Duo Solexx live am Biotop Beeden Ein Schauer, aber kein Kneppelsteng

Beeden · Das Duo Solexx sorgte am Beeder Biotop für gelungene Live-Open-Air-Stimmung. Da machte auch ein Regenguss nichts aus. Zudem gab’s eine Runde Luxemburgisch.

 Sonja Hewer-Würtz (rechts) vom Duo Solexx überzeugte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Alexandra Schwarz übernahm die Leadgitarre und die zweite Stimme.

Sonja Hewer-Würtz (rechts) vom Duo Solexx überzeugte mit ihrer ausdrucksstarken Stimme. Alexandra Schwarz übernahm die Leadgitarre und die zweite Stimme.

Foto: Sebastian Dingler

Lange hatte der SV Beeden Glück mit dem Wetter als Veranstalter der Freitagsreihe „Live am Biotop“. Beim Konzert des Duos Solexx allerdings traf mittendrin ein plötzlicher Schauer sowohl die beiden Musikerinnen Sonja Hewer-Würth und Alexandra Schwarz als auch die Zuschauer aus dem buchstäblichen Nichts. Doch nach einer halbstündigen Pause konnte das Konzert zum Glück dann doch noch fortgesetzt werden.

Sonja Hewer-Würth ist vielen als Sängerin und Chefin der Band Sonic Season bekannt. Alexandra Schwarz gehörte eben dieser Band bis 2012 an und spielt ansonsten bei Blackberry Sea oder mit dem Saarbrücker Musiker Zippo Zimmermann. Die beiden Westsaarländerinnen (Hewer-Würth stammt aus Beckingen, Schwarz aus Dillingen) kennen sich bereits seit 1996 und sind seither als Duo Solexx unterwegs.

Für die Musikerinnen war es übrigens der erste Auftritt nach der Corona-Pause. Anders als bei Sonic Season spielten sie hauptsächlich Coversongs, wobei Alexandra Schwarz die Leadgitarre und die zweite Stimme übernahm. Sonja Hewer-Würth sang die Hauptstimme, spielte dazu Gitarre, einen Shaker oder eine Djembe oder blies in die Mundharmonika. Letzteres machte sich natürlich besonders gut bei Neil Youngs „Heart of Gold“, das ohne dieses Instrument ja kaum vorstellbar ist.

Als Duo seien sie sozusagen die abgespeckte Version einer Band, so wie das Solex ja die abgespeckte Version eines Motorrads sei, erklärte Hewer-Würth zu Beginn des Konzerts. Für den Biergarten am Sportheim des SV Beeden war das jedoch genau die richtige Art der Darbietung – wer wollte, konnte sich unterhalten und die Musik nur im Hintergrund wahrnehmen. Genauso gut konnte man dem routinierten Duo zuhören und bisweilen auch mal mitsingen.

Nicht nur klassische Folksongs von John Denver, den Eagles oder Cat Stevens hatten die beiden im Programm. Es kam auch eine recht jazzige Version des Michael Jackson-Hits „Billie Jean“ zu Gehör, das französische „Je veux! von Zaz oder Baps „Do kanns zaubere“. Da zeigten beide Gitarristinnen ein traumhaftes Fingerpicking. Der Komponist des Songs, Major Heuser, sei eine große Inspiration für sie gewesen, meinte Hewer-Würth, ein Bap-Auftritt in der Saarlandhalle ihr erstes großes Konzert im Leben. Der Dialekt Kölsch falle ihr außerdem leicht, da sie in Luxemburg arbeite - das Letzebuergesch sei ähnlich. Aus gegebenem Anlass zitierte sie aus einem luxemburgischen Wetterbericht, wobei das Publikum erfuhr, dass „Hagel“ im Großherzogtum „Kneppelsteng“ genannt wird. Weitere große Einflüsse auf Hewer-Würtz sind Melissa Etheridge und Alanis Morissette. Von beiden interpretierte das Duo je einen Song, einen weniger bekannten von Etheridge und Ironic von Morissette. Das war schon nach der Regenpause, als trotz der kühlen Temperaturen viele Zuschauer wieder nach draußen gekommen waren.

 Die Band „Times and Tales“ spielt am Freitag, 4. September, am Biotop in Beeden.

Die Band „Times and Tales“ spielt am Freitag, 4. September, am Biotop in Beeden.

Foto: Times and Tales

Besonders für Hewer-Würths ausdrucksstarke Stimme hörte man viel Lob im Publikum. Die Leute ließen sich auch nicht davon beirren, dass während Pink Floyds „Wish You Were Here“ starker Wind aufkam. Gegen Ende des Konzerts machte sich das Duo einen Spaß daraus, die wenigen „Wetterverweigerer“ aus dem Sportheim nach draußen zu locken, was sie letztlich auch schafften. Natürlich wurden Zugaben gefordert, was das Duo mit zwei Balladen erhörte, „True Colours“ von Cindy Lauper und „You’ve Got a Friend“ von Carole King. „Das war ein sehr angenehmes und aufmerksames Publikum“, sagte Alexandra Schwarz hinterher, viele hätten sich persönlich von den beiden Musikerinnen verabschiedet. In der Tat waren die Zuhörer sehr angetan vom Duo Solexx. Bleibt zu hoffen, dass die letzten vier Konzerte der Reihe im September von allzu herbstlichem Wetter

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