Das war die Woche in Homburg Die Kelten waren nun mal vornehm

Wenn man Knochen von längst verblichenen Frauen findet, steht nie dabei, wie sie wirklich hießen. Dafür bekommen die Knochen immer sehr respektvolle Namen wie „Dame“ oder „Prinzessin“. Wie die geheimnisvolle „Schamanin von Bad Dürrenberg“, die an einem verformten Halswirbelknochen litt, was ihr – so die Vermutung – ein Abtauchen in fremde Welten ermöglichte.  Auch die Fürstin von Reinheim, die viele wertvolle Grabbeigaben bekam, ist namenlos, aber immerhin Fürstin.  Nun ist die Dame von Schengen in Reinheim zu Besuch, sie tourt sozusagen namenlos durch die Großregion und bereichert gerade den Saarpfalz-Kreis mit ihrer Anwesenheit.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Gefunden wurden ein paar Zähne und Schmuckstücke von ihr beim Ausgraben eines Baggersees,  sie heißt deshalb auch die „Madamm vom Baggerweiher“.  Und was ist mit Ötzi? Da er ein Mann ist, hat er sich mit „Ötzi“ keinen vornehmen Namen eingefangen. Als Frau wäre er „Die Gletscherlady“ gewesen, oder „Die Wandererin der Alpen“. Ötzi hatte Würmer, Durchfall, Arthritis und Gefäßverkalkung. Die Dame von Schengen hingegen war vielleicht sogar Prinzessin. Und jetzt weilt die Prinzessin im Saarpfalz-Kreis! Die Keltinnen  hatten bestimmt nicht solche banalen Erkrankungen wie Ötzi. Der war ja auch kein Prinz, im Gegensatz zu den edlen Damen aus unserer Region.