionsspinner mit Sicherheit auch irgendwann an. Sie verbreiteten sich dabei immer von wärmeren Ecken aus in die anderen Gebiete. Wenn sie beispielsweise in Gersheim/Reinheim auftauchten, dann könne man damit rechnen, dass sie in ein paar Wochen auch „bei uns sind“, so Willig. Grundsätzlich dauere die „Saison“ so lange, bis sich die Raupe zum Falter weiterentwickelt habe. Allerdings blieben Hüllen der Raupen und Nester zurück, man finde sogar noch welche vom vergangenen Jahr. Auch diese könnten noch gefährlich sein. So habe man beispielsweise einmal vor dem Kinder- und Familienfest im Stadtpark Bäume von den Nestern befreit. Allerdings mussten diese dann dennoch weiter abgesperrt bleiben, da immer einzelne Härchen zurückbleiben könnten.

Grundsätzlich sollte man sich den Nestern nicht nähern. Da die feinen Härchen selbst größere Entfernungen durch die Luft fliegend überbrücken können, sollten auch Waldbesucher einen ausreichenden Abstand zu befallenen Bäumen einhalten und die Raupen nicht berühren. Die Nester befinden sich oftmals am Stamm der Eichen, weshalb besonders auf Hunde geachtet werden sollte, rät die Stadt.

Im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrollen werde bei städtischen Eichen in den kommenden Wochen vermehrt auf das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners geachtet, wie die Grünflächenabteilung mitteilt. Allerdings: Die Stadt Homburg gehe lediglich auf stadteigenen, hoch frequentierten Gebieten wie Kinderspielplätzen, Schulen, Kindergärten, Friedhöfen und Grünanlagen gegen den Eichenprozessionsspinner vor. In der freien Landschaft, an Straßen, Radwegen oder auch im Wald werde die Grünflächenabteilung nur dann tätig, wenn es sich um Plätze handele, an denen man länger verweile, wie zum Beispiel in der Nähe von Sitzbänken.

Eine Meldepflicht besteht für Bürger indes nicht: „Wir bekommen viele Anrufe von Grundstücksbesitzern, die zum Beispiel in ihrem Garten Eichenprozessionsspinner entdeckt haben. Der Befall in nichtstädtischen Räumen muss weder gemeldet werden, noch gibt es eine Pflicht, die Raupen zu entfernen“, informiert Volker Willig. Falls man sie dennoch beseitigen will, solle man hierfür am besten eine Fachfirma beauftragen und auf keinen Fall versuchen, die Tiere selbst mit Wasserschläuchen oder Brennern zu beseitigen, rät Willig.

 Eichenprozessionsspinner in Homburg.

Eichenprozessionsspinner in Homburg.

Foto: Linda Barth
 Es sind die Härchen der Raupe des Eichenprozessionsspinners, die bei Kontakt allergische Reaktionen hervorrufen können. .

Es sind die Härchen der Raupe des Eichenprozessionsspinners, die bei Kontakt allergische Reaktionen hervorrufen können. .

Foto: dpa/Patrick Pleul

Da die Raupe mit den Gifthärchen alle Jahre wieder auftaucht, sind viele bereits damit vertraut. Etliche Erzieher sowie Lehrer hätten schon eine gewisse Erfahrung mit dem Eichenprozessionsspinner. Auch viele Kinder wüssten bereits Bescheid, dass sie besser einen großen Bogen um befallene Bäume machen.

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