Die zehn Gebote nehmen langsam Form an

Homburg. Vor vielen Zaungästen meißelte der Homburger Steinmetz Stephan Hess mit traditionellen Werkzeugen gut drei Stunden lang ganz akribisch die Buchstaben des letzten Gebotes "Du sollst nicht begehren, was deinem Nächsten gehört" in die 170 Mal 70 Zentimeter große, sechs Zentimeter dicke Steinplatte aus Vogesen-Sandstein

 Der Homburger Steinmetz Stephan Hess meißelte vor interessierten Zuschauern die letzten Buchstaben der zehn Gebote auf eine der beiden Sandsteintafeln ein. Foto: Bernhard Reichhart

Der Homburger Steinmetz Stephan Hess meißelte vor interessierten Zuschauern die letzten Buchstaben der zehn Gebote auf eine der beiden Sandsteintafeln ein. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Vor vielen Zaungästen meißelte der Homburger Steinmetz Stephan Hess mit traditionellen Werkzeugen gut drei Stunden lang ganz akribisch die Buchstaben des letzten Gebotes "Du sollst nicht begehren, was deinem Nächsten gehört" in die 170 Mal 70 Zentimeter große, sechs Zentimeter dicke Steinplatte aus Vogesen-Sandstein.

Die ersten neun Gebote hatte Hess gemeinsam mit seinem Vater Fritz in den vergangenen Monaten in die beiden Schrifttafeln gemeißelt. "Die Buchstaben sind leicht eingeschrägt, damit das Wasser besser ablaufen kann", erklärte der Steinmetz den Zuschauern, die aufmerksam seine Arbeit verfolgten und immer wieder Fragen stellten. "Der Kraftaufwand ist nicht so gravierend, eine ruhige Hand dagegen ganz wichtig", meinte der Steinmetz. Mit verschieden dicken Meißeln bearbeitete er behutsam den Sandstein und meißelte einen Buchstaben nach dem anderen in die 120 Kilogramm schwere Steinplatte.

"Kann man die Gebote denn überhaupt gut lesen?", lautete eine weitere Frage. Je länger der Sandstein hängt, desto besser kann man die Buchstaben erkennen", antwortete Hess.

Um sie besser unterscheiden zu können, werden sie durch einen längeren Strich getrennt. "Sie haben die einmalige Möglichkeit, Buchstaben zu kaufen und gleichzeitig zu schauen, wie er gemacht wird", appellierte Steinmetz Hess an die Zuschauer, einen der insgesamt 400 Buchstaben zu erwerben. "Wir haben schon 230 Buchstaben zu jeweils 25 Euro verkauft", wies Professor Axel Buchter, Mitglied des Presbyteriums, auf die schwarz ausgemalten Buchstaben hin.

 Der Homburger Steinmetz Stephan Hess meißelte vor interessierten Zuschauern die letzten Buchstaben der zehn Gebote auf eine der beiden Sandsteintafeln ein. Foto: Bernhard Reichhart

Der Homburger Steinmetz Stephan Hess meißelte vor interessierten Zuschauern die letzten Buchstaben der zehn Gebote auf eine der beiden Sandsteintafeln ein. Foto: Bernhard Reichhart

Manche Käufer hätten die Anfangsbuchstaben ihres Namens, andere sogar ganze Worte erworben, so Buchter. Mit dem Verkaufserlös von 10 000 Euro werde die Aktion finanziert, betonte Dekan Fritz Höhn. "Wir wollen keine kirchlichen Mitteln dafür einsetzen, sondern alles aus der Gemeinschaft heraus finanzieren". Im Sommer werden die mit einem Edelstahlrahmen eingefassten Steinplatten links und rechts der Kirchentür einige Zentimeter tief in die Mauer eingelassen. re

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