Diesmal gab es keine unnötigen Hürden

Homburg · Der ganze Abi-Stress ist bis Anfang nächster Woche ausgestanden: Besuch bei Schülerinnen und Schülern am Saarpfalz-Gymnasium

 Wer sich gut vorbereitet hatte, konnte in diesem Jahr auch gute Noten erzielen, denn die Abiturprüfungen wurden von den Schülerinnen und Schülern als durchaus machbar empfunden. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Wer sich gut vorbereitet hatte, konnte in diesem Jahr auch gute Noten erzielen, denn die Abiturprüfungen wurden von den Schülerinnen und Schülern als durchaus machbar empfunden. Foto: Roland Weihrauch/dpa

Foto: Roland Weihrauch/dpa

Die Abituraufgaben in diesem Jahr seien sehr fair gewesen, betont der Leiter des Saarpfalz-Gymnasiums, Jürgen Mathieu. "Ich finde, das Anspruchsniveau ist gut getroffen worden", sagte er am Freitag nach der Prüfung Hörverständnis im Fach Französisch. In beiden Hörverständnis-Prüfungen, sowohl in Englisch als auch in Französisch, seien diesmal weder dialektale noch länderspezifische Einsprengsel enthalten gewesen, "also keine unnötigen Hürden". Jürgen Mathieu unterrichtet auch das Fach Deutsch, hier empfand er die Themen aus dem E-Kurs (höheres Leistungsniveau) als "sehr gut machbar und gut gewählt". In diesem Jahr haben am Saarpfalz-Gymnasium 80 Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfungen mitgeschrieben, darunter auch in Fächern wie Physik, Chemie und Informatik. Informatik sei klar, zumal dies ein großer Schwerpunkt der Schule sei, "aber auch in Physik und Chemie haben wir Schüler, die in diesen Fächern eine Abiturprüfung abgelegt haben. An anderen Gymnasien kommen hier erst gar keine Kurse mehr zustande."

Deshalb, so Mathieu, sei er stolz auf das naturwissenschaftliche Interesse an seiner Schule, die "echte Überzeugungstäter" hervorbringe. Denn wer nur auf einen möglichst guten Notenschnitt achte, "der riskiert keine Prüfung in Physik oder Chemie." Beachtlich sei aber auch, dass sich 16 Schülerinnen und Schüler für das Leistungsfach Französisch entschieden haben, die am Montag die schriftliche Prüfung noch vor sich haben. Denn an vielen Gymnasien sei gerade am Fach Französisch ein steigendes Desinteresse zu beobachten. "Trotz der Bemühungen der Landesregierung" breite sich ein deutlicher Rückgang der französischen Sprache aus, "manchmal sogar eine regelrechte Aversion. Mir als Philologe tut dies persönlich weh, aber es ist im Moment so eine Entwicklung."

Auch die Abiturientin Charlotte Hallmann, die gerade aus der Hörverständnis-Prüfung kam, empfand die Anforderungen als "absolut okay". Sie hatte schon seit Wochen für die Prüfungen gelernt, "darunter auch vieles, was ich nicht gebraucht hätte". Aber da Charlotte Medizin studieren möchte, hat sie sich vorgenommen, dass ihr Notendurchschnitt nicht an mangelndem Einsatz scheitern sollte. "Man kann immer mal Pech haben oder eine blöde Aufgabe erwischen. Aber ich wollte ausschließen, dass ich selbst daran schuld bin." In Deutsch hat Charlotte die Gedichtinterpretation genommen, "ein Gedicht von Mascha Kaleko". In Mathe hatte die Prüfung gut begonnen, "aber die letzte Aufgabe habe ich wohl nicht so gut hingekriegt". Ihrer Klassenkameradin Hannah David ging es in Mathe auch so: "Am Anfang gut, am Ende dann nicht mehr so." Hannah möchte Grundschullehrerin werden und hat auch Französisch als Leistungsfach genommen. "Wenn am Montag die schriftliche Franz-Prüfung vorbei ist, bin ich froh. Dann ist der ganze Stress vorbei." Im großen und ganzen sei sie aber auch mit den Aufgaben zufrieden gewesen: "Das war alles machbar. Es war nicht einfach, aber ich fand die Fragen alle fair, es waren nirgendwo unnötige Hürden eingebaut".

Luca Simonis, der unter anderem Politik als Leistungskurs hatte, fand die Aufgabenstellung nicht ideal: "Es ging um die Rolle der Nato im Ukraine-Konflikt. Also, da hätte ich mir wirklich was Aktuelleres gewünscht. Oder von mir aus was richtig Historisches. Aber das hier war nicht mein Fall." Ansonsten sei aber in den anderen Prüfungen alles "gut gelaufen". Luca möchte im Herbst mit einem Jura-Studium anfangen.

Wir stellen in unseren Abitur-Berichten immer abwechselnd die Homburger Gymnasien vor. Beim vergangenen Mal hatten wir über Schülerinnen und Schüler des Johanneums und des Mannlich-Gymnasiums berichtet.

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