Disziplin und Zusammenhalt

Homburg. Es herrscht etwas nervöse Anspannung an diesem Morgen hinter der großen Bühne des Kulturzentrums Saalbau. In den kleinen Umkleidekabinen werden Darsteller geschminkt, Absprachen getroffen, nochmal über das Bevorstehende nachgedacht

Homburg. Es herrscht etwas nervöse Anspannung an diesem Morgen hinter der großen Bühne des Kulturzentrums Saalbau. In den kleinen Umkleidekabinen werden Darsteller geschminkt, Absprachen getroffen, nochmal über das Bevorstehende nachgedacht. Es ist die sechste Aufführung des Musicals "Zeitreise", der Geschichte der Lisbeth Müller, erzählt von den Jahren des Zweiten Weltkriegs bis in die Neuzeit. Der Saal füllt sich langsam, die Qualität der Aufführung hat sich herumgesprochen. Das, was Senioren der Homburger Pro Seniore-Residenzen zusammen mit der städtischen Musikschule Homburg, Freunden des Musicalprojektes Neunkirchen, dem MGV Kirrberg und Mitarbeitern von Pro Seniore auf die Beine gestellt haben, lockt an diesem Morgen sogar einen Mehrachser-Reisebus aus der Südwestpfalz mit zahlreichen Besuchern an Bord nach Homburg. Doch davon bekommt die singende Schauspielertruppe um Regisseurin und Autorin Simone Georg, Leiterin der Pro Seniore-Residenz Erbach, vor Beginn der Aufführung erstmal nichts mit, zu konzentriert sind alle in ihren Vorbereitungen. Trotz dieser Anspannung findet Simone Georg Zeit, sich inmitten von Schminken und Umziehen den Fragen unserer Zeitung zu stellen, so der, ob sich das Ensemble und auch die Qualität der Aufführungen mit der steigenden Zahl von Vorstellungen verändert hätte. "Es ist um Längen besser geworden als zu Beginn dieses Musical-Projektes. Wir konnten an den Nuancen arbeiten. Das grobe Raster hat ja gestanden und deswegen konnten wir gerade in den Vorbereitungen der neuen Aufführung schön an diesen Kleinigkeiten arbeiten. Diese sind beim Schauspiel immer das I-Tüpfelchen." Ob sich auch die Schauspieler verändert hätten, wollen wir von Georg wissen. Und sie bejaht. "Sie haben sich schon sehr verändert. Es ist eine sehr disziplinierte Truppe geworden mit einem großen Zusammenhalt. Und auch die Schauspieler, die im Laufe der Zeit seit der Premiere dazu gekommen sind, haben ihren Platz gefunden." Das Musical Zeitreise, die Geschichte der Lisbeth Müller, erzählt von den Jahren des Zweiten Weltkriegs bis in die Neuzeit, sollte von Anfang an Vergangenes erlebbar machen und den Frauen, die nach 1945 Deutschland wieder aufbauten, gleichsam ein musikalisches Denkmal setzen. Aber haben sich diese Ziele erfüllt? Auch das bejaht Simone Goerg an diesem Tag deutlich. "Gerade unsere jungen und jüngeren Zuschauer haben oft gesagt 'Das es früher so war, das hätten wir uns nicht so vorgestellt'. Deswegen war dieses besondere Aufarbeiten der Geschichte ein völlig neuer Standpunkt." Nachdem das Stück zuerst in der Pro Seniore Residenz Hohenburg seine Premiere hatte, reifte der Wunsch der Verantwortlichen nach einer größeren Bühne, schon die nächsten Aufführungen fanden dann im Saalbau statt.

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